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2186 - Der neue Souverän

Titel: 2186 - Der neue Souverän Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kaaf, so viel konnte er mit Sicherheit sagen.
    Schon lange vor der Revolte hatten sie ein biologisch dominantes Gen in das eltanische Genom eingeschleust. Das führte die Lebensmüdigkeit herbei. Warum?, fragte Zekat sich. Welches Spiel trieben die Genetiker von Kaaf? Welche Rolle nahmen sie wirklich in der Inquisition der Vernunft ein? Am meisten bedrückte ihn, dass niemand das Ergebnis seiner Forschungen erfahren würde. Er bezweifelte, dass je wieder ein Eltane SAHINS STERN betreten würde. Er spürte, dass er nicht mehr schwebte, zur Ruhe gekommen war, und öffnete die Augen. Das Exoskelett, das ihn noch am Leben hielt, hatte ihn zu seinem Ziel gebracht. Zum Observatorium.
    Er sah das energetische Brodeln von VAIAS Kind und das des PULSES, der seit mittlerweile rund zweitausend Jahren in ganz Tradom Anguelas Auge genannt wurde. Zekat fand noch die Kraft, angesichts dieses Lohns leise und bellend aufzulachen. Der Name des Verkünders, auf grandiose Weise missbraucht von der Inquisition! Dann schüttelte er den Kopf. Die Manipulation an VAIAS Kind, die Verminderung der Rotation, hatte einfach auffallen müssen! Doch die Inquisition hatte nicht im Geringsten auf die Veränderung reagiert. Vielleicht halten die Wissenschaftler der Inquisition das Phänomen für natürlich ...?, dachte er. Denn die Wissenschaft in Tradom schien sich in den letzten 2000 Jahren nicht weiterentwickelt zu haben, sondern trotz der Dhyraba'Katabe einem allgemeinen Rückschritt zu unterliegen.
    Und dann sah er ... Er seufzte leise, schloss die Augen und öffnete sie wieder. Dann sah er den roten Strahl. Allein der hohe Automationsgrad der Anlagen hatte den letzten Eltanen erlaubt, ihre Arbeit zu vollenden. Mit einer finalen, für ihre Verhältnisse gigantischen Energieleistung hatten sie die Vorrichtung fertig gestellt, die den gepulsten Jetstrahl zwischen VAIAS Kind und dem PULS generierte. Mit einer Frequenz von 5,5 Peaks pro Minute schoss der rötliche Strahl nun aus der energetisch hoch aktiven Gluthölle. Wir haben es tatsächlich geschafft, dachte Miasu Zekat.
    Von nun an würde alles automatisch gehen. Die konventionelle Energie, die den Leitereffekt schaffen sollte, würde nun 185 Jahre lang unterwegs sein, bis sie den Rand der PULS-Glutzone mit dem Durchmesser von 5000 Lichtjahren erreichte. Die psionische Strahlung breitete sich jedoch entlang dem Jetstrahl mit Überlichtgeschwindigkeit aus. Sie war ebenfalls gepulst, denn sie stellte das eigentliche Stimulans für VAIAS schlafenden Leib dar. Zekat würde nicht mehr miterleben, wie der Jetstrahl den PULS erreichte. Es war schon ein wenig tragisch, dass er nie erfahren würde, ob der Generationenplan am Ende von Erfolg gekrönt sein würde und es gelingen würde, VAIA aufzuwecken.
    Aber er hatte sich schon längst damit abgefunden. Die Dunkelheit rückte noch näher heran, und er schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, blieb alles schwarz. Nein, in der Mitte seines Sehfelds war noch ein kleiner Tunnel, und darin leuchtete ein helles, rötliches Licht. Rötlich wie der gepulste Jetstrahl. Als der Rechner bei Miasu Zekat keine Gehirntätigkeit mehr feststellen konnte, befolgte er den letzten Befehl des Eltanen und ließ die Leiche vom Exoskelett zu einem Konverter schaffen.
    Die Inquisition der Vernunft Der Progenetiker von Kaaf steuerte mit seinen vier Armen geschickt eine kleine Schwebeplattform. Sie bewegte sich mit einer Leichtigkeit, die den Souverän der Vernunft angesichts der sonstigen Ruckhaftigkeit der Insektenabkömmlinge erstaunte. Fast hatte er den Eindruck, als wolle der Progenetiker die Plattform zum Tanzen bringen. Ein Schirmfeld verbarg, was sich auf ihr befand. Er macht es spannend, dachte der Souverän. Also muss er seiner Sache sehr sicher sein! „Stolz", sagte der Progenetiker, „präsentieren wir die Lösung des Problems, das die Inquisition schon so lange beschäftigt!"
    „Ihr habt euch Zeit gelassen. Viel Zeit!" Das Insektenwesen tat den Einwand mit einer Handbewegung ab und schaltete das Schirmfeld aus. Die Luft über der Plattform schien kurz zu flimmern, und dann sah der Souverän... ... einen halbkugelförmigen Behälter, gefüllt mit einer Flüssigkeit, in der ein etwa faustgroßes Gehirn schwamm. Ungläubig beugte er sich vor. „Was ist das?"
    „Wie ich schon sagte, die Lösung eures Problems." Der Progenetiker breitete alle vier Arme aus und richtete sie dann auf den Behälter. „Das ist ein Rudimentsoldat."
    Fast hätte der Souverän laut

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