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2186 - Der neue Souverän

Titel: 2186 - Der neue Souverän Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausmachen. Die Nase des Geschöpfs war flach gedrückt und erinnerte ihn mit ihren großen Öffnungen eher an Nüstern. Die Augen waren groß und dunkel und glänzten wässrig. „Was soll das sein?", fragte der Souverän. „Eine neue Zuchtreihe", erwiderte der Progenetiker von Kaaf. „Bei diesem Geschöpf handelt es sich um einen genetisch rückgezüchteten Abkömmling jener Sekretäre, die dein Vorgänger einst zu schätzen lernte. Er hat diese Produktreihe eigens bei uns in Auftrag gegeben!"
    Der Souverän ließ sich wieder auf den Thron zurücksinken. „Das ist nicht das, was mein Vorgänger bestellt hat. Wir benötigen Sekretäre." Das Insektenwesen verfärbte sich leicht. „Bei diesem Geschöpf handelt es sich noch um genetisches Rohmaterial. Wir können noch nicht genau sagen, welche Eigenschaften Wesen dieser Art im ausgebildetem Zustand aufweisen werden. Doch wir gehen davon aus, dass sie viele der genetischen Anlagen der acht Humanoiden mitbekommen haben."
    „Trotzdem ... ihr werdet den genetischen Stamm noch einmal überarbeiten. Und parallel die Arbeit an den Sekretärenfortsetzen."Nachdenklich hielt er inne. „Vielleicht findet sich auch für diese Produkte eurer Kunst Verwendung. Dieses Geschöpf mutet zwar geradezu atavistisch an, aber wenn es tatsächlich gute Anlagen hat ..."
    „Worauf willst du hinaus, Souverän?"
    „Die Valenter sind zwar gute Soldaten, geistig aber zu behäbig, zu sehr von Befehlen abhängig. Sucht nach einer Möglichkeit, diese Wesen als Kommandanten für die Valenter-Armeen einsetzen! Mir schweben Konquestoren vor, die die Eroberungszüge meiner Heere leiten."
    „Ich höre und gehorche. Wir werden umfangreiche Trainingsanlagen auf Kaaf errichten, die ausschließlich der Ausbildung dieser Wesen dienen, und dich über die Ergebnisse auf dem Laufenden halten."
    „Und noch etwas", sagte der Souverän. „Ich wünsche, dass diese Konquestoren auch in Zukunft ausschließlich in vitro geschaffen werden! Es wird keine weiblichen Exemplare geben!"
    Auf dem Planeten Jontagu im Trapitz-System wimmelte es von Valentern, doch der, wegen dem der Souverän der Vernunft eigens angereist war, erwies sich als kleinwüchsig, zerbrechlich und geradezu unscheinbar. Er schlotterte vor Angst und hielt den Blick gesenkt, wagte es nicht, irgendeinen der Anwesenden anzusehen, nicht seine Artgenossen und schon gar nicht den Souverän.
    Der Supernova-Admiral der Valenter, der den Souverän nach Jontagu gebeten hatte, ignorierte den Jungen vorerst und rief Hologramme auf, die den Planeten zeigten. Dort, wo auch der Hauptteil der Wartungskapazitäten des Reichs Tradom beheimatet war, waren zahlreiche zusätzliche Anlagen entstanden, weitläufige Industrie- und Wohnkomplexe. „Wir nennen sie Kanister, Kasernen und Hospitäler", sagte der Admiral. So hochrangig er auch sein mochte, der Souverän hatte sich seinen Namen nicht gemerkt. „Wir haben dieses System entwickelt, um den Mannschaftsdienstgraden die verderblichen Folgen des Dienstes in AGLAZAREN zu ersparen oder die Auswirkungen zumindest zu mildern."
    „Ich verstehe", sagte der Souverän. Das Problem mit den valentischen Besatzungen für AGLAZAR-Schlachtschiffe hatte sich durch die Rudimentsoldaten zwar ein wenig entspannt, war aber keineswegs gelöst. Die Produktion lief auf Hochtouren, und es standen immer mehr der seltsamen Wesen zur Verfügung. Sie waren imstande, den Kommandanten und seine engsten Mitarbeiter vollständig von den verderblichen Ausstrahlungen der AGLAZAR-Aggregate abzuschirmen. Nicht aber die Besatzung, für die nur ein Teil der Wirkung blieb. Also hatte der Vorgänger des Souveräns befohlen, den Valentern Abwehrkräfte gegen die AGLAZARE anzuzüchten. Das war bis zu einem gewissen Grad gelungen; in der Tat hatte sich unter den Valentern im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende eine gewisse Resistenz verbreitet.
    Natürliche Auslese im besten Sinn, dachte der Herrscher der Inquisition pragmatisch. Wer den Dienst in AGLAZAREN nicht überlebt, kann sich nicht mehr vermehren. „Und weshalb bin ich nun hier? Wegen ihm?" Er winkte den jungen Valenter näher heran und betrachtete ihn. Völlig unscheinbar, dachte er. „Dieser Junge steht für eine andere Entwicklung, die ich für noch wichtiger halte", bestätigte der Admiral zu seiner Überraschung. „Seit einiger Zeit zeugen zahlreiche Valenter, die lange auf AGLAZAREN geflogen sind, schwach paranormal begabte Nachkommen.
    Diese Kinder entwickeln häufig auch

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