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2186 - Der neue Souverän

Titel: 2186 - Der neue Souverän Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Augen waren. Die Augen jenes Wesens, das in ferner Vergangenheit einmal er selbst war ... Das Insektenwesen brachte ihn in die Trainingsräume des Kaafix, damit er sich mit seinem neuen Körper vertraut machen konnte, und dort traf er seine Gefährten wieder. Sie alle - Corona, Sebastian, Thomkin, Hutkin, Sariocc, Snider und Serleach. Er sah Corona und wusste, dass wirklich er in diesem neuen Körper steckte, dass es wirklich. seine Augen waren.
    Denn er erkannte auch Corona sofort an ihren Augen. Er erkannte sie und wusste, dass er sie liebte, auch wenn er nicht mehr wusste, was Liebe war. Er schickte sich an, sich mit seinem neuen Körper vertraut zu machen, doch trotz aller Übung wollte die Bewegungsweise sich einfach nicht verbessern. Ihm wurde klar, dass es an den neuen Hebeln seiner neuen Glieder lag, an der veränderten Biomechanik. Und er stellte fest, dass seine Augen nun äußerst lichtempfindlich waren.
    Noch schlimmer seine graue Haut, die kaum einen hellen Lichtstrahl vertragen konnte und eindeutig für die Existenz in dämmriger Umgebung ausgelegt war. Schon bald legten sie lange, dunkle Kutten an, die sie so weit wie möglich gegen das Licht schützen sollten.
    Während der endlosen Körperertüchtigungen erlaubte Superb-Genetiker 17 ihnen, Fragen zu stellen. In ihm blitzte eine Erinnerung auf, und er fragte: „Wo ist Grek?"
    „Grek?"
    „Der Wasserstoff atmende Klumpen in dem Reagenztank. Der Genetiker von Kaaf musste lange nachdenken. „Ich glaube, ich weiß, wen du meinst. Er war wertlos für uns, und wir haben ihn vernichtet, wie du es vorgeschlagen hast. Der Klumpen ist schon vor Jahrtausenden abgestorben."
    „Wo komme ich her?", fragte er ein anderes Mal. „Das wissen wir selbst nicht mehr, so lange befindet ihr euch schon im Genetischen Kaafix."
    „L'Erics. Ich muss immer wieder an L'Erics denken. Dort kommen wir her."
    „Mit diesem Begriff können wir nichts anfangen."
    „Aber wir kommen von L'Erics!" Auf Novembers Drängen ließ Superb-Genetiker 17 den Begriff schließlich in ihrer aller Anwesenheit durch die Kaafix-Rechner auswerten, doch die Überprüfung erbrachte nicht den geringsten konkreten Hinweis.
    Einen guten Teil seiner Erinnerungen hatte November jedoch behalten, zum Beispiel den an den Dienst in der Festung der Inquisition. Er war noch immer November, er liebte noch immer Corona, und er besaß nach wie vor keinerlei Kenntnisse über seine Herkunft. Er bemühte sich weiterhin, seinen neuen Körper in den Griff zu bekommen, doch schon nach ein paar Tagen musste er feststellen, dass die Veränderungen in seinem tiefsten Inneren jene am Äußeren weit übertrafen.
    Er hielt die seltsame Schwäche zuerst für eine Folge der ungewohnten Anstrengung, die die Körperertüchtigungen mit sich brachten, zumal auch seine sieben Gefährten darunter litten. Doch sie ließ nicht nach, verstärkte sich im Gegenteil sogar ständig. Eigentlich war es weniger eine Schwäche als eine alles verschlingende Gier in ihnen. Sie konnte nicht durch Nahrungsmittel oder Getränke gestillt werden, brannte schließlich wie Feuer in ihnen. November erkannte die Wahrheit als Erster. Er sah die beiden Wesen einer ihm unbekannten Spezies, die Superb-Genetiker 17 zu ihm führte, und wusste es. Er wusste, dass die beiden Geschöpfe schwach intelligenzbegabt waren.
    Er konnte ihre Bewusstseine spüren, ihre trägen Denkvorgänge.
    Und dann saugte er, fast ohne eigenes Dazutun, ihre Lebensenergie in sich auf. Er musste die Wesen dazu nicht berühren; ihre Kraft floss einfach in ihn hinein und brannte heiß und süß und belebend in seinen Blutbahnen. Als er fertig war, sank das Futterwesen leblos in sich zusammen, und November fühlte neue Energien durch seine verdorrten Adern kreisen. Einen Moment lang verspürte er Entsetzen über diesen unbegreiflichen Vorgang. Aber dann blieb nur noch Genuss, orgiastische Freude. Corona begriff es als Zweite. Sie besaß dieselbe Fähigkeit. Wenige Minuten zuvor noch hinfällig und ruhelos verzweifelt, ließ sie erst von dem ihr zugeführten Wesen ab, als in dem Körper keine Regung mehr war.
    Dann folgten die anderen sechs. „Ausgezeichnet", sagte Superb-Genetiker 17 zu einem anderen, wohl noch bedeutenderen Insektenwesen, und in seiner Stimme schwang reiner Stolz mit, „diese acht Humanoiden sind unser Meisterwerk! Solange sie über eine Zufuhr von Vitalenergie verfügen, werden sie unsterblich sein!"
    „Und solange die Genetiker und der Souverän der Vernunft

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