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2187 - Die Schwebenden Städte

Titel: 2187 - Die Schwebenden Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der Kuppel gewesen war, und sie meinten es ehrlich. Das war ganz genau zu fühlen. „Ich grüße euch, Samer und Lath", sagte er. „Ich muss zugeben, dass ich von dem geschäftigen Treiben im Hangar beeindruckt bin. Was ist geschehen, dass es dazu kam? Die Ankunft der Festung der Inquisition?
    Das Auftauchen des Souveräns der Vernunft?"Es erschien ihm logisch, wenn er Annin Coffoal einmal außer Acht ließ. Lange Zeit hatte er versucht, das Wunder herbeizuführen und das KATAPULT zu bauen, aber ihm war kein Erfolg beschieden gewesen. Sollte allein die Gegenwart der Festung der Inquisition das Wunder bewirkt haben, das er vergeblich zu schaffen versucht hatte?
    Doch Henzyk Samer, der Ältere der beiden Wissenschaftler, belehrte ihn eines Besseren. „Es ist nichts von beidem", sagte Samer mit leuchtenden Augen. „Es ist vielmehr so, als hätte dein Stellvertreter Annin Coffoal in einem wahren Anfall von Schaffenskraft die noch offenen Fragen in der Konstruktion des KATAPULTS lösen können."
    „Und zwar so gut wie alle auf einmal", ergänzte sein Kollege Lath. „Es ist einfach nicht zu fassen. Es ist ein Glück für uns alle."
    „Ja ...", sagte Marmock Tecot. „Das ist es wohl..."
    Dabei spielten seine Gedanken wieder geradezu verrückt. Wenn es nun mit der Fertigstellung des KATAPULTS schneller voranging, war die Forderung des Souveräns der Vernunft erfüllt, und die Bewohner von Rifa durften sich Hoffnung auf ein Weiterleben machen. Auf der anderen Seite aber war dies in Tecots Augen der Beweis, dass Annin Coffoal tatsächlich eine vorsätzliche Blockadehaltung eingesetzt hatte.
    Marmock Tecot nahm mit ungeheurer Erbitterung zur Kenntnis, wie „leicht" plötzlich alles war, nun da der Souverän der Vernunft persönlich die Dinge vorantrieb. Er zermarterte sich das Gehirn, welche mögliche Verbindung es zwischen dem Souverän und seinem Stellvertreter geben konnte. Dass Coffoal die Dinge bisher in ihrem Fortgang behindert hatte, stand für ihn jetzt außer Zweifel. Coffoal hatte ihn schmählich hintergangen. Noch nie war der Gedanke an Rechenschaft so stark in Tecot gewesen. Und das Wapir regte sich nicht. Es versuchte nicht, ihn zu besänftigen, versuchte auch nicht, ihn anzutreiben. Es hielt sich vollkommen zurück, anscheinend mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. „Wo ist mein Stellvertreter jetzt?", fragte Marmock Tecot. „Ich kann dich führen", erbot sich Samer.
    Annin Coffoal hielt sich in einem Kontrollzentrum des Hangars auf und war nicht überrascht, seinen Vorgesetzten zu sehen. „Ich habe dich erwartet alter Mann!", rief er Tecot entgegen. „Nun, was hattest du gedacht? Wir tun, was wir können, um den Souverän zufrieden zu stellen."
    „Du bist es nicht wert, dass ich meine Füße an dir abputze", sagte Tecot voller Verbitterung. „Was hast du getan!" Coffoal machte eine Geste der Verwunderung. „Was ich getan haben soll? Ich bin den Wünschen des Souveräns nachgekommen, übrigens im Gegensatz zu dir, und habe die Arbeiten am KATAPULT beschleunigt."
    „Und früher wäre das dir nicht möglich gewesen?", fragte Tecot. „Vielleicht schon, aber ich musste ja alles mit dir absprechen. Du hast mehr als einmal wichtige Schritte durch deine Stimme blockiert." Tecot rang nach Luft. Ihm wurde erneut übel, und das lag nicht nur an ihm selbst. Sein Wapir sendete Hilferufe. Es bedrängte ihn, sich so schnell wie möglich aus der Nähe des Stellvertreters zu entfernen. Tecot kannte den Grund. Aber noch blieb er. Wenn er jetzt ging, kam das einer Flucht gleich. Er musste dem Wapir die Qualen zumuten. „Henzyk", wandte er sich an Samer, der bei ihnen gewartet hatte. „Wie weit seid ihr konkret mit dem KATAPULT?" Der Wissenschaftler warf Coffoal einen fragenden Blick zu. Erst als dieser nickte, drehte er den Kopf wieder zu Tecot, der vor Wut geradezu schäumte. War es wirklich schon so weit, dass ein Mann, den er für unbedingt verlässlich gehalten hatte, erst Coffoals Einwilligung einholen musste, bevor er die Frage seines höchsten Chefs beantworten durfte?
    Bring uns fort von hier, Herr!, sendete das Wapir in aufsteigender Panik. .„Henzyk?"
    „Die wichtigsten Anlagen des. KATAPULTS sind fertig und längst in das Chassis eines der Hortschiffe montiert", gab Samer zögernd Auskunft. „Im Augenblick werden die entscheidenden Baugruppen fertig gestellt und unter Höchstdruck in den KATAPULT-Hort verbaut."
    „Das ist mir zu wenig", schalt Tecot. „Ich will genau wissen, welche

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