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2187 - Die Schwebenden Städte

Titel: 2187 - Die Schwebenden Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so relativ leicht zu haben wie einst. Die ehemals uneingeschränkte Macht war nun, da die gesamte Streitmacht der AGLAZARE auf wenige hunderttausend Schiffe geschrumpft war, deutlich reduziert. Dabei handelte es sich zu allem Überfluss um einen nicht unbeträchtlichen Anteil purer Nachbauten, deren Schlagkraft nur wenig über jener der Valenterschiffe lag.
    Aber immerhin gab es die Festung der Inquisition, die Ressourcen von Rifa, Kaaf und einigen zehntausend anderen Planeten. Das reichte allemal gut für die Festigung der Macht in Tradom. Aber offenbar war es zu wenig gegen die Feinde aus der Milchstraße. Der Souverän der Vernunft hatte eben dem Ehrwürdigen Wissenschaftler Marmock Tecot zu verstehen gegeben, dass er jetzt eine zügige Abwicklung des Projekts KATAPULT erwartete. Kurze Zeit später traf über Rifa ein AGLAMAD-Beiboot ein, das November geradezu sehnsüchtig erwartet hatte. An Bord befand sich Trah Katree, ein sehr alter, hinfällig wirkender Konquestor mit grauem, löchrigem Fell. Die Augen Trah Katrees blitzten jedoch hell und wachsam.
    Der Konquestor entstand als Ganzkörperholo vor dem Souverän der Vernunft, der sich in der Schwebenden Stadt aufhielt, noch bevor sein AGLAMAD an der Festung der Inquisition angedockt hatte. Er hielt den Kopf gesenkt, um auch ja nicht in die Gefahr zu kommen, einen unbedachten Blick auf den Souverän zu werfen.
    Für den Konquestor galt das Verbot ebenso wie für alle anderen Untertanen. „Was hast du zu berichten, Trah Katree?", fragte der Souverän. „Wir konnten das so dringend gesuchte Objekt noch nicht entdecken, hoher Herr", antwortete der Konquestor demütig. Schnell fügte er hinzu: „Aber wir haben endlich eine Spur gefunden. Ich leite seitdem die Suchaktion persönlich."
    „Das will ich hoffen", sagte der Souverän.„Du weißt, welche Strafe dich bei einem Scheitern erwartet?"
    „Ich weiß es, hoher Herr."
    „Rüste dich in der Festung aus. Dann wende und setze die Suche unverzüglich fort. Ich erwarte eine baldige Erfolgsmeldung."
    „Ich tue alles, was in meinen Kräften steht", versicherte der Konquestor. Dann, auf einen Wink des Souveräns, erlosch sein Holo. November aber fühlte seine Zuversicht wachsen. Trotz seiner Drohung zürnte er Trah Katree nicht, denn er wusste, dass ein Auffinden des gesuchten Objekts fast unmöglich war. Wenn der Konquestor jedoch behauptete, eine Spur gefunden zu haben, sagte er unbedingt die Wahrheit. Einen Inquisitor belog man nicht. Die Truppen aus der Milchstraße und die Aufständischen in ganz Tradom mochten sich momentan auf der Siegerstraße wähnen - doch die Inquisition der Vernunft kannte Mittel und Wege, die das Blatt binnen kürzester Zeit wenden würden.
    Marmock Tecot fühlte allein bei dem Gedanken daran, dass sich der Souverän der Vernunft noch in Sa'Vymmakth aufhielt, eine wahre Todesangst. Diese Angst kanalisierte sich in Hass auf seinen Stellvertreter, dem er die ganze Schuld an seiner Misere anlastete. Annin Coffoal sabotierte das Projekt KATAPULT, da war er ganz sicher. Bevor Tecot noch einmal zum Souverän zitiert wurde, wollte er Annin zur Rede stellen und zwingen, seine Schuld zuzugeben. Dazu rief er ihn in einen abhörsicheren Raum. Der Stellvertreter ließ sich Zeit, provozierend viel Zeit. Er erschien eine gute Viertelstunde nach Tecot. Sein Lächeln war aufgesetzt und wirkte wie das eines Jägers, der sein Wild bereits im Fadenkreuz hatte. „Ich nehme an, es gibt gute Gründe für deine Verspätung", sagte Marmock Tecot. „Natürlich", antwortete Coffoal ungerührt. „Die Arbeiten am KATAPULT. Du selbst hast uns zur Eile aufgerufen. Also arbeiten wir Tag und Nacht daran."
    „Mit welchem Erfolg?"
    „Mit mäßigem, aber wir tun, was wir können", versicherte der Stellvertreter. Marmock Tecot. schlug mit -einer Faust auf den Tisch, der zwischen ihnen beiden von Antigravfeldern gehalten wurde. „Ich will eine klare Auskunft, Annin! In welchen Bereichen habt ihr Fortschritte erzielt?"
    „Von wirklichen Fortschritten kann noch nicht die Rede sein, Ehrwürdiger", schränkte Coffoal ein. „Aber einige Baugruppen stehen vor der Vollendung."
    „Welche?", wollte Tecot wissen. Sein Stellvertreter gab keine Antwort. „Ich muss es wissen, wenn der Souverän der Vernunft mich danach fragt!", rief Tecot. „Du kannst mir sehr wohl eine Auskunft geben, du willst es nur nicht. Annin Coffoal, ich bezichtige dich der Untreue! Ich glaube, dass du die Arbeiten am KATAPULT absichtlich verzögerst,

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