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2191 - Alles für die Ewigkeit

Titel: 2191 - Alles für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer der Hüllen entnommen hatte, in ein kleines Gerät, gab eine Tastenabfolge ein und nahm sie wieder heraus, um sie in einen gebogenen Schlitz am oberen Ende seiner Augenbrauenspange zu stecken. Anschließend holte er aus der Seite des Geräts vor ihm eine identische Schuppe und reichte sie mir. „Eine kleine Schulung?", fragte ich.
    Auf sein Nicken hin steckte ich den kopierten Datenträger in meine Spange. Ich sah, wie auch bei mir Antennen ausführen und sich umbogen. Die nadelfeinen Spitzen begannen zu glimmen.
    Varantir berührte die linke Seite seines Sensoklasts, und ein heller Strahl schoss aus den Antennen direkt in seine Augen.
    Hypnostrahlen, durchfuhr es mich.
    Ich wusste nicht, ob es stimmte, wollte aber nicht fragen. Wenn es sich um Hypnose handelte, dann für Schulungszwecke. Vielleicht diente sie der Gedächtnisverankerung.
    Also berührte ich ebenfalls meinen Sensoklast.
    Der helle Strahl flammte auf. Ich begriff, dass die auf der Schuppe gespeicherten Dateien jetzt durch meine Iris auf den Augenhintergrund projiziert wurden. Ein Eingriff in den freien Willen schien nicht zu erfolgen. Meine Mentalstabilisierung hätte es zwar ohnehin verhindert, aber das Ziehen im Kopf wäre mir nicht verborgen geblieben.
    Ich sah eines der Impulsgeschütze, mit denen die Station bewaffnet war. Ich sah den inneren Aufbau der Waffe, die Gesetzmäßigkeiten ihrer Konstruktion und wie sie zu bedienen war. Das alles geschah innerhalb weniger Sekunden.
    Ich kannte mich jetzt mit diesem Impulsgeschütz aus, obwohl ich noch nie eines in Händen gehalten hatte. Mühelos hätte ich damit umgehen können - in jeder Situation.
    Varantir blickte mich aus seinen tückischen kleinen Augen an. „Du weißt jetzt, wie diese Klast-Schuppen funktionieren. Mit jeder Berührung wird eine weitere Schulung aufgerufen. Insgesamt dürfte die Schuppe rund fünftausend Schulungen enthalten. Die Folien, die du gefunden hast, bilden zusammen eine Bibliothek, die uns bis ins kleinste Detail die Funktionsweise der gesamten Station erklärt ..."
    „Und vor allem ihre Handhabung", unterbrach Le Anyante und legte die restlichen Folien vor ihn auf den Computertisch. „Wir sollten jetzt nicht länger unsere Zeit vergeuden. Suchen wir die für uns wesentlichen Datenschuppen heraus."
    Ich nickte und überließ sie dieser Tätigkeit. Aus einer Entfernung, die für mich den Geruch ihrer Körper erträglicher machte, beobachtete ich, wie sie zielsicher einen Foliensatz zusammenstellten, der unseren weiteren Plänen entsprach.
    Für mich stand außer Frage, dass ich mich ebenfalls einigen Schulungen unterziehen würde. Es war die beste Möglichkeit, mich an Bord nützlich zu machen. Wir würden an Kampfhandlungen nicht vorbeikommen. Am besten ließ ich mich an den Waffensystemen der Station ausbilden, während die Algorrian die Steuerung von STASIS 01 erlernten.
    Wir mussten überzeugend wirken, wenn wir ins System Thoregon-Cencha eindrangen, und dazu gehörte leider auch, dass die abgefeuerten Schüsse trafen.
    Oder wenigstens so knapp vorbeigingen, dass es nicht als Absicht gewertet wurde.
    Nur kurz fragte ich mich, was ich anschließend mit meinen überflüssigen Kenntnissen anfangen sollte.
    Die Waffensysteme in einem Hobbyraum eins zu eins nachbauen?
    Das konnten auch andere tun. Ich hatte ohnehin schon beschlossen, die Sensoklast-Spangen und Schuppenfolien mit zur SOL zu nehmen.
    Unsere Wissenschaftler würden begierig darüber herfallen.
    Bericht Myles Kantor Elle Ghill und Zit Akreol schrien entsetzt auf. „Das kann nicht gut gehen", hörte ich den kleinen Mochichi rufen.
    Sie standen zitternd nebeneinander. Ihnen war ebenso wie der gesamten Besatzung der SOL bewusst, was für uns auf dem Spiel stand.
    Nur Atlan schien von alledem völlig unberührt zu sein. Mit verschränkten Armen verfolgte er auf der Panoramagalerie, wie die zwölf Basisschiffe der Kattixu sich von allen Seiten der wild um sich schießenden Raumstation näherten.
    Als Fee Kellind ihn ansah, schüttelte der Arkonide deutlich den Kopf.
    Wir dürfen nicht eingreifen, hieß das. Sonst fliegt unser Plan auf.
    Also warteten wir ab, verfolgten gebannt, wie sich die Station weiter dem Technoplaneten Cencha-1 näherte und dabei unablässig auf die Verteidiger schoss.
    Mein Blick huschte zu Viena Zakata. Der groß gewachsene Funkchef mit dem Pferdegesicht hing in seiner üblichen gebeugten Haltung wie eine alte terranische Bogenlampe über seinem Pult. Mit schmalen Augen sichtete

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