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2192 - Wider den Seelenvampir

Titel: 2192 - Wider den Seelenvampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Logistiker völlig zurückgezogen.
    Dieses Mal war es nicht der Inquisitor, der als Erstes die Halle betrat, sondern eine Gruppe merkwürdiger Wesen, die zur Eskorte des Souveräns gehörten. Postal hatte die Bilder oft betrachtet, als er sich auf das Treffen vorbereitete, aber sie widerten ihn immer noch an.
    Die Wesen wirkten, als seien sie einmal Valenter gewesen oder wären in einer merkwürdigen Weise aus ihnen hervorgegangen, so, wie eine Skegga-Kröte aus einem Hagg-Fisch hervorging.
    Doch etwas stimmte nicht bei diesen Valentern, das sahen die Anwesenden sofort. Sie waren zu klein, gerade mal 1,60 Meter groß, mit verkrümmten Beinen, die sie zu einem schmerzhaft wirkenden, watschelnden Gang zwangen. Ihre Bewegungen wirkten unkoordiniert, als wären sie im Rausch, und die Zähne in ihren Schnauzen, soweit sie noch welche hatten, waren schwarz verfaulte Ruinen.
    In den verspiegelten Brillen, hinter denen sich ihre Augen verbargen, konnte Postal die Halle erkennen. Wissenschaftler und Arbeiter, die ihre Köpfe auf den Boden pressten, spiegelten sich dutzendfach in den Brillengläsern der Eskorte wider.
    Und dann betrat der Souverän die Halle. Bennan und Jorvool rutschten unruhig auf ihren Stühlen umher, nur Maxxim lehnte sich vor.
    Ohne die entsetzliche mentale Ausstrahlung wirkte der Inquisitor weitaus weniger furchterregend. Er war fast einen Kopf größer als die Wesen in seiner Eskorte und trug eine weite, bis zu den Knöcheln reichende Kutte. Sein Gesicht war unsichtbar unter der tief nach unten gezogenen Kapuze. Er bewegte sich seltsam zusammengekrümmt und abgehackt, als habe jemand die Aufnahme gestaucht und Einzelbilder weggelassen.
    Postal wusste jedoch, dass das nicht passiert war. Der Inquisitor bewegte sich tatsächlich so.
    Die Aufnahme stoppte bei der Markierung, die er gesetzt hatte. Immer wieder hatte er die Bilder betrachtet, bis ihm dieser Moment aufgefallen war. Nur eine halbe Sekunde war es gewesen, aber sie hatte alles verändert.
    Postal zoomte den Ausschnitt näher heran und hellte das Bild auf, bis alles klar zu erkennen war. „Seht ihr es?", fragte er. „Seht ihr und versteht ihr es?"
    Sogar Jorvool ließ sich von der Intensität in seiner Stimme verführen und sah auf. Postal bemerkte, wie seine Gesichtszüge von Angst zu Verwunderung und zu schockierter Überraschung wechselten.
    Er folgte seinem Blick und betrachtete die versteinert wirkende Figur des Inquisitors.
    Vielleicht war es ein kurzer Windstoß gewesen, als jemand ein Tor schloss, vielleicht trug auch eine unachtsame Bewegung des Inquisitors selbst Schuld daran, dass sich die Kapuze für einen winzigen Moment gehoben hatte und einen Blick auf sein Gesicht erlaubte.
    Postal sah eine dunkelgraue, verbrannt wirkende Haut, deren Falten so tief reichten, dass er glaubte, sie müssten ins rohe Fleisch schneiden. Die Augen, die tief in den Höhlen lagen, waren rot und schienen aus sich selbst heraus in einem dunklen Feuer zu leuchten. Sie wirkten nicht furchterregend, nur alt und hungrig, wahnsinnig hungrig.
    Maxxim stand auf und machte einen unsicheren Schritt auf die Darstellung zu. „Er ist kein Schatten", flüsterte er, „keine übersinnliche Präsenz. Er ist nur ein Wesen, ein lebendiges Wesen ..."
    Postal legte ihm die Hand auf die Schulter, sah zuerst Jorvool, dann Bennan an. „Und ein lebendiges Wesen kann man töten."
     
    6.
     
    KATAPULT-Hort 15.Mail312NGZ Die vier Ehrwürdigen Wissenschaftler waren auf einmal Verschwörer. Sosehr sie sich auch bemühten, ihrer normalen Arbeit nachzugehen; so unmöglich war es.
    Postal Evvy hatte ihrer Gruppe den Namen Gruppe Lebendiges Rifa gegeben, nicht etwa, weil er glaubte, dass man über sie eines Tages etwas in den Geschichtsdatenstämmen lesen würde, sondern weil ein Name sie unter ein gemeinsames Dach stellte, sie zu Teilen von etwas machte, was größer als sie selbst war. Es fiel einem leichter, das eigene Leben zu riskieren, wenn man es in den Dienst einer höheren Sache stellte, selbst wenn diese nur aus einem Namen bestand.
    Wir sind zu viert, dachte Postal, als das Tor sich vor ihm langsam öffnete und die Sicherheitsüberprüfung mit leisem Klicken abgeschlossen wurde. Vier Dhyraba'Katabe gegen die gesamte Inquisition.
    Der Gedanke war schwindelerregend in seiner Anmaßung, und die enorme Größe der Halle, die er betrat, schien seine eigene Winzigkeit nur noch zu betonen. Sie war der gewaltigste Raum, in dem er je gewesen war, ein in sich geschlossenes

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