Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2192 - Wider den Seelenvampir

Titel: 2192 - Wider den Seelenvampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eigentlich an seinen Plänen teilnahmen. Empfanden sie wirklich wie er, oder war nach seinem Mord die Angst vor ihm größer als die vor dem Souverän? Bei Maxxim war er sich sicher, dass er auf seiner Seite stand, bei Jorvool und Bennan befürchtete er eine Mischung aus Angst und Hoffnung.
    Glaubst du, dass sie dem Druck standhalten werden?, wollte er fragen.
    Bevor er den Mund öffnen konnte, legte sich etwas dunkel und schwer auf seinen Geist. Maxxims Gesichtszüge verzerrten sich, dann sanken die beiden Dhyraba'Katabe schon nebeneinander zu Boden. Postal hasste sich für diese Schwäche und für die Panik, die er empfand.
    Er hörte das pfeifende Atmen der Valenter-Wesen und das unregelmäßige Aufsetzen ihrer Stiefelsohlen, als sie sich durch den Hangar bewegten. Der Souverän selbst war nicht zu hören und natürlich auch nicht zu sehen. Umso deutlicher spürte Postal seine Anwesenheit, spürte, wie er an ihm vorbeiging und neben der Kapsel stehen blieb. „Die Passagiere sind hier", sagte er mit seiner verfremdeten dunklen Stimme. „Kümmert euch um sie!"
    Der Druck wich einen Moment später, und Postal atmete dankbar auf. Der Souverän hatte sich mit seiner Eskorte in einen speziell für ihn abgetrennten Bereich des Hangars zurückgezogen. Von dort aus konnte er die Vorgänge durch eine verspiegelte Scheibe beobachten.
    Postal erhob sich vom Boden und strich die Falten seines Anzugs glatt. Überrascht bemerkte er, dass nicht die gesamte Eskorte dem Souverän gefolgt war, sondern dass zwei von ihnen zurückgeblieben waren und schwankend neben drei anderen Wesen standen. Postal erkannte eine Kreatur von Quinthata, einen Rudimentsoldaten aus dem Genetischen Kaafix und eine Wissenschaftlerin der Dhyraba'Katabe. Er war ihr schon häufig in den Korridoren des Hortes begegnet, kannte jedoch nicht ihren Namen. „Wir sind die Passagiere der Kapsel", sagte sie auf seinen Blick hin. Sie wirkte aufgeregt und ein wenig ängstlich. „Ihr sollt uns helfen."
    „Natürlich." Postal zeigte auf den Passagierbereich. „Wenn ihr uns folgen würdet."
    Er wagte es kaum, die Kreatur von Quinthata anzusehen, als er sie im Gebrauch der Liegen unterwies. Die Kreaturen galten als die gefährlichsten Kämpfer, die der Inquisition zur Verfügung standen, und man hörte, dass sie mit einem Kampf nicht immer bis zur Schlacht warteten.
    Neben ihm fixierte ein Arbeiter unter Maxxims Aufsicht den Rudimentsoldaten in einer starren Verschalung. Er war nicht mehr als ein schwimmendes Gehirn in einem gläsernen Tank, aber die psionischen Fähigkeiten dieser Wesen waren berühmt. Postal erschienen sie unheimlich und rätselhaft.
    Er wandte sich an die Wissenschaftlerin, die es sich auf der engen Liege so bequem wie möglich gemacht hatte. „Hier sind deine Kontrollen", sagte er mit einem Blick auf die Seitenlehne. „Es ist alles genauso wie in den Simulationen."
    „Ich danke dir, Postal Evvy."
    Es wunderte ihn nicht, dass sie seinen Namen kannte. Er hatte die Simulationen selbst ausgearbeitet, und die Passagiere hatten vermutlich einen Großteil ihrer Zeit damit verbracht, sein Gesicht zu betrachten, während seine Holoprojektion ihnen Anweisungen erteilte.
    Er nickte. „Und ich wünsche dir Glück. Möge die Trockenheit von kurzer Dauer sein."
    „Und das Wasser danach klar und kühl", vollendete sie die klassische Verabschiedung.
    Postal trat zurück und bedeutete den Arbeitern mit einer Geste, die Antigravsteuerung zu betätigen.
    Eigentlich war er für diese Aufgaben überqualifiziert, aber wie jeder Wissenschaftler des Hortes hatte auch er nach einem Grund gesucht, während der Versuche anwesend zu sein. Nur dass er im Gegensatz zu den anderen auf ein Scheitern, nicht etwa auf einen Erfolg hoffte. Er dachte an die Wissenschaftlerin, deren Tod er mit dieser Hoffnung in Kauf nahm, und schüttelte sich innerlich.
    Das Passagiermodul schwebte nach oben und rastete in der Kapsel ein. Nur das Schott stand noch offen, doch das durfte niemand außer dem Souverän bedienen. Dieses Privileg hatte er für sich verlangt.
    Geduldig warteten die Wissenschaftler rund um Postal Evvy. Einige blickten auf das geöffnete Schott, andere auf die verspiegelte Scheibe. Niemand achtete auf den Countdown, der auf zahllosen Bildschirmen mitlief. Nicht die Zahlen bestimmten den Startzeitpunkt, nur der Souverän. „Worauf wartet er?", fragte Maxxim leise. „Ich weiß es nicht." Postal zuckte zusammen, als sich das Schott im gleichen Moment zischend schloss. Es

Weitere Kostenlose Bücher