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2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chance, VAIA zu töten - auch wenn er nicht die geringste Ahnung hatte, wie dies geschehen sollte.
    Vor dem Hintergrund des glühenden Wracks der SETA WAE machte er zwei Gestalten aus, die sich schnell näherten. Er erkannte sie als Dhyraba'Katabe.
    Zwei Ehrwürdige Wissenschaftler, dachte er, und fünf Kreaturen von Quintatha, mehr Helfer sind mir nicht geblieben.
    Aber noch war nichts verloren. Er richtete seinen verkrümmten Körper so hoch auf, wie es ihm möglich war. „Wir erkunden die Insel", sagte er, „und machen uns dann auf die Suche nach VAIA!"
    Das Eiland war von grob ovalem Umriss und hatte eine größte Ausdehnung von gerade einmal elf Kilometern. Den gesamten Himmel bedeckten dunkle Wolken, die sich in unablässiger Bewegung befanden, aneinander rieben, sich zusammenballten und wieder voneinander lösten.
    Nachdem der Souverän und seine letzten Getreuen die Küste abgeflogen, hatten, drangen sie ins Innere vor. Nirgendwo stießen sie auf Spuren von Besiedlung oder Bebauung. Sie entdeckten auch keine Vegetation; brauner Fels dehnte sich aus, so weit das Auge reichte.
    In dem unwirklichen Dämmerlicht erreichten sie schließlich das Zentrum der Insel - einen runden Platz von etwa 300 Metern Durchmesser, dessen Bodenniveau unterhalb der übrigen Oberfläche lag. Ringsum ragten etwa zehn Meter hohe Steilwände auf, durchzogen von Tunnelöffnungen, die an zahlreichen Stellen den Fels durchbrachen.
    Neben den Öffnungen entdeckten sie einige niedrige, beigefarbene, bungalowartige Gebäude. „Öffnen!", befahl der Souverän.
    Die beiden Dhyraba'Katabe trugen Anzüge mit diversen technischen Gerätschaften, mit denen sie eigentlich jedes Schloss der Welt hätten knacken müssen. Sie machten sich an die Arbeit, doch schon nach wenigen Minuten erkannte November an ihrer zunehmenden Unsicherheit und Verwirrung, dass es so einfach nicht werden würde.
    Schließlich gestanden sie ihr Scheitern ein, die Köpfe gesenkt, aus Furcht vor der Reaktion des Souveräns heftig zitternd.
    Noch vor zwei Tagen hätte November sie achtlos getötet, doch jetzt war er auf sie angewiesen.
    Der Souverän dachte kurz nach. Er könnte den Kreaturen von Quintatha befehlen, die Gebäude mit Hilfe ihrer Messer aufzubrechen; doch ihnen stand nur eine begrenzte Zahl davon zur Verfügung. Er entschloss sich, sie vorerst aufzusparen. Ihr Einsatz würde kommen, wenn er die Ziele klarer definieren konnte. Schließlich galt es ja, eine Superintelligenz zu töten. „Zu den Tunneln!", befahl er.
    Die Kreaturen von Quintatha gehorchten ohne das geringste Zögern, setzten sich in Bewegung und verschwanden in einem Eingang. Nach einer Weile kam eine von ihnen wieder zum Vorschein und winkte. Sie hatten das Terrain gesichert; es drohte keine unmittelbare Gefahr.
    November wies die Dhyraba'Katabe an, ihm zu folgen, und trat in den Eingang. Er blieb auf der Hut zwar vertraute er den Kreaturen, doch wer konnte schon sagen, wozu selbst eine schlafende Superintelligenz imstande war, wenn sie sich bedroht fühlte?
    Andererseits ... er war nicht hierher gekommen, um untätig und übermäßig vorsichtig abzuwarten. Die Zeit drängte, und er musste etwas unternehmen,; oder seine letzte Chance war vertan.
    Eine Rampe führte in engen Spiralwindungen in die Tiefe. Boden, Wände und Decke des Ganges bestanden aus demselben braunen Fels wie die Oberfläche der Insel.
    Doch etwas stimmte hier nicht. Mit jedem Schritt, den November tat, nahm der mentale. Druck auf seinen Geist zu. Er kam noch immer von überall und nirgends zugleich, doch der Souverän hatte trotzdem den Eindruck, sich seinem Ursprung zu nähern.
    Er streckte die Hand aus und berührte den Fels. Er zog sie so schnell wieder zurück, als hätte er das glühende Wrack der SETA WAE berührt.
    Seine Fingerspitzen waren in den vermeintlichen Fels der Wände eingedrungen!
    Er erinnerte sich an einen Bericht Anguela Kulalins, des ehemaligen Verkünders, den er vor langer Zeit gelesen hatte, und abrupt wurde ihm alles klar.
    Wie hatte er diesen Tagebucheintrag nur vergessen können? Aber ... war es nicht völlig natürlich, dass er ihn vergessen hatte? Wie lange war er jetzt schon Souverän der Vernunft? 100.000 Jahre? Manchmal erstaunte es ihn, dass er im Verlauf dieser langen Zeit nicht viel mehr vergessen hatte.
    Hinzu kamen die Stimmen in seinem Kopf, die Reste der Vitalenergie der Wesen, die er in sich aufgenommen hatte und die er nur in der Festung der Inquisition und den Tributkastellen wieder

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