Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
abgeben. konnte. Wenn er zu lange damit wartete, drohten sie ihn um den Verstand zu bringen und verwirrten ihn zusätzlich.
    Aber jetzt wusste er es wieder. Oder er hatte die Wahrheit erkannt, je nachdem, wie man es sah.
    Dieser Fels war in Wahrheit ein dickes, wallendes „Gas" von brauner Farbe. Die starke mentale Strahlung, die er wahrnahm, ging davon aus. November musste sich eingestehen, dass sie ihn immer mehr gefangen nahm.
    Kein Wunder. Das alles, dieser Fels, diese Insel, dieser Planet ... das alles war VAIA! Und VAIA erwachte, jede Sekunde, es konnte nicht mehr lange dauern!
    Was sie hier sahen, war VAIAS schlafender Leib. Er schlief zwar, doch sie mussten unter allen Umständen verhindern, dass sich auch das Bewusstsein der Superintelligenz an diesem Ort rekonstituieren konnte!
    Der Leib einer Superintelligenz.'.. einer Superintelligenz, deren Geist allmählich zum Körper zurückkehrte, zwar noch schlief, aber vorhanden war und...
    Der Souverän der Vernunft fragte sich, wie viel Vitalenergie in dieser Superintelligenz gespeichert war. Und was mit ihm geschehen würde, wenn er diese Lebenskraft in sich aufnahm.
    Er versuchte sich vorzustellen, wie heiß diese Lebensenergie durch seine Adern fließen, welche Ekstase sie ihm bescheren würde, welches unvorstellbare Glück. Vielleicht würde sie sogar, wenn er sie aufsog, eine neue Phase seiner Entwicklung einleiten, ihn erhöhen, ihn den ersten Schritt einer Metamorphose vollziehen- lassen ... einer vielleicht zwingend notwendigen Verwandlung? Der in eine 'Superintelligenz!
    Vielleicht war das seine Bestimmung. Und wenn ihm das gelang, würde dieser verfluchte Kosmokratenroboter, Cairol nie wieder so mit ihm sprechen, wie er an Bord der kobaltblauen Walze mit ihm gesprochen hatte. .
    November öffnete seinen Geist, leckte über die Vitalenergie, die ihn umgab ... und schrie auf, als er einen Schmerz verspürte, den er nicht für möglich gehalten, nicht in seinen schlimmsten Träumen erlebt hatte.
    Was ihn auf einmal durchflutete, war viel mehr als nur Vitalenergie. Es war von so unglaublich verdichtetem Potenzial, dass ihn selbst dieser kleine Happen, den er gekostet hatte, zu zerreißen drohte.
    Bislang hatte er sich keine Vorstellung davon gemacht, doch nun begriff er allmählich, ansatzweise, was es bedeutete, eine Superintelligenz zu sein. Wie unendlich weit er selbst von diesem Zustand entfernt war und welche Hybris - es gab keinen anderen Ausdruck dafür! - hinter dem Versuch steckte, VAIA töten zu wollen.
    Und doch ... er musste es versuchen, oder alles war verloren!
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er sich wieder so weit gefasst hatte, dass er einen klären Gedanken fassen konnte.
    „Tötet VAIA!", sagte er dann zu den Kreaturen von Quintatha. „Das alles ist VAIA! Tötet sie!"
    Die Kreaturen befolgten den Befehl, auch wenn sie nicht unbedingt verstanden, was es damit auf sich hatte. Mit fließenden Bewegungen zogen sie ihre Messer und warfen sie.
    Dort, wo sie auf den Fels trafen, zuckten dunkelrote Blitze auf. Die Messerspitzen gruben sich in die Substanz, aber schon nach wenigen Millimetern blieben sie stecken. Weitere Blitze peitschten in die vibrierenden Klingen, und ein lautes Summen schwang durch den Gang.
    Ihre psionische Aufladung schien die Messer vorantreiben zu wollen, doch der Widerstand war übermächtig. Eine Klinge nach der anderen wurde nun aus der Felswand 'zurückgeschleudert.
    Die .Kreaturen mussten sich bücken oder ausweichen, um nicht von ihren eigenen Waffen getroffen zu werden.
    November zog seinen Kombistrahler, richtete ihn auf eine Wand – und überlegte es sich anders. Er zog sich ein paar Meter zurück und gab dann einer der Kreaturen den Befehl, das Feuer zu eröffnen. 'Ein glutheißer Strahl traf auf die Wand und wurde von ihr absorbiert, ohne Schaden anzurichten.
    Die Kreatur feuerte, bis November ihr befahl, den Versuch abzubrechen.
    Ihm wurde klar, dass VAIA auf diese Weise nicht beizukommen war. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen.
    Aber was?
    Der Fels unter seinen Füßen kam ihm hart und spröde vor. Wieso trug er sein Gewicht, obwohl die Wände nachgiebig waren? Wieso wies die Substanz zwei unterschiedliche Aggregatzustände auf? Bestand sie aus Psi-Materie?
    „Wir gehen weiter", befahl er, „und suchen eine Stelle, an der VAIA verletzbar ist!"
     
    *
     
    Der Souverän konnte nicht genau sagen, wie viele Stunden er und seine Getreuen schon durch, die Tunnelanlagen geirrt waren. Ihrem Ziel,

Weitere Kostenlose Bücher