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2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht
Autoren: Unbekannt
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der Teleportation.
    Schon flog ein zweites Messer heran. Es wirbelte leise zischend durch die Luft und war so schnell, dass eine instinktive telekinetische Abwehr ihr Ziel verfehlte.
    Die Klinge durchschnitt den Schutzanzug und ... und...
    Der Mausbiber stöhnte gequält auf. „Nicht schon wieder", flüsterte er, obwohl niemand ihn hören konnte. Mit aller Kraft bemühte er sich, das vertraute, so schrecklich vertraute Bild zu verdrängen. Das Bild, das er als Letztes wahrgenommen hatte, bevor alles um ihn herum schwarz geworden war.
    Als er geglaubt hatte, sterben zu müssen, damals auf dem Planeten Pombar, nach der ersten Begegnung mit den Kreaturen von Quintatha.
    Das Bild, das ihn monatelang verfolgt hatte. Das seine Persönlichkeit gespalten und ihn zutiefst traumatisiert hatte.
    Eine Zeit lang habe ich gedacht, es sei vorbei. Gucky esperte und nahm die vertrauten und furchtbaren Gedankenmuster in einiger Entfernung wahr. Da seine paranormalen Kräfte noch immer stark eingeschränkt waren, war er vorsichtig und teleportierte nur eine kurze Strecke.
    „Bruder Leichtfuß lebt auch nicht mehr", flüsterte er. „Genauso wenig wie Plofre."
    Er fragte sich, ob Perry bemerkt hatte, wie schlecht es ihm in Wirklichkeit ging. Wie viel Mühe es ihm gemacht hatte, auf die Planetenoberfläche zu teleportieren, eine Entfernung, die ihm sonst nur ein müdes Lächeln abgerungen hätte.
    Er gestand es sich freimütig ein - er hatte Perry gegenüber geflunkert. Schlechtere Bedingungen als bei diesem Einsatz waren für ihn kaum denkbar.
    Der Ilt legte den Kopf zurück und schaute zum Himmel. Am Horizont schienen die dichten, aufgewühlten Wolken immer tiefer zu sinken, als seien sie darauf versessen, sich mit dem wütend peitschenden Meer zu vereinigen. Aber auch hier, über der Insel, hingen sie dicht über der Landmasse. Er hatte den Eindruck, er müsse nur die Hand heben, um sie packen und zu Boden ziehen zu können.
    Das Messer raste auf den Paratronschirm zu, und er versuchte gar nicht erst auszuweichen ...
    Gucky teleportierte erneut und materialisierte auf einem runden Platz im Zentrum der Insel.
    Ringsum ragten hohe Steilwände auf, durchzogen von Tunnelöffnungen, die an zahlreichen Stellen den Fels durchbrachen. Mehrere Gebäude, die entfernt den Bungalows der LFT-Prominenz am GoshunSee bei Terrania also auch seinem eigenen - ähnelten, säumten die Felswand.
    Blitze zuckten in den Wolken auf, rasten aber nicht zu Boden, sondern kreuz und quer durch die Luft, als suchten sie ihre Nähe, wollten sich vereinigen, um dann ...
    Um dann ... Ja, was?
    Vor einem der Gebäude sah Gucky die Kreaturen von Quintatha, gewaltige, massige Gestalten, deren Körper vollständig von anthrazitfarbenen Kombinationen bedeckt wurden, selbst die mächtigen Fäuste. Breite Gurte voller kleiner Ausrüstungsgegenstände überkreuzten die tonnenförmigen Brustkörbe. Die Arme bewegten die Kreaturen über dicke Gelenke, die Unterarme waren seltsam vierstrebig.
    Ihre Gesichter waren überhaupt nicht zu erkennen. Tuchmasken mit schwarzen und weißen Flecken bedeckten die kugelförmigen, auf mächtigen, aber hochbeweglichen Muskelsträngen ruhenden Köpfe.
    Diese Flecken bildeten geheimnisvoll wirkende Muster, die sich ständig zu verändern schienen.
    Gucky glaubte zu erkennen, dass sie sich zu Bildern zusammensetzten, Bildern von durch die Luft rasenden Messern, die sich immer wieder in ein hartes, unnachgiebiges Material bohren wollten, aber jedes Mal daran abprallten.
    Er wusste aus eigener, leidvoller Erfahrung nur allzu gut, was für gefährliche Kämpfer die Kreaturen waren. Ihre psionische Aufladung machte sie fast unbesiegbar. Selbst ihre Skelette griffen noch wütend an. Einem solchen mörderischen Knochengerüst war Perry auf der Brücke in die Unendlichkeit begegnet, lange bevor sie in der Milchstraße überhaupt von der Existenz des Reichs Tradom erfahren hatten.
    Die lebendig wirkenden Messer, die die Kreaturen schleuderten, waren ebenfalls psionisch aufgeladen und aus den Zähnen titanischer Ungeheuer gefertigt, die den Halbraumozean von Quintatha bevölkert hatten.
    Gucky teleportierte sofort wieder. Zumindest versuchte er es. Er bündelte seine Gedanken, bis die Konzentration ihm geradezu körperliche Schmerzen zufügte. Und trotzdem dauerte es entsetzlich lange, bis er entmaterialisierte.
    Im Sichtschutz der Wand eines der Gebäude ruhte er sich aus. Es half alles nichts, er musste es sich eingestehen: VAIAS Erwachen reduzierte
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