21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
galt: alles oder nichts!
„Genau. Es ist mir nämlich egal, was läuft. Hauptsache, du kommst mit!“
Sie lachte. „Ach ja? Wieso?“
„Wieso?“ Er schluckte. Und fasste sich erneut ein Herz. „A, weil ich dich nett und sympathisch finde. B, weil ich dich nicht ausstehen kann. Möchtest du einen Fünfzig-fünfzig-Joker?“
Laura lachte erneut. Und dann: „Okay. Welches Kino? Oder weißt du das auch nicht?“
„Du hast freie Wahl.“
„Dann ins Alabama!“
Das kleine Programmkino auf dem Gelände des Kampnagel-Theaters, nicht allzu weit entfernt. Warum nicht?
„Okay. In einer halben Stunde!“
„Bis dann!“
Christoph legte auf. Und konnte es nicht fassen. Eigentlich war er auf der Flucht vor einem Mörder. Und herausgekommen war sein erstes Date mit Laura!
K APITEL 9
I m Programmkino lief ein Film, den sie beide schon zwei Mal gesehen hatten. Und so wurde aus dem Kinobesuch ein Einkauf im Kiosk am U-Bahnhof Borgweg. Von dort war es nicht weit in den Stadtpark. Mit Dosenbier und einer Packung Studentenfutter setzten sie sich in eine gemütliche Ecke auf der großen Wiese zwischen Planetarium und Stadtparksee.
Laura hatte noch ein paar Teelichter spendiert und so entwickelte sich an diesem lauen Maiabend ein romantisches Mini-Picknick, wenngleich es für die Kerzen noch zu hell war. Aber zufrieden registrierte Christoph, dass Laura sich auf einen längeren Aufenthalt eingestellt hatte.
Während sie die erste Bierdose leerten, begann er zu erzählen, weshalb er sie so spontan angerufen hatte.
Wortlos hörte sich Laura die ganze Geschichte an. Nur einmal, als er erwähnte, wie Benni den Preis auf 50.000 Euro hochgeschraubt hatte, schüttelte sie den Kopf und murmelte: „Typisch Benni!“
Als er geendet hatte, schwieg sie noch eine Weile und dann stand für sie fest: „Du musst zur Polizei!“
C hristoph winkte ab. Das hatten er, Benni und Lukas ja auch längst ausdiskutiert.
„Das ist zu gefährlich!“, versuchte er Laura zu erklären. „Was ist, wenn Sebastian König genau das getan hat und deshalb sterben musste?“
„Wenn er Kontakt zur Polizei aufgenommen hätte, würde die seinen Tod nicht als einfachen Verkehrsunfall verbuchen“, wandte Laura ein. „Und die beiden Polizisten, die dich befragten, haben doch auch nicht den Eindruck gemacht, dass er mit ihnen bereits in Kontakt stand, oder?“
Das stimmte, musste Christoph einräumen.
„Ich sage dir, der wollte seine Daten verkaufen“, behauptete Laura. „Genau wie der Zweite, wie hieß der gleich?“
„Kostawa!“, antwortete Christoph. „Aber der war vom BND. Der wollte die Daten kaufen , nicht verkaufen!“
Laura trank den letzten Schluck Bier, zerknüllte die leere Dose, sah sich vergeblich nach einem Abfallkorb in der Nähe um und legte die leere Dose erst mal neben sich.
Christoph holte ein weiteres Bier aus seinem Rucksack und reichte es ihr.
Laura nahm es dankend entgegen, öffnete die Dose mit einem lauten Zischen, hielt sie von ihrem Körper ab, ließ den Schaum auf die Wiese spritzen, beugte sich über die Öffnung, schluckte das schäumende Bier, bis sie die Dose gebändigt hatte.
„Zu warm“, beklagte sie sich.
„Ist aus dem Kühlfach, hat der Verkäufer behauptet“, sagte Christoph.
„ Dann hat er gelogen“, stellte Laura trocken fest. „Genau wie Kostawa.“
„Der Typ vom BND?“, wunderte sich Christoph. „Warum sollte er?“
„Du hast doch selbst gesagt, dass beim BND ein Kostawa nicht bekannt ist. Ich glaube nicht, dass der von dort kam. Das war eine Privataktion!“
Christoph erinnerte sich, dass Lukas etwas Ähnliches geäußert hatte. Trotzdem fragte er nach: „Woher willst du das wissen?“
„Ich weiß es nicht, ich vermute es nur“, gab Laura zu. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der BND so mit zigtausenden von Euro um sich wirft. Die beschatten dich, bekommen heraus, was du wo versteckt hast, und schwupps, findet bei dir plötzlich eine Razzia statt. Dann holen die alles raus, was sie gesucht haben. Bei Anti-AKW-, Umwelt-und autonomen Gruppen ist das alles schon passiert. Aber die löhnen doch keine fünfzigtausend Euro für eine Sache, von der du nicht mal ahnst, dass die so viel wert ist. So etwas glaubt wirklich nur Benni!“
Klang sehr plausibel, fand Christoph. Die Frage war nur, was er daraus schlussfolgern sollte. Irgendjemand war da unterwegs, der bereit war, für diese Informationen auf dem Laptop zu töten.
„Vielleicht sollte ich die Daten gar nicht
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