21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
erzählen? Dass irgendjemand hinter den Daten auf dem vererbten Laptop her war, der bereit war, dafür zu töten?
„Ist da jemand?“ Erneut Mehring.
Christoph verschwand hinter dem umgekippten Sofa.
„Ist hier …?“ Mehring verschlug es glatt die Sprache, als er das Chaos im Wohnzimmer sah. Aber nur für einen Moment.
„Sauerei!“, schimpfte er laut. „Was ist denn hier passiert?“
Wieder ein Geräusch.
Mehring fuhr herum. „Hallo? Halt! Hiergeblieben!“
Die Tür schlug mit einem lauten Knall zu.
Mehring rannte laut brüllend hinterher.
Christoph kauerte noch immer hinter dem Sofa. Sein Puls raste! Da war wirklich noch jemand in der Wohnung gewesen! Der Einbrecher! Er musste sich versteckt haben, als Christoph hier aufgetaucht war.
Vielleicht hatte Mehring ihm mit seinem Erscheinen sogar das Leben gerettet? Auf jeden Fall aber stand fest: Der Einbrecher hatte ihn gesehen und konnte sich ausmalen, dass Christoph dabei war, mehr über die Daten herauszubekommen. Wenn er nicht sogar schon überzeugt war, dass Christoph den wahren Wert der Daten längst kannte und nun versuchte, daraus Kapital zu schlagen. Christophs Befürchtung verdichtete sich: Er musste damit rechnen, als Nächster „Besuch“ vom Einbrecher zu bekommen. Und das bedeutete, er sollte zusehen, sowohl Laptop als auch den Schlüssel verschwinden zu lassen und – dabei dachte er an Sebastian – auch sich selbst in Sicherheit bringen. Wie aber sollte er das beides anstellen?
K APITEL 8
I n Christoph wuchs eine Idee. Benni hatte zwar ausdrücklich noch mal betont, dass er ihn anrufen sollte, wenn sich etwas Neues ergab. Aber nach wie vor hielt Christoph es für zu gefährlich, seine beiden Freunde weiter in die Sache mit hineinzuziehen. Er rechnete damit, demnächst Besuch von dem Einbrecher zu bekommen. Und wenn er daran dachte, dass sogar sein kurzfristig vereinbartes Treffen mit Kostawa sofort aufgeflogen war, lag es nahe, dass nun auch Benni und Lukas den Tätern bereits bekannt waren.
„Den Tätern“. So lückenlos, wie seine Überwachung offenbar funktionierte, und so brutal, wie jeweils sofort gehandelt wurde, vermutete Christoph, dass nicht ein einzelner Täter hinter den Daten her war, sondern irgendwelche mächtigen Leute oder gar eine Organisation, die vor nichts zurückschreckte.
Jedenfalls durfte Christoph seine beiden Freunde weder noch mehr gefährden noch hätte es vermutlich Sinn, den Laptop und den Schlüssel bei einem von beiden zu verstecken. Aber von einer Person wussten die Täter bisher nichts: von Laura!
Laura …
D ie wusste ja selbst noch nicht mal etwas davon, wie nah Christoph ihr stand. Wie auch? Bisher hatte er sich noch immer nicht getraut, Laura außerhalb der Rauchertreffen vor dem Schultor zu begegnen. Da sie aber in die Parallelklasse ging, hätte er sie ausdrücklich zu einem Treffen bitten müssen. Oft hatte er es sich schon vorgenommen, sie zu irgendwas einzuladen, Kino, ein Konzert, was auch immer, aber dann, wenn sie vor ihm stand, hatte er sich doch nie getraut. Allein schon, weil meistens auch Benni und Lukas dann gerade in der Nähe gewesen waren.
Angesichts der Situation, in der Christoph sich jetzt befand, entpuppte sich seine Schüchternheit als Vorteil. Die Täter, die ihn beobachteten, wussten nichts von Laura. Und wenn das so blieb, dann wäre sie eine gute Adresse, den Schlüssel aufzubewahren. Wenn das niemand mitbekam, nicht einmal Benni und Lukas, dann blieb Laura auch außerhalb jeglicher Gefahr.
Der Einbrecher würde zunächst in Christophs Wohnung die Daten und den Schlüssel suchen. Danach vermutlich bei Lukas und Benni. Aber er durfte nie erfahren, dass Laura von der Sache wusste. Darauf kam es an. Und genau das würde er mit Laura auch so besprechen.
Wenn er nur gewusst hätte, wo sie wohnte! Aber nicht einmal ihre Telefonnummer hatte er. So etwas Blödes! Aber okay, die konnte er leicht herausbekommen. Schwieriger würde es sein, was er ihr sagen sollte. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn sein Telefon inzwischen abgehört wurde. Woher sonst hatten die alles gewusst: dass er Sebastian Königs Laptop bekommen hatte; zu welchem McDonald’s er für gewöhnlich ging; wann und wo er sich mit Kostawa hatte tref f en wollen? Es gab keine andere Erklärung: Sie mussten ihn beobachten und abhören. Vielleicht sollte er Laura deshalb auch lieber nicht anrufen, sondern ihr den Schlüssel stattdessen heimlich auf dem Schulhof zustecken? Alles andere würde die Typen doch
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