21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
sonnengebräunt und ein samtseidener Glanz lag auf ihnen.
Christoph lächelte ihr zu. Und nahm das Gespräch an.
Seine Mutter meldete sich völlig aufgelöst. Trotzdem lautete ihre erste Frage: „Wo steckst du?“
„Was gibt’s?“, fragte Christoph zurück, ohne die Frage zu beantworten.
Seine Mutter berichtete nun genau das, was er sich gedacht hatte und weshalb er im Park auch vorgeschlagen hatte, zu Laura zu gehen statt zu ihm. Der Typ war bei ihnen eingebrochen.
„Komischerweise hat der nur dein Zimmer durchwühlt, sonst nichts“, berichtete seine Mutter. „Papa hat deshalb gleich behauptet, deine Höhle würde immer so aussehen und von einem Einbruch sei gar nichts zu merken. Nun ja, du kennst ja deinen Vater … Natürlich war da jemand Fremdes drin. Dein Fenster stand offen und alle Schubladen sind ausgekippt, alles liegt herum. Und dann wurde der Einbrecher vermutlich irgendwie gestört und ist durchs Fenster abgehauen. Vielleicht hat Herr Mehring was gehört. Ich meine, sonst hätte der doch die ganze Wohnung durchwühlt.“
„Ist etwas gestohlen worden?“, fragte Christoph in den Redeschwall seiner Mutter hinein.
„ Keine Ahnung“, antwortete sie. „Dein Computer ist jedenfalls noch da. Deine Musikanlage auch. Zum Glück ist mit dir alles in Ordnung. Mein Gott, wenn man sich vorstellt, dass hier ein wildfremder Mensch alles durchwühlt hat. Das ist doch furchtbar. Wo steckst du überhaupt?“
„Bei einer Freundin.“
„Bei einer Freundin?“ Plötzlich war der Einbruch nur noch Nebensache. „Bei wem denn? Kenn ich die?“
„Mama, sie heißt Laura, ist wunderschön und ich bin hier gut aufgehoben. Und morgen besprechen wir alles in Ruhe, in Ordnung?“
Laura lächelte und warf ihm einen Handkuss zu.
Er küsste sie pantomimisch zurück.
„Du hast ja Nerven!“, fand seine Mutter. „Ich muss doch die Polizei rufen!“
„Das können wir auch morgen machen, Mama. Oder glaubst du, der Einbrecher hat sich im Küchenschrank versteckt?“
„WAS?“, quiekte seine Mutter auf.
„Das war ein Scherz, Mama. Rühr nichts an. Lass alles so. Ich komme morgen früh vorbei und kümmere mich drum. Versprochen.“
„Nein, nein! Das geht doch nicht. Ich kann doch nicht bis morgen früh warten, um die Polizei zu rufen!“, protestierte seine Mutter.
Christoph stöhnte auf. „Mama, wenn jetzt die Polizei kommt und mein Zimmer durchsucht, dann wollen die mich auch gleich sprechen und fragen, ob etwas fehlt und so weiter. Bitte, ich möchte jetzt hierbleiben, wo ich bin!“
Seine Mutter zögerte.
C hristoph aber kannte sie. Vermutlich allein der Gedanke, dass sie ihren Sohn jetzt nicht noch mitten in der Nacht auf den Heimweg schicken müsste, ließ sie einlenken. „Na gut. Aber morgen gleich um sieben ruf ich die Wache an.“
„Ich komme ganz früh nach Haus, noch vor der Schule“, versprach Christoph. „Gute Nacht!“
„Du hast gut reden“, kommentierte seine Mutter. „Die gute Nacht ist mir vergangen!“ Dann beendete sie das Gespräch.
Christoph kehrte zurück zu Laura ins Bett. Aber die Stimmung war erst einmal dahin.
Laura stand auf, stellte den Player an, aber leise, um ihre Eltern nicht zu wecken. Irgendeine asiatische Chill-Musik.
„Besser als Tote Hosen, oder?“, fragte sie.
„Viel besser“, gab Christoph zu.
„Und bei dir? Auch tote Hose?“
„Davon kann überhaupt keine Rede sein!“
Die schöne, nackte Laura lächelte und kam zu ihm zurück ins Bett.
K APITEL 11
A m nächsten Morgen inspizierte Christoph sein Zimmer. Es sah darin aus wie in der Wohnung von Sebastian König. Wie seine Mutter es erzählt hatte, waren die Schubladen herausgerissen und ausgekippt worden: Dazu hatte der Einbrecher alle Kleidung aus dem Schrank gezerrt und im Zimmer verteilt. Sämtliche Bücher lagen über den Boden verstreut. Jedes Schächtelchen, jede Tasche, jeder Karton war gefilzt worden. Keine Frage, der Typ suchte den Schlüssel, den Christoph zusammen mit dem Laptop rechtzeitig bei Laura deponiert hatte.
Für die Polizisten, die seine Mutter wie angekündigt in aller Frühe verständigt hatte und die nun penibel nach Spuren suchten, handelte es sich um einen klaren Fall von Beschaffungskriminalität.
„Da hat ein Junkie Bargeld gesucht“, behauptete der Beamte vom Einbruchsdezernat.
„Und warum hat der ausgerechnet in meinem Zimmer gesucht und nicht bei meinen Eltern im Wohnzimmer?“, entgegnete Christoph, worauf der Beamte nur mit den Schultern zuckte.
Weitere Kostenlose Bücher