21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
nur auf Laura aufmerksam machen.
Andererseits beschlich ihn das Gefühl, dass er nicht warten durfte. Vielleicht würden die Kriminellen keine Zeit verlieren und ihn noch in der gleichen Nacht besuchen? Wo mochte der Typ, der eben noch aus Sebastians Wohnung verschwunden war, jetzt stecken? Lauerte er bereits, gar nicht weit von hier, und würde diese Nacht zuschlagen? Oder jetzt gleich? Immerhin war Christoph gerade allein zu Haus. Erst jetzt, als er darüber nachdachte, wurde ihm das bewusst. Die Gelegenheit wäre günstig!
Im selben Moment klingelte es an der Tür. Christoph fuhr zusammen.
Verdammt! Wenn das der Einbrecher war?
Zum Glück hatte er gerade keine Musik laufen. In der Wohnung war es ruhig und auch er selbst verhielt sich schlagartig mucksmäuschenstill.
Vermutlich war es nur Mehring, der irgendwas wollte, versuchte er sich zu beruhigen. Aber wenn nicht? Christoph entschied sich, erst mal abzuwarten.
Es klingelte nochmals.
Er hielt den Atem an und überlegte, ob er im Korridor das Licht angelassen hatte, das unter der Tür durchscheinen könnte. Soweit er sich erinnerte, nicht.
Das Läuten hörte auf.
C hristoph rührte sich nicht. Und wartete.
Langsam erhob er sich vom Stuhl, achtete darauf, dabei nicht versehentlich nach vorn zu rollen und gegen den Schreibtisch zu stoßen oder sonst irgendwie ein Geräusch zu verursachen. Er verließ sein Zimmer und trat in den Korridor. Er lauschte, machte ein paar Schritte, um genauer hören zu können, ob sich da draußen vor der Tür noch etwas tat. Doch so sanft er auch auf den Parkettboden trat: Er konnte nicht verhindern, dass es knarrte. Christoph hielt inne. Die Position, in der er nun verharren musste, empfand er als äußerst unbequem, aber er wagte nicht, sich zu rühren.
Das Klingeln wiederholte sich zwar nicht, aber er hörte auch keine Schritte, die sich entfernten. Wer immer dort draußen geläutet hatte, er war noch da!
Noch langsamer und behutsamer als zuvor hob Christoph seinen Fuß an und zog ihn von der knarrenden Stelle im Parkett zurück, um in eine angenehmere Haltung zu gelangen.
Plötzlich hörte er ein weiteres Geräusch, das ihm den Schreck in die Glieder fahren ließ. Jemand fummelte am Türschloss herum! Waren es vielleicht seine Eltern? Aber wieso sollten die vorher klingeln? Außerdem waren die bei Freunden zum Essen eingeladen. Vor Mitternacht würden sie nicht zurück sein.
Mehring? Der würde sich doch nicht trauen, ungefragt mit einem Zweitschlüssel in ihre Wohnung zu kommen! Seine Eltern würden dem was erzählen!
Nein, nein. Das konnte nur er sein! Derselbe Typ, der vorhin in Sebastians Wohnung herumgeschnüffelt hatte. Der klingelte erst mal, um festzustellen, ob die Luft rein war. Jetzt wollte er in Ruhe C hristophs Zimmer nach dem Schlüssel durchsuchen, so, wie er auch Sebastians Wohnung auf den Kopf gestellt hatte. Was würde der Typ tun, wenn er hier unverhofft auf ihn traf? Christoph ging fest davon aus, dass der Mann bewaffnet war. Sebastian König war ums Leben gekommen und Kostawa auf offener Straße erschossen worden.
Er sollte zusehen, dass er von hier verschwand! Auf Zehenspitzen schlich er zurück in sein Zimmer und schloss die Tür von innen ab. Das verschaffte ihm ein wenig mehr das Gefühl von Sicherheit. Anschließend kippte er den Rucksack mit seinen Schulsachen aus, steckte den Laptop hinein und schaute aus dem Fenster. Sie wohnten im zweiten Stock. Das war ’ne gefährliche Kiste, aber eine andere Chance sah er in diesem Moment nicht. Über das Fallrohr der Regenrinne konnte es gehen. Christoph dankte Gott in einem Stoßgebet für die Kletterwand, die sie seit einem Jahr an der Schule hatten – und Benni und Lukas für die vielen Stunden, die sie gemeinsam an ihr verbrachten. So sah er eigentlich kein größeres Problem, durchs Fenster zu entkommen. Hauptsache, unten traf er nicht ausgerechnet wieder auf Mehring, der dumme Fragen stellte.
Er hatte Glück.
Unbemerkt gelang es ihm, hinunter in den Hof zu klettern. Auch dort war nichts zu sehen. Vom Einbrecher nicht, von Mehring nicht, auch von keinem Nachbarn. Rasch lief er durch die Hintertür, durchs Treppenhaus und hinaus nach vorn auf die Straße. Auch hier war ausnahmsweise mal nichts von Mehring zu sehen. Vor der Tür allerdings entdeckte er eine blaue Suzuki.
Vermutlich wäre sie ihm gar nicht aufgefallen, wenn nicht Benni s eit einiger Zeit damit genervt hätte, pausenlos Motorrad-Zeitschriften mit in die Schule zu schleppen und
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