21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
treffen.“
Christoph wusste dennoch nicht so recht, was er davon halten sollte. Einfach so unterzutauchen, auf der Flucht vor echten Killern. Wie sollte das funktionieren?
Hatte Benni nicht doch recht? Die Million nehmen, die Daten abgeben und gut war’s. Okay, irgendwie müsste er gegebenenfalls erklären, woher er das Geld hatte. Aber das war sicher einfacher, als vor professionellen Verbrecherbanden zu fliehen. Der Maskierte in seinem Zimmer hatte ihn eindringlich gewarnt.
Mehrfach hatte Christoph im Fernsehen Krimis gesehen, in denen sich einer allein gegen die Mafia stemmte. Und es gab nicht nur diese Filme wie die Klassiker „Die Unbestechlichen“ oder ähnliche, sondern auch Reportagen und Dokumentationen. Über Richter und Polizisten in Italien, die rund um die Uhr bewacht wurden, täglich ihren Weg zur Arbeit änderten, ihre Familien verließen, um sie aus dem Schussfeld zu nehmen, und schließlich doch ermordet wurden. Christoph hatte sich jedes Mal gefragt, was das für Menschen wa r en, die so viel Mut, Aufopferung und Selbstaufgabe aufbrachten. Und jetzt? Verlangte Laura nicht weniger von ihm, als genau das Gleiche zu tun: statt still und heimlich Millionär zu werden, unterzutauchen und sein Leben aufs Spiel zu setzen! Das war doch der blanke Irrsinn!
Laura aber ließ ihm keine Zeit, jetzt darüber überhaupt nachzugrübeln.
„Wir sollten mal versuchen, die Daten zu entschlüsseln“, schlug sie nun vor. Fast als ahnte sie, was in seinem Kopf gerade vorging. „Ich meine, anhand dieses Codes auf der CD.“
Sie zog den Laptop, hinter dem die Killer so sehr her waren, aus ihrem Rucksack.
Christoph erwischte sich dabei, wie er das Ding anstarrte, als hielte Laura eine Bombe in ihren Händen. Wenn der Motorradtyp wüsste, dass der Computer mit den Daten jetzt wieder hier im Zimmer stand, er würde sicher augenblicklich zurückkehren und sich das Teil holen. Ohne die Million.
„Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee war, den Laptop mit hierherzubringen“, wagte er seine Zweifel laut zu äußern.
Laura aber ging nicht darauf ein, und so beließ Christoph es dabei. Ändern konnte er jetzt ohnehin nichts mehr. Der Laptop war da.
Christoph zog sein Mathebuch hervor, in dem er die CD-ROM versteckt hatte, schob sie in den Laptop und rief die seltsamen Dateien sowie den Algorithmus auf. Dann überließ er Benni seinen Platz, der die entsprechende Seite zur Entschlüsselung im Internet aufrief.
„Jetzt bräuchte ich nur noch das Schlüsselwort“, sagte er. „Habt ihr das irgendwo?“
L aura und Christoph schauten sich an. Bisher hatten sie keines entdeckt. Auf der CD-ROM gab es nur diese Algorithmus-Tabelle, auf dem Laptop lediglich die endlosen Reihen von Zahlen und kryptischen Buchstaben. Aber nichts, was man als Schlüsselwort hätte deuten können.
„Ohne Schlüsselwort keine Entschlüsselung“, bedauerte Benni.
Laura konnte es nicht glauben. „Was soll das heißen? Sebastian König wird doch nicht extra etwas in einem Bankschließfach aufbewahren, Christoph in einem Geheimversteck den Schlüssel dazu hinterlassen – und alles nur, damit er das entscheidende Schlüsselwort mit ins Grab nimmt?“
Benni hob die Hände. „Beruhige dich. Vielleicht hielt Sebastian uns ja für schlaue Kerlchen!“ Er grinste Laura an.
Die warf ihm einen genervten Blick zurück. „Hast du eine Lösung oder nicht?“
„Vielleicht sein Geburtsdatum“, mutmaßte Benni. „Die meisten Menschen sind recht einfallslos, was ihre Passwörter angeht. Aber hier bei dem Schlüsselwort müsste es sich eher um einen Code aus Buchstaben handeln.“
Laura sah ihn an und verzog das Gesicht. Sie hatte auf mehr Cleverness bei Benni gehofft. Hinzu kam: Keiner der Jungs kannte Königs Geburtsdatum.
„Da könnte man vielleicht diese Jasmin fragen“, überlegte Christoph laut.
Weder Benni noch Lukas hatten Jasmin je gesehen, und so erzählte Christoph ihnen von der Frau, die mal mit Lippenstift ihren Namen auf Königs Badezimmerspiegel geschrieben hatte.
B enni grinste breit und tippte den Namen JASMIN als Schlüsselwort ein.
In der ersten Buchstabenfolge
OFRFB DWSMR Z
erschien daraufhin:
FFZTTQNSUFR
auf dem Bildschirm.
„Hä?“, fragte Christoph. „Was soll das denn heißen?“
„Das heißt, dass das Schlüsselwort falsch war“, erklärte Benni lapidar.
Laura verzog erneut das Gesicht. Über das von Lukas hingegen huschte ein überlegenes Lächeln.
„Gib mal König ein“, schlug er vor.
Benni tippte
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