21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
für wen“, stellte Laura ihre Überlegung vor, als hätte sie sie schon seit Wochen in ihrem Kopf. „Wenn wir das wissen, gehen wir damit an die Presse. Ich denke, hinter dem Ganzen steckt ein handfester Skandal. Wenn das veröffentlicht wird, dann lohnt es nicht mehr, Christoph umzubringen, weil dann die Zeitungen schon alles ausposaunt haben. Und eben die Zeitungen, nicht Christoph! Versteht ihr?“
„Nee, das verstehen wir nicht!“ Benni brauste jetzt richtig auf. „Hast du zu viele Hollywood-Filme geguckt oder geht deine Fantasie jetzt komplett mit dir durch?“, schimpfte er. „Wir sind keine Gruppe von Starjournalisten der New York Times. Wir sind auch keine Bürgerbewegung. Wir können weder die Mafia besiegen noch einen öffentlichen Skandal entfachen. Wir können nur unseren Arsch retten. Und das heißt auf das Angebot eingehen, die Million nehmen, Maul halten und den Sturm an uns vorbeiziehen lassen!“
„ Wer sich einmal mit kriminellen Banden einlässt, kommt nie mehr von ihnen los!“, behauptete Laura.
„Ach nein?“, giftete Benni weiter. „Klar, du kennst dich ja damit aus.“
Er winkte verärgert ab und stampfte in die Küche, um eine neue Flasche Wasser zu holen. „So ein Schwachsinn!“, schimpfte er noch im Flur vor sich hin.
„Das Problem ist“, versuchte Lukas wieder etwas Ruhe in die Debatte zu bringen: „Selbst wenn du recht haben solltest, Laura, in drei Tagen bekommen wir niemals so viel raus, dass irgendeine Zeitung das veröffentlichen würde.“
„Das stimmt!“ Nachdenklich biss sie sich auf die Lippe. Aber dann hellte ihr Gesicht sich wieder auf. Laura nickte ihm zu.
„Was?“, fragte Lukas nach.
„Internet!“, schlug Laura vor und erntete erneut einen skeptischen Blick von Lukas. „Wir stellen Bilder von dem Motorradtyp ins Internet und warnen vor ihm!“
Natürlich wusste sie so gut wie die anderen, dass sie noch kein Bild von dem Typen besaßen. Zumindest keines, auf dem man ihn erkennen konnte. Aber wenigstens hatte Christoph sein Nummernschild fotografiert.
„Das wäre doch ein Anfang, oder?“ Jetzt lächelte Laura.
„Und dann?“ Lukas verstand offensichtlich nicht, wie ihnen das weiterhelfen sollte.
„Zumindest wird der Typ vorsichtiger reagieren müssen, wenn er feststellt, dass jeder auf der Straße ihn registrieren könnte.“
Lukas runzelte die Stirn und überlegte.
A uch Christoph ließ sich das durch den Kopf gehen. Er fand, Lauras Vorschlag klang gut. Zumindest fiel ihm erst mal nichts Besseres ein. Andererseits aber sah er auch darin eine Gefahr. Wer wusste schon, wie der Typ reagieren würde, wenn er merkte, dass sie ihm die Internet-Gemeinde auf den Hals hetzten? Vielleicht machte er dann sofort kurzen Prozess mit ihm?
Laura schüttelte den Kopf. „Solange du im Besitz der Daten bist, bist du relativ sicher.“
Doch das glaubte Christoph weniger. Wenn es stimmte, dass er vor allem ruhiggestellt werden sollte, dann schwebte auch durchweg die Gefahr über ihm, dass er sofort aus dem Weg geräumt wurde. Für immer. Wie Sebastian König. Dem zumindest hatte der Besitz der Daten nicht geholfen.
„Da hast du recht“, stimmte Laura ihm leise zu und fügte an: „Du musst geschützt werden, unter allen Umständen!“
In ihrer Stimme lag plötzlich eine große Zärtlichkeit und Christoph durchlief es warm. Ihr Vorschlag hingegen klang alles andere als zart: „Und deshalb solltest du vorsichtshalber so lange untertauchen!“
„Was?“, entfuhr es ihm aufgebrachter, als er es beabsichtigt hatte. „Untertauchen? Wie stellst du dir das denn vor?“
„Das frage ich mich auch!“ Benni kam zurück aus der Küche, schenkte sich ein Glas Wasser ein und stellte die Flasche auf den Boden. „Das ist doch …! Hast du irgendeinen tollen Roman über ’ne Revoluzzer-Truppe gelesen, oder was?“
„Du bist so ein Schwachkopf, Benni!“, giftete Laura zurück. „Dann sag mir mal, wie du dir das vorstellst!“
D och dazu hatte Benni auch keine Idee.
Sie warf ihm einen stummen „Na siehst du“-Blick zu.
Christoph teilte Bennis Meinung, doch er traute sich nicht, es gegenüber Laura so offen zu sagen. Wie stellte die sich das vor, unterzutauchen?
„Was ist mit der Schule? Was sage ich meinen Eltern?“, waren nur zwei der tausend Fragen, die ihm in diesem Moment durch den Kopf schwirrten.
Doch Laura konnte ihn ein wenig beruhigen.
„Du hast ja noch drei Tage Zeit“, betonte sie. „Bis dahin können wir alle Vorkehrungen
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