21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
Moment still und aufmerksam zugehört. Benni hingefläzt auf dem Bett, Lukas und Laura im Schneidersitz neben ihm. Christoph hatte auf seinem Bürostuhl, den Rücken zum Schreibtisch gekehrt, Platz genommen.
Jetzt, als er die Summe nannte, die ihm der Typ geboten hatte, war die Ordnung dieser Zusammenkunft abrupt durcheinandergeraten.
„Mann, was läuft denn da?“, rief Laura entsetzt in die Runde. Sie stand nun mitten im Zimmer und wusste gar nicht, was sie vor Aufregung tun sollte, machte einen Schritt zum Fenster, wieder zurück, wäre fast aus dem Zimmer Richtung Küche gelaufen, besann sich aber, drehte um und überlegte, ob sie sich wieder im Schneidersitz h inhocken sollte, ging schon fast in die Knie, merkte dann aber, dass sie nicht still würde sitzen können, erhob sich wieder und fuhr sich mit der Hand einfach nur nervös durchs Haar. Eine typische Bewegung von ihr, wenn sie aufgeregt war.
„Mann, nimm die Kohle und gut ist!“, riet Benni. Doch auch er hatte sich aufgerichtet. Eine solche Summe ließ niemanden kalt.
Nur Lukas lag noch nachdenklich da und schaute interessiert zu Laura, die schon wieder kurz davor war, auf Benni loszugehen.
„Die Kohle nehmen?“, zischte sie ihn an und tippte sich mit dem Zeigefinger heftig an die Stirn. „Haben sie dich gebissen?“
„Wieso denn?“, verteidigte sich Benni. „Was soll er denn sonst machen? Sich umbringen lassen?“
Sein Blick wanderte zu Christoph.
Dem wurde die Kehle trocken. Er wusste nicht so recht, was er denken sollte. Eigentlich stimmte er Benni zu. Er würde sich doch nicht mit irgendwelchen dunklen Typen anlegen! Und wenn die von selbst eine Million boten … wieso nicht? Er hatte sie ja nicht gefordert. Im Gegenteil. Ursprünglich hätte er den Laptop schon für 25.000 abgegeben.
„Was meinst du denn, warum die Christoph eine Million bieten, hä?“, ging Laura erneut auf Benni los.
Der zuckte mit den Schultern. „Weil die Daten offenbar so viel wert sind?“
Laura schüttelte den Kopf. „Quatsch. Die sind garantiert viel mehr wert. Aber wenn Christoph das Geld annimmt, dann hängt er mit drin. Verstehst du? Man geht nicht zur Polizei und sagt über Sachen aus, für die man gerade eine Million kassiert hat.“
L auras Antwort traf Christoph wie ein Schlag. Daran hatte er gar nicht gedacht. Die wollten ihm die Daten nicht abkaufen, sie boten ihm Schweigegeld! Das war es! Er hatte sich die ganze Zeit gewundert, weshalb die Typen nicht viel intensiver versucht hatten, an die Daten heranzukommen, sie ihm zu klauen oder mit Gewalt zu entwenden. Es ging ihnen gar nicht darum, sie zu besitzen. Sie wollten nur, dass niemand von ihnen erfuhr. Sie betrachteten die Daten als ein Beweismittel, das man gegen sie verwenden konnte, und ihn – Christoph – als Zeugen. Und genau das wollten sie ändern: Ihn vom Zeugen zum Komplizen machen! Und sich damit einen weiteren Mord ersparen.
Genau so sah Laura die Sache auch.
„Vielleicht …“, sagte sie und schaute den Jungs nacheinander ernst in die Augen. „Ich wiederhole: Vielleicht lassen sie Christoph am Leben, nachdem er ihnen die Daten ausgehändigt hat. Aber wenn die Polizei der Sache auf die Spur kommt, wenn sie die Morde an König und Gruber aufklärt, dann hängt Christoph mit drin.“
Sie wandte sich jetzt direkt an ihn: „Dann bist du – vielleicht! – Millionär, sitzt aber als Mitwisser im Knast!“
Christoph schluckte. Die Zwickmühle, in der er sich befand, wurde ihm erst langsam wirklich bewusst.
Lukas’ Gegenargument klang auch nicht viel besser: „Aber wenn er zur Polizei geht, hat er gar keine Chance. Dann geht es ihm wie König und Gruber.“
Genau so lautete die Alternative zum Knast: Mordopfer! Und es schien Christoph in diesem Moment klarer als je zuvor. Es gab keinen Ausweg.
„ Ich hab eben überhaupt nicht gesagt, dass er zur Polizei gehen soll“, stellte Laura fest. „Jedenfalls jetzt noch nicht.“
Die drei Jungs starrten Laura ungläubig an. Was gab es denn sonst noch für Möglichkeiten?
„Wie ich es sehe, hat Christoph eine organisierte kriminelle Bande am Hals. Und gegen die hilft nur eines: Öffentlichkeit.“ Aus Lauras Stimme klang mal wieder nicht der geringste Zweifel durch. Sie schien sich ihrer Sache sehr sicher.
„Öffentlichkeit?“ Benni guckte aus der Wäsche, als ob er fragen wollte: Habt ihr das Gleiche gehört wie ich? „Was denn für eine Öffentlichkeit?“
„Wir müssen rauskriegen, warum die Daten so brisant sind und
Weitere Kostenlose Bücher