21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
hingehört. Der Typ hatte es wirklich so gesagt.
Eine. Million. Euro!
Trotzdem wiederholte er die Zahl, wobei er sich bemühte, seinerseits möglichst ruhig und sachlich zu klingen, was ihm aber nur mäßig gelang. Seine Stimme vibrierte vor Erregung: „Eine Million?“
„So lautet das Angebot“, bestätigte der Mann vor ihm.
„Das ist doch nicht möglich!“, entfuhr es Christoph. „Was ist so wertvoll an dem, was Sie haben wollen?“
Es folgte wieder dieser durchdringende, kalte, prüfende Blick.
„Du weißt es“, behauptete der Mann schließlich. „Und wenn nicht, ist es vielleicht auch besser so. Mach dir darüber keinen Kopf. Du hast drei Tage Zeit, das Angebot anzunehmen.“
„Und wenn ich ablehne?“ Christoph dachte nicht im Traum daran, abzulehnen. Er fragte es eher interessehalber.
Die Antwort kam ebenso postwendend wie sachlich: „Dann wirst du vermutlich wieder der Nachbar von Sebastian König sein.“
Mit diesen Worten – so unspektakulär ausgesprochen wie: Das Formular für Kontoeinzahlungen liegt dort rechts – erhob der Maskierte sich.
Christoph presste sich erneut an die Wand, an der er saß. Unsicher, ob der Typ gehen wollte oder auf ihn zukam. Beides gefiel ihm im Augenblick nicht. Ihn überkam das verunsichernde Gefühl, dass längst nicht alles besprochen war, ihm noch viele offene Fragen eingefallen wären, wenn er die Zeit gehabt hätte, genauer nachzudenken.
„Äh, warten Sie“, versuchte Christoph den Typ deshalb aufzuhal t en, als der sich zur Tür wandte. Ihm fiel dabei auf, dass er Handschuhe trug. Und Plastiküberzieher über seinen Stiefeln. So, wie man sie teilweise in Krankenhäusern trug oder bei der Spurensicherung der Polizei.
Der Typ hinterlässt keine Spuren , dachte Christoph. Wie beim ersten Mal, als er eingedrungen war.
„Ich meine …“, stotterte Christoph. „Wie geht es denn jetzt weiter? Wie kann ich Sie erreichen und …?“
„In drei Tagen sehen wir uns“, versicherte er. „Es wäre besser für dich, wenn du dann dabeihättest, was ich von dir will.“
„Und die Million?“, fragte Christoph, ohne zu wissen, weshalb ihm ausgerechnet diese Frage durch den Kopf ging. Er kam sich schon vor wie Benni.
„Die bekommst du dann“, versprach der Mann. Seine Stimme klang plötzlich gereizt. „Ich hab dir doch gesagt, meine Auftraggeber sind Geschäftsleute. Sie halten sich an ihre Aussagen. An alle.“
Christoph schluckte. Denn dies klang nicht wie eine Versicherung, dass er das Geld bekam, sondern eher wie die Gewissheit, dass sie ihn umbringen würden, wenn er sich nicht auf den Deal einlassen würde.
Trotzdem: Wenn es also um ein Geschäft ging, dann sollten sie es auch wie eines behandeln, überlegte sich Christoph und beschloss, einen Schritt weiterzugehen.
„Unter Geschäftsleuten pflegt man Sicherheiten anzugeben“, sagte er todesmutig und erschrak sogleich über sich selbst. Wie dumm er sich anhörte! Trotzdem setzte er fort: „Welche Sicherheiten habe ich, dass ich die Million auch wirklich bekomme?“
„ Ich bin deine Sicherheit“, erklärte der Mann knapp und in einem Ton, der keine weiteren Fragen oder Zweifel zuließ. Er klickte mit seinem behandschuhten Finger auf die Playtaste der Musikliste. Aus den Lautsprechern dröhnte „Ave Maria“ in der Rockversion der Roten Rosen. Er verließ Christophs Zimmer und, wie Christoph trotz der lauten Musik an dem Klacken der Wohnungstür hörte, auch die Wohnung.
In drei Tagen … wiederholte er im Kopf. Und plötzlich fiel ihm ein: Wann? Wann in drei Tagen?
Er sprang vom Bett hoch, stürzte durch den Flur zur Wohnungstür, riss sie auf, rannte ins Treppenhaus und brüllte hinunter: „Wann? Um welche Uhrzeit in drei Tagen?“
„Was?“ Mehring schaute aus dem ersten Stock zu ihm herauf. „Was für ’ne Uhrzeit? Wovon sprichst du?“
„Schon gut!“, wehrte Christoph ab und hörte, wie unten die Haustür zuschlug. Der Typ war verschwunden.
Christoph taumelte zurück in sein Zimmer.
Drei Tage!, schwirrte ihm immer wieder durch den Kopf.
In drei Tagen war er Millionär.
Oder tot.
K APITEL 15
„ Eine Million?“ Laura sprang auf und hätte fast den kleinen Tisch neben Christophs Bett umgeworfen.
Unmittelbar nachdem sein „Besuch“ verschwunden war, hatte er Laura, Lukas und Benni per SMS gebeten, sofort zu ihm zu kommen. Kurz darauf standen sie fast gleichzeitig vor der Tür.
Schnell hatte Christoph erzählt, was passiert war.
Alle drei hatten bis zu diesem
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