Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
21st Century Thrill - Mind Games

21st Century Thrill - Mind Games

Titel: 21st Century Thrill - Mind Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmoee
Vom Netzwerk:
…“
    „Vielleicht hat Kris das auch erfunden.“ Jons Vater stellte die leere Tasse in die Spüle. „Und die Laptops selbst verschwinden lassen. Außerdem bekommt jeder Mensch mal Besuch, der irgendwas anfasst. Alles nicht aussagekräftig genug.“
    „Ich habe nichts erfunden!“, wehrte sich Kris empört. Das war wirklich das Allerletzte, ihm eine Fantasiegeschichte zu unterstellen. Hätte er von Jons Vater nicht gedacht.
    „Ich glaube dir ja.“ Der Journalist legte Kris beruhigend die Hand auf die Schulter. „Die Polizei denkt allerdings anders. Sie haben einfach keine Anhaltspunkte.“
    „Die Bullen könnten sogar unterstellen, dass Kris seine Schwester umgebracht hat und die Tat jetzt vertuscht, indem er die Story von der Entführung auftischt“, meldete sich Jon zu Wort.
    „Bist du jetzt total durchgeknallt?“, ging Kris auf ihn los.
    Jon hob beide Hände. „Peace! Ich wollte nur sagen, was die Meixner sich vielleicht zusammenreimt.“
    „Bei der Polizei laufen haufenweise kranke Typen auf“, bestätigte sein Vater. „Leute, die sich einbilden, von Außerirdischen gekidnappt worden zu sein. Die können ihre Entführer sogar genau beschreiben und Einzelheiten von dem Versteck schildern, wo sie angeblich festgehalten wurden. Aber kein Wort davon ist wahr.“
    Psychosen sind psychische Erkrankungen, die mit dem zeitweiligen Verlust des Realitätssinnes einhergehen.
    Kris rieb sich die Stirn. „Ich habe mir das alles aber nicht eingebildet.“ Es fiel ihm schwer zu sprechen. In seinem Hals fühlte sich alles ganz eng an.
    „Weiß eigentlich Akis Arbeitgeber, dass du sie vermisst gemeldet hast?“
    „Mist, nein. Daran habe ich gar nicht gedacht.“ Kris’ Stimmung wurde immer finsterer.
    „Ich erledige das. Kopf hoch, Junge. Ich habe dieser Kommissarin ordentlich Dampf gemacht. Sie wird zweimal am Tag bei mir durchklingeln, damit wir wissen, was es Neues gibt. Ich rufe dich an, Kris.“
    „Ich habe kein Handy mehr.“
    Ohne ein Wort zu sagen, ging Jons Vater in sein Arbeitszimmer und wühlte im Regal herum. Nach ein paar Minuten förderte er ein altertümliches Handy zutage und drückte es Kris in die Hand. „Nicht der letzte Schrei. Funktioniert aber noch.“ Er brauchte noch einmal zehn Minuten, um Telefonnummer und PIN zu finden. „So. Jetzt muss ich aber wirklich los.“
    „Danke“, murmelte Kris.
    „Du musst ein paar Euro aufladen. Wahrscheinlich ist kaum noch Guthaben drauf.“
    „Ähm … ich bin so gut wie pleite.“ Seine Stimme wurde immer leiser. Irgendwie brüchig. Wie gelähmt.
    Andere Patienten leiden an einer Art Erstarrung und können sich kaum bewegen.
    Quatsch, er war doch nicht krank! Jetzt nur nicht durchdrehen!
    Herr Lasky griff nach seiner Brieftasche und nahm 100 Euro heraus. „Hier. Fürs Erste. Ich melde mich. Seht zu, dass ihr erreichbar seid.“
    Schweigend stand Kris da, mit dem Handy in der einen, dem Geldschein in der anderen Hand. Unfähig, sich zu bedanken, sah er zu, wie Jons Vater sich in aller Eile fertig anzog, nach einer Schultertasche griff und aus der Wohnung stürmte.
    Vollkommen kraftlos ließ Kris sich auf das Sofa fallen.
    „Sag mal“, fing Jon an. „Haben wir den Bullen eigentlich von Ellen erzählt?“
    Kris versuchte sich zu konzentrieren. Sein Magen knurrte. „Nein.“
    „Warum nicht? Wollte Val das nicht?“
    Am liebsten hätte Kris laut geschrien. „Ellen hätte nur ihre Version der Geschichte erzählt und Schluss“, brachte er heraus. „Kapiert das denn keiner?“ Er raufte sich das Haar. Sein Herz schlug bis zum Hals. Irgendwas wollte ihm die Luft abdrücken. Es fiel ihm plötzlich schwer zu schlucken. Er stand auf und presste sein heißes Gesicht an den Fensterrahmen.
    Einbruch der Leistungsfähigkeit … innere Aufgewühltheit … Angst … Panik … das Gefühl, jemand anderes zu sein …
    Er wünschte, er wäre jemand anderes. Jemand, den das alles nichts anging. Er wünschte sich eine Tablette, die ihn zu einem anderen machte, das Herzrasen und den Würgreiz wegmachte. Er würde jetzt aufs Klo gehen und eine von den weißen Pillen schlucken.
    Ein Getränkewagen fuhr in den Hinterhof. Die Seitenwand wurde mit einem lauten Knall aufgeklappt. Kris hörte das Klappern der Bierkästen. Eine Flasche schlug auf dem Boden auf und zerbrach. Kris zuckte zusammen. Jemand fluchte. Die Geräusche hallten zu ihnen in die Wohnung hoch wie riesige Soundblasen, die direkt vor ihren Fenstern zerplatzten.
    „Sollen wir bei Frances

Weitere Kostenlose Bücher