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21st Century Thrill - Mind Games

21st Century Thrill - Mind Games

Titel: 21st Century Thrill - Mind Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmoee
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dachte ein Teil von ihm, es waren Kameras. Eindeutig. Aber ein anderer Teil dachte: Vielleicht waren es doch Rauchmelder. Und ich habe geglaubt, es wären Kameras.

Kapitel 23

    „Hi, Kris! Val und Jon sind nicht mehr hier!“, begrüßte ihn Frances, als er das Café betrat.
    In Gedanken murmelte Kris „danke“, wandte sich um und ging. Ihm blieb nichts anderes übrig, als weiter auf Jons Gastfreundschaft zu bauen. Während er sich verzagt über die Straße schleppte, klingelte wieder sein Handy.
    „Hallo?“ Seine Stimme zitterte.
    „Hallo Kris, hier spricht Ralph Lasky. Ich habe mit der Polizei telefoniert. Leider keine Neuigkeiten.“
    Die Erleichterung, dass Jons Vater ihn anrief, mischte sich mit der Verzweiflung, dass Aki verschwunden blieb.
    „Aber ich habe erreicht, dass sie nun eine Ringfahndung einleiten. In ganz Berlin wird aktiv nach Aki gesucht.“
    „Danke“, brachte Kris heraus. „Herr Lasky, haben Sie mich vorhin schon mal angerufen?“
    „Nein. Warum?“
    „Weil … naja, weil jemand angerufen hat. Aber die Verbindung kam nicht zustande.“
    „Kann ja mal vorkommen. Ich melde mich wieder!“
    Herr Lasky hatte das Gespräch beendet, noch ehe Kris fragen konnte, ob er überhaupt noch in Berlin war.
    Wie er zu Jons Haustür gekommen war, wusste er nicht. Er klingelte. Er hatte nicht mal einen Schlüssel. Wenn Jon gerade mit Val beschäftigt war, stand er auf der Straße wie ein Volltrottel. Doch jemand drückte auf den Öffner.
    „Na endlich, Kris. Wie lief’s?“ Val sah ihm an der Wohnungstür entgegen.
    „Hi. Ist Jon nicht da?“
    „Er duscht.“
    Das konnte ja alles Mögliche heißen.
    Kris ging an Val vorbei in die Küche und trank Wasser direkt vom Hahn. Selbst jetzt, am frühen Abend, zog kein kühlendes Lüftchen auf. Am liebsten hätte er Val in die Arme genommen und geküsst, aber er traute sich nicht. Was, wenn sie auf Jon stand? Und außerdem hab ich jetzt andere Probleme, dachte Kris, als er den Wasserhahn zudrehte.
    Val setzte sich an den Küchentisch hinter ihr Notebook und sah ihn aufmerksam an.
    „Wie war dieser Cäsar drauf, Kris?“
    „Der war vielleicht fett, Mann!“ Kris erzählte. Jon kam aus der Dusche, mit einem Badetuch um die Hüften. Das lange Haar klebte ihm klatschnass im Nacken. Val beachtete ihn gar nicht.
    Als Kris geendet hatte, sagte sie: „Also, ich hatte recht: Ellen ist der Dreh- und Angelpunkt. Und Glinkas Labor natürlich auch.“
    „Hast du was erreicht?“, fragte Kris.
    Sie schüttelte den Kopf. „Alle Zugänge im Netz sind zu gut gesichert. Aber ich habe eine andere Idee, wie wir Ellen und Glinka ködern können.“
    „Nämlich?“, fragte Kris.
    „Ich habe bei Facebook eine neue Gruppe gegründet. Gesucht werden Leute, die etwas über biochemische Manipulation wissen oder Opfer von solchen Machenschaften geworden sind.“
    „Biochemische Manipulation?“, fragte Kris. Er hatte die Nase voll von dem Kram. Neue Informationen über kranke Sachen wollte er überhaupt nicht hören.
    „Es ist ja kein Geheimnis!“ Val klappte ihren Laptop auf. „In Afrika wurden AIDS-Medikamente an ganzen Dörfern getestet. Die Zufahrten wurden gesperrt und die Leute bekamen die Arzneien verabreicht. Nicht in einer Forschungsklinik, sondern mitten in der Savanne. Notfallmedizin gab es da nicht, wenn was schieflief.“ Ungeduldig klickte Val in ihren Ordnern herum. „Hier: Impfungen lösen Krebs oder Autimus aus. Röntgenstrahlen und Hormonpräparate bewirken Depressionen und Unfruchtbarkeit. In den Nachrichten kriegen wir bloß nichts davon mit.“
    „Die Pharmaindustrie sorgt nämlich dafür, dass Journalisten nicht über Fehlschläge berichten können“, legte Jon los. „Interviewanfragen werden abgelehnt, TV-Teams bedroht. So war das auch im Fall von Volan-Chem. Magazinen, die über die misslungenen Tests und die Todesfälle dort berichtet haben, sind die Anzeigenkunden weggebrochen. Dadurch gerieten die Zeitschriften in Schwierigkeiten. Allein vom Verkaufspreis nehmen die nicht genug ein. Der dickste Batzen Geld kommt über die Werbung.“
    „Redaktionen von Zeitungen, die sich mit dem Thema ‚Schädigung durch Medikamententest‘ befasst haben, wurden mit Briefen von Anwälten bombardiert“, ergänzte Val. „Die Blätter berichteten nicht mehr über Volan-Chem und die Todesopfer der Tests, weil sie Schiss hatten, vor Gericht gezerrt zu werden und Millionenstrafen zahlen zu müssen.“
    „Aber wir haben doch Pressefreiheit“, protestierte

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