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21st Century Thrill - Mind Games

21st Century Thrill - Mind Games

Titel: 21st Century Thrill - Mind Games Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmoee
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Ahnung, worauf Val aus war, als sie schnurstracks zu Akis winzigem Schlafzimmer ging. „Wie war das noch mal – dahinter ist der Tank?“
    „Die Trink- und Brauchwasserversorgung“, nickte Kris.
    „Aki konnte in ihrem Schlafzimmer von der Kamera an der Kajütdecke nicht beobachtet werden.“ Val knipste die Nachttischlampe an und legte sich auf Akis Bett. „Ich frage mich, ob wir was übersehen haben …“
    Jon lachte auf. „Du meinst, hier war ein durchgeknallter Spanner am Werk, der eine super geheime Kamera angebracht hat?“
    Auf dem Rücken liegend wanderten Vals Augen durch den Raum. Mit einem Mal war es so still auf der Susanna , dass Kris das Sirren einer Mücke hören konnte.
    Nach einer Weile stand Val auf. „Darf ich?“ Sie durchsuchte Akis Nachtkästchen, den Einbauschrank, wühlte sich durch Klamotten und Sportausrüstung.
    „Es muss hier noch eine Kamera geben“, flüsterte sie. „Strengt eure Guckerchen an, Jungs.“
    „Warum denn?“, begehrte Jon auf.
    Kris schüttelte den Kopf. „Val, glaub mir …“
    „Hast du hier gesucht?“
    „Habe ich nicht. Aber die Polizei …“
    „Vertrau mir! Hier ist noch eine Kamera, und das Loch, aus dem das Schnüffelauge Aki observiert hat, kann winziger sein als die beiden Teile, die du abmontiert hast, Kris.“
    „Wie kommst du …“, protestierte Kris, aber Val schnitt ihm das Wort ab.
    „Sucht!“
    Zehn Minuten später glitt Jons Hand über die Türfüllung zwischen Akis Schlafzimmer und dem Technikraum.
    Jemand hatte ein Loch von der Größe einer Zwei-Euro-Münze aus dem Türrahmen geschnitten, und zwar genau auf der oberen Kante. Groß genug für eine Kameralinse. Vals schlanke Finger tasteten über die Schnittränder.
    „Dahinter muss der Hohlraum größer sein“, wisperte sie. „Wahrscheinlich sitzt dort auch der Sender. Hast du Werkzeug hier, Kris?“
    Kris holte den Werkzeugkasten aus dem Kajütschrank. Wenig später lagen Linse und Sender auf Vals Handfläche.
    „Seht euch das an. Ich hab’s geahnt. Das Ding hatte auch noch eine Verbindung zum Netz. Habt ihr die Kontrollleuchte gesehen?“
    Jon und Kris nickten.
    „Das heißt, wir sollten uns auf die Socken machen.“
    „Warum?“ Jon starrte sie an.
    „Weil die jetzt wissen, dass wir hier sind!“ Kris nahm Kamera und Sender in die Hand. „Dieser Spion hier muss seine Daten ja irgendwohin gesendet haben.“ Nach und nach dämmerte ihm, worauf das alles hinauslaufen würde. Er sah in Vals schräg stehende, graue Augen. Val hielt seinem Blick stand.
    Einer schwor Stein und Bein, im Rauchmelder wäre ein Kameraauge, das ihn Tag und Nacht kontrolliert.
    „Sie haben Aki gefilmt“, sagte Kris langsam.
    „Das können wir jetzt mit Sicherheit annehmen“, ließ Jon einen Kommentar ab.
    Kris’ Blick war ganz in Vals Augen versunken. Er dachte so glasklar wie seit Langem nicht mehr. „Jemand wollte Aki filmen, wie sie sich verändert. Von einer lebenslustigen Frau voller Tatendrang zu …“
    „… einem leblosen Zombie“, bestätigte Val. „Biochemische Manipulation.“
    Kris biss sich auf die Lippen, bis er Blut schmeckte.
    Val sagte: „Aki ist eine Testperson. Eine, die nichts davon weiß. Nicht wie Cäsar, der sich immerhin freiwillig gemeldet hat. Sondern eine wie die Afrikaner, die in ihrem Dorf Medikamente eingenommen haben, ohne zu wissen, was sie da schlucken!“
    „Da waren nirgendwo Medikamente“, wehrte sich Kris. „Ich habe den Dreck von zwei Wochen weggeputzt. Da hätte ich was finden müssen!“ Er schob Kamera und Sender in die Hosentasche.
    „Dann waren es eben keine Tabletten.“
    „Was sonst? Spritzen?“ Kris schüttelte den Kopf. „Ausgeschlossen!“
    Sie schwiegen eine Weile.
    „Tropfen“, sagte Jon schließlich. „Im Trinkwasser.“
    Drei Augenpaare wandten sich dem kleinen Raum hinter Akis Schlafzimmer zu. Zu dritt passten sie kaum in das Kabäuschen. Kris öffnete das Ventil am Tank. Jon brachte ein Schraubglas aus der Kombüse. Die Flüssigkeit rann klar und geruchlos hinein.
    „Sieht aus wie normales Wasser“, sagte Kris. Er hatte Durst. Und er hatte Angst. Angst vor dem Wasser.
    „Wir müssen die Probe untersuchen lassen. Und jetzt nichts wie weg!“, sagte Val.
    Plötzlich hatten sie es höllisch eilig. Furcht kroch durch die Ritzen zwischen den Bodenplanken. Jedes leise Knarren des Bootes wurde mit einem Mal bedeutsam.
    Jon und Val rannten bereits das Fallreep hinunter. Er folgte ihnen. Es war so dunkel, dass er die Holzplanken kaum

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