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2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hingenommen habe, was du sagst. Weil ich glaube, du bist es wert.
    Ich danke dir, dass du mir die Polizei ersparst. Das ist für mich sehr wichtig. Aber noch wichtiger ist, dass ich mit dir sprechen kann."
    „Was willst du denn wohl sagen?"
    „Weiß ich noch nicht. Vielleicht nur Unsinn, weil ich so nervös bin. Hauptsache ich kann's dir sagen. „Phh."
    „Oder zuhören. Zuhören kann ich auch gut."
    Sie presste die Lippen zusammen, und ich stellte mir in einem Déjà vu noch mal vor, wie ein imaginärer Würfel fiel.
    Etwas blitzte in ihren Augen auf. Sie blickte nieder und ließ mich nicht sehen, was es war.
    Wortlos räumte sie eine Couch frei. Unter der kostbaren Mehinda-Seide kam ein zerschlissenes Möbelstück zum Vorschein. „Dann setz dich da hin und bring nichts durcheinander." Eine Order, über die sie im Chaos selbst lachte. „Es gibt einen Jagdanzug, den ich für Khilur fertig nähen muss. Das ist schwere Arbeit. Du kannst dich hinsetzen und mir zusehen, wenn du so viel Zeit hast."
    Ich fiel mit einem Gefühl unendlicher Erleichterung in die Couch. Raffid setzte zum Sprung an und landete in meinem Schoß; während Thereme anfing, mit dem energetischen Werkzeug das Leder auf dem Tisch zu bearbeiten.
    Das Material sah abgeschabt aus. Eingeflochtener Draht aus haarfeinem Ynkenit verstärkte die Struktur. „Wirkt wie ein Panzer", stöhnte Thereme, „kostet so viel wie ein Raumschiff und ist genauso schwer zu schneiden! Man sollte das in die Werkstätten von Arkon III geben."
    „Darf ich helfen?"
    „Ja", sie zeigte wieder den hinreißend verschmitzten Ausdruck, mit dem sie mich beim ersten Mal umgehauen hatte, „halt mir Raffid weg."
     
    *
     
    Meine freie Zeit gehörte von dem Tag an Thereme.
    Die Stunden aber, die zwischen den Lektionen anfielen, verbrachte ich im Cathlon, dem unterirdischen Bibliothekentrakt der Paragetha.
    Nach wie vor waren es zwei Männer, die mich faszinierten. Imperator Bostich I. - und Perry Rhodan. Je tiefer in der Materie, desto mehr unterschied sich das Bild, das ich gewann, vom offiziellen Kristall der Geschichte.
    Der Resident von Terra hatte demnach eine größere Rolle gespielt als auf Arkon bekannt. Historische Quellen zeigten, dass Rhodan Anteil an galaktischen, ja kosmischen Ereignissen besaß.
    Er hatte in Andromeda die Meister der Insel gestürzt, die gefürchteten Dolans und die Bestien von M87 besiegt. Die Milchstraße verdankte ihm den Abzug des Schwarms. Das Konzil der Sieben ... und weiter hinaus ins Universum. Perry Rhodan löste das Rätsel der Kosmokraten und stand am Berg der Schöpfung. Die Dritte Ultimate Frage allerdings, deren Antwort er um ein Haar gefunden hätte, blieb bis heute offen. Denn Perry Rhodan besann sich auf sein Menschsein und wies die Antwort, die seinen Geist gesprengt hätte, in Demut zurück.
    Die Gänger des Netzes, die Ewigen Krieger, das Reich Tradom.
    War es wirklich die Admiralin Ascari allein, die den Sieg errungen hatte? Oder bestand Rhodans „unwesentlicher Beitrag" doch aus etwas mehr?
    Mittlerweile stand uns allen die nächste Krise bevor, wollte man Rhodan Glauben schenken. Gegenstand ungestümer Dispute in der Paragetha war eine Warnung von Cairol, dem Boten der Kosmokraten, die Perry Rhodan im Sternhaufen Thoregon erhalten haben wollte.
    Demnach stand dem Universum eine Modifikation des Hyperphysikalischen Widerstands bevor. Eine Modifikation, so Rhodan, die von den Kosmokraten zur Einbremsung des Lebens an sich vorgenommen wurde.
    Der Gedanke klang wie Irrsinn. Wie ein Scherz oder ein gigantischer, seltsamer Irrtum.
    Nicht in einem Sternhaufen, nicht in einer Galaxis.
    Sondern gleich im Universum.
    Im Kosmos hatte sich das Leben derart ausgebreitet, dass den Hohen Mächten langsam, aber sicher die Kontrolle verloren ging. Das Universum war demnach eine Art Körper, und die Lebewesen, die in diesem Körper steckten, wurden mit einer sich unkontrolliert vermehrenden Virenseuche gleichgesetzt.
    Der veränderte Widerstand sollte ein Medikament sein. Um der Seuche Leben Herr zu werden. Um das Leben auf ein gesundes Maß zu reduzieren.
    Ich persönlich zweifelte den Wert der Warnung an.
    Das fünfdimensionale Spektrum war umfangreich, der größte Teil von Arkoniden kaum erforscht. Was also beschrieb der so genannte Hyperphysikalische Widerstand konkret? Ungezählte Geräte nutzten das Hyperspektrum, über unzählige Wellenlängen.
    Rhodan sprach als Prophet des Untergangs. Manchen bereitete er Furcht, andere verlachten

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