Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihn.
    Der Resident sandte Boten in die Magellanschen Wolken, nach Andromeda, Hangay, nach DaGlausch, Plantagoo und zu weiteren Galaxien.
    Das Bild, das er öffentlich malte, war ein Szenario des Horrors. Eine Milchstraße ohne Raumschiffe und ohne Energie. Abgeschnittene Planeten. Raumstationen ohne Gravitrafs und ohne Syntrons.
    Rhodan leitete im Machtbereich Terras eine Strukturreform ein, die enorme Mittel verschlang. Die Planeten der LFT entwickelten sich zu Selbstversorgern, soweit es möglich war.
    Klassische Industrieplaneten opferten Profit, um statt Industriegütern Nahrungsmittel herzustellen.
    Klassische Versorgerplaneten verloren Einkommen, denn ihre Abnehmer produzierten plötzlich selbst - zu deutlich höheren, staatlich subventionierten Preisen. Frachterlinien der Liga trieben an den Rand der Pleite. Opfer der veränderten Versorgungslage. Und wurden mit Staatsgeldern am Leben gehalten, da man sie im Ernstfall brauchen würde.
    Das Wirtschaftswachstum der LFT legte sich in Sinkflug.
    Das sorgte für den typischen extremen Gegenwind einer Demokratie: Warum sollten Planeten Vorräte anlegen, die ein Jahr lang reichten - im Zeitalter der Transmitterstraßen? Weshalb wurden Neubauten der Liga-Flotte mit unnütz wirkenden Low-Level-Technologien ausgestattet? Warum wurde die eigentlich überholte, nur militärisch genutzte Positronikindustrie mit Billionenbeträgen hochgerüstet?
    Oppositionsgruppen schürten gezielt den Zweifel.
    Sollten Generationen eben erwachsen werdender LFT-Bürger mit vermindertem Wohlstand auskommen, weil in einer 500 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis Perry Rhodan einen „Tipp" bekam?
    Rhodan riskierte für eine Prophezeiung, die vielleicht in zehn, vielleicht in tausend Jahren, vielleicht auch niemals eintrat, die Zukunft der Terraner.
    Für die Kadetten der Paragetha ein schwer nachzuvollziehendes Szenario - das wir aber verstehen mussten, um den Gegner zu berechnen. „Kann es nicht sein", fragte ich Keiphos im Ernst, „dass die Prophezeiung wirklich eintritt?"
    „Denkbar ist alles", lautete Keiphos' Antwort. „Im Kristallimperium laufen Planspiele. Arkon III und die Experimentierwelt Urengoll stecken Unsummen in Forschung und Entwicklung."
    „Ich bemerke nichts davon."
    Keiphos lächelte genervt. „Du wirst mir verzeihen, wenn ich persönlich den Unsinn nicht eine Sekunde glaube."
    „Und wenn der Imperator ..."
    „Du verschwendest meine Zeit, Kadett", fiel er mir schroff ins Wort. „Gebrauche deinen Verstand!
    Nimm an, du hast einen Gegner. Ob er nun Perry Rhodan heißt oder sonst wie. Nimm an, dieser Gegner hebt die Waffe und schickt sich an, damit in den eigenen Kopf zu schießen. Wirst du ihn daran hindern?"
     
    4.
     
    Kontinent Laktranor 1328 - 1329 NGZ Ich entwickelte mich zum gefürchteten Außenseiter an der Paragetha. Mein auf arkonidisch getrimmtes Erscheinungsbild änderte nichts daran.
    Der Letzte, der noch Späße trieb, war unser Jahrgangsnarr Latista. Aber Latista verfolgte keine böse Absicht. Seine Späße waren eine Form von Anerkennung. Das bedeutete, dass Latista Narrenfreiheit genoss, auch bei mir.
    Die Lücke zum Verfolgerfeld der anderen klaffte wie eine Schere. So weit, dass Keiphos da Quertamagin zwei weitere Male Shallowain als Lehrer in die Paragetha bat.
    Danach brauchte ich jeweils Tage, um wieder auf die Beine zu kommen; Phasen, die ich mehr oder weniger stöhnend bei Thereme verbrachte. Aber immerhin ohne Aufenthalt in der Medostation.
    So gesehen waren die Verletzungen hilfreich. Sie dienten mir als willkommener Vorwand, der Tretmühle der Schule zu entkommen. An einem Ort zu sein, an dem ich sein wollte, und statt der Schülerschaft eine junge Frau zu sehen, die ich tagelang hätte betrachten können.
    Im Winter des Jahres 1328 NGZ gab die Paragetha ihren Kadetten eine ganze Woche frei. Die anderen flogen in ihre Elternhäuser aus, oft über Tausende Lichtjahre.
    Ich dagegen vergrub mich bei Thereme. Es war die schönste Zeit meines Lebens. Die Tage verbrachte ich mit Studien, in einem Nebenzimmer der Schneiderstube, von den Leibwächtern des Khilur da Ragnaari stillschweigend geduldet. Sie hatten mir die Möglichkeit eingeräumt, jederzeit zu Thereme zu fliegen.
    Die Abende und die Nächte verlebte ich mit dem schönsten Mädchen, das es in meiner Vorstellung gab. Ich erzählte ihr alles von meiner Jugend auf Creiff, von meinen toten Eltern und davon, wie sehr das Geheimnis meine nächtlichen Träume dominierte. In der Woche

Weitere Kostenlose Bücher