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2202 - Der Hyperschock

Titel: 2202 - Der Hyperschock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlittert der Gleiter auf dem Boden dahin, dreht sich wie ein Kreisel, bis er zur Seite kippt und dann endlich zur Ruhe kommt. „Wir sind angekommen",. höre ich Mal Detairs Ächzen durch das Knirschen und Stöhnen des zusammengeschobenen Metalls. „Und nicht nur das, wir sind auch dort, wo wir hinwollten - Quovan-7. Sag noch einer, ein Tierheiler versteht nichts von Navigation! Na ja, und ein bisschen Glück muss man immer haben. Es kann jederzeit was schiefgehen. Die Medien sind stets voll mit Unglücksmeldungen auf ganz normalen Passagen. Insofern kann man es als ganz normale Landung betrachten."
    „Kannst du endlich mal die Klappe halten?", würge ich halb erstickt hervor.
    Ich weiß nicht, ob irgendetwas in mir heil ist. In meinen Ohren ist ein anhaltendes Summen, vor meinen Augen tanzen Sterne, und meine Finger, meine Zehen kribbeln.
    Soweit ich erkennen kann, ist auch in der Kabine nichts mehr an seinem Platz. Ich bin am Boden zwischen dem Sessel und der Konsolenverkleidung festgeklemmt, ich bekomme kaum Luft, und das verstärkt meinen Ärger.
    In meiner Kehle drängen sich eine Menge Worte, die ich Mal gern an den Kopf werfen würde und die ich zwangsläufig wieder hinunterschlucken muss.
    Entsetzt klammere ich mich fest, als ich erneut ein Stampfen und Dröhnen höre.
    Aber es ist nur mein Freund, der unter den Trümmerteilen hervorkriecht, sich auf die Säulenbeine stellt und zu mir herüberkommt, meine Hände packt und mich mit einem Ruck aus meiner eingeklemmten Lage befreit, als wäre das nichts weiter, mich auf die Füße stellt, gleichzeitig stützt und vorsichtig abklopft. Es sieht so aus, als ob ich tatsächlich nur ein paar Prellungen davongetragen habe.
    Und bald haben sich meine Lungen mit ausreichend Luft gefüllt, und ich kann die wütend bohrenden, quirligen Wörter wieder aus dem Magen holen, öffne den Mund und setze an ... „Na, Kant", sagt Mal Detair und zeigt ein breites Grinsen in seinem staubverschmierten Gesicht, während er mich tätschelt, „sieht aus, als hätte ich deinen Hintern erfolgreich gerettet!"
    Jemand hämmert und klopft an die Eingangsschleuse. „Ist da drin noch wer am Leben?" Durch die zerbrochene Glassitscheibe verstehen wir gut, was uns von draußen zugerufen wird.
    Mein Herz klopft unwillkürlich schneller, als ich das Interkosmo höre.
    Wir entfernen uns weiter von meiner ruhmreichen Heimat ...
    Wir sind inzwischen von Lösch- und Rettungsfahrzeugen umringt, und es ist gerade jemand dabei, die zusammengeschobene Schleuse aufzuschweißen. „Natürlich!", antwortet Mal an meiner Stelle mit seiner kräftigen Stimme. „Alles in bester Ordnung!"
    Mit einem stöhnenden Knirschen stürzt das Schleusenstück nach außen, und Mal und ich stolpern auf den Eingang zu. Man macht uns umgehend Platz, und ich blicke in staunende Gesichter, Wesen mit braunen, roten oder grünen Haaren, mit tierhaften Schnauzen oder stark behaart; definitiv nicht arkonidischen Aussehens.
    Ich seufze und atme einmal tief durch. Das ist nicht mehr Arkon, nicht mehr das Imperium.
    Ein kleingewachsener, kantiger Mann tritt auf uns zu, als wir wieder festen Boden unter den Füßen haben. „Ich bin Gogg Mage, Chef vom Dienst", stellt er sich in einwandfreiem Interkosmo vor. „Wir haben einen Gleiter bereitgestellt, der euch sofort zur Krankenstation bringen wird."
    „Das ist nicht nötig", lehne ich freundlich ab. „Uns ist nichts passiert."
    „Aber die Vorschriften ..."
    „Ich bin anerkannter Heiler mit Diplomen von Paschan und Arkon II", unterbricht Mal Detair ungehalten. Er verbreitet so ungeniert Lügen, die durch seinen die Vokale stark dehnenden Akzent nur noch glaubhafter wirken. „Ich kann Diagnosen stellen und gebe es euch gern schriftlich, dass wir keinerlei gesundheitlichen Schaden genommen haben, abgesehen von ein paar Prellungen, die aber keiner weiteren Behandlung bedürfen."
    Gogg Mage mustert Mal aus tief liegenden schwarzen Knopfaugen. „Nun gut", meint er, „kommen wir gleich zur Sache. Unerlaubtes und unbezahltes Benutzen eines Fracht-Ferntransmitters, Beschädigung der Empfangsstation, Beschädigung eines Gleiters, Inanspruchnahme. des Rettungspersonals samt Material ..."
    „Genug", ich hebe die Hand und zücke meinen weißen Chip. „Wie viel?"
    Er nennt mir eine Summe, über die ich nur lachen kann. „Netter Versuch.
    Aber nun ernsthaft." Ich nehme dem Chef vom Dienst das Kreditterminal weg, schiebe meinen Chip hinein und tippe eine meiner Ansicht nach angemessene

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