2202 - Der Hyperschock
augenblicklich den Raum mit seiner charismatischen Präsenz
7.
Der Resident Mal Detair atmet hörbar ein. Ein seltsamer Ausdruck tritt auf das Gesicht des Tierheilers, als er zu mir schaut. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob er mich in diesem Moment für ein Genie oder einen Wahnsinnigen mit zu viel Glück hält.
Perry Rhodan fixiert mich aus kühlen blaugrauen Augen. „Ich bin in Kenntnis gesetzt worden und umgehend hierher gekommen, denn ich kenne dich", sagt er zu mir. „Dein Gesicht habe ich schon einmal gesehen. Wir sind uns schon einmal begegnet. In ... Mirkandol, richtig?"
Ich bin fassungslos. Er erinnert sich an mich! Mich? Den Sternenbastard, den Invitro-Geborenen, den Aussätzigen unter ... Ach ja, richtig. Natürlich. Ich war der einzige Dunkelhaarige, Bärtige, Blauäugige unter all den glatt geschniegelten, weißhaarigen, rotäugigen Absolventen. „Ichich habe dir bei einer Parade die Hand zum Gruß gereicht", stottere ich. „Ja, richtig. Ein ungewöhnliches Verhalten. Aber du scheinst ein ungewöhnlicher junger Mann zu sein."
Ich versuche, die Flüssigkeit aus meinen heftig tränenden Augen aufzuhalten. Hoffentlich denkt er nicht, dass ich weine. „Ja, ich bin ... nur zur Hälfte Arkonide. Und ich würde gern dir persönlich alles erklären ... unter vier Augen."
„Das kann ich nicht befürworten", mischt Mondra Diamond sich ein. „Außerdem hat er um Asyl für sich und seinen Freund gebeten."
„Hm." Perry Rhodan macht ein nachdenkliches Gesicht.
Ich bin so aufgeregt, dass ich kaum stillsitzen kann. Ich glaube, dies ist der wichtigste Augenblick in meinem Leben. Und ich darf diese Chance nicht verlieren; es ist die einzige, die ich habe.
Wenn Perry Rhodan sich jetzt zurückzieht, werde ich ihn nie Wiedersehen. Und mein Leben wird vermutlich nicht mehr lange währen. „Wenn ich etwas dazu sagen darf", höre ich zu meinem Entsetzen Mals röhrende Stimme, „sollte Kantirans Wunsch entsprochen werden. Es gibt einen sehr wichtigen Grund dafür, und damit hängt auch der Anschlag zusammen. Wenn ich ferner hinzufügen darf, haben wir bisher keinen Widerstand geleistet und sind freiwillig hierher gekommen. Wir hatten ohnehin vor, uns zu stellen, ihr seid uns nur zuvorgekommen."
„Kein Gespräch unter vier Augen!", beharrt die Staatssekretärin. „Dieser Mann ist ein gefährlicher Attentäter, ein Paragetha-Absolvent ..."
„Ich weiß, was er ist", unterbricht der Resident. „Und es gibt hier ausreichend Sicherheitseinrichtungen. Ich werde ihn deshalb anhören, aber ich sehe tatsächlich keinen Grund, wieso das unter vier Augen geschehen sollte."
Fieberhaft suche ich nach Argumenten, die ihn überzeugen, ohne dass ich alles preisgeben muss. Aber wie soll ich das anstellen? Was kann ich sagen ... Nein, ich muss es ihm gar nicht sagen. Es geht auch anders! „Kann ich bitte eine Schreibfolie und einen Stift bekommen?", frage ich.
Man hat nichts dagegen. Allerdings kann ich die wachsamen Blicke der Uniformierten spüren, die sich in meinen Rücken bohren.
Hastig kritzle ich etwas nieder, gebe den Stift zurück und halte Rhodan die Folie hin. „Bitte lies das. Es ist nur für deine Augen bestimmt."
Der, Resident nimmt die Folie und starrt sie eine Weile an. Seine Miene verändert sich nicht, er hat sich perfekt unter Kontrolle. Aber ich bin sicher, dass es tief in ihm anders aussieht. Es muss so sein.
Dann steckt er die Folie ein und sagt zu Mondra Diamond: „Das ändert die Lage. Ich werde mit Kantiran unter vier Augen sprechen."
Er hebt die Hand, um ihrem Protest zuvorzukommen. „Er hat es nicht auf mich abgesehen, glaube mir. Behalte Mal Detair bei dir. Ich melde mich bei dir, sobald wir alles geklärt haben."
„Ich hoffe, du weißt, was du tust", sagt seine Vertraute skeptisch.
Einst waren sie ein Paar, hatten einen gemeinsamen Sohn, Delorian, den sie sehr früh wieder verloren. Zum Glück kann sie nicht ahnen, wer hier vor ihr sitzt ... aber wenigstens habe ich Perry Rhodan überzeugt. Jetzt ist der Augenblick da, zu dessen Zweck ich hierher gekommen bin.
Es sind nur vier Worte, die ich auf die Folie geschrieben habe, aber ihr Inhalt ist dafür umso bedeutsamer: Ascari ist. meine Mutter.
*
Vier Wachleute umringen mich mit den Waffen im Anschlag, als wir in einem Antigravschacht weiter nach oben schweben. Meine Gedanken schlagen buchstäblich Purzelbäume, meine Gefühle wühlen alles in mir auf.
Was wird jetzt geschehen?
Perry Rhodan bewegt sich ein gutes
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