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2203 - Die neuen Sonnen

Titel: 2203 - Die neuen Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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breit tauchte ein „Torbogen" vor ihm auf
     
    3.
     
    Rhodan stellte seinen Drink zur Seite und ging zur Anrichte. Zwei Holowürfel standen dort, die hell strahlten. Sie zeigten ein Baby. Es gluckste fröhlich und lachte ihn in einer immer währenden Bewegung an.
    Delorian Rhodan. „So viel ist geschehen", sagte der Resident. „Habe ich überhaupt ein Anrecht auf dich gehabt? Warst du jemals mein Sohn?"
    Rhodan streckte die Hand aus - und zögerte.
    Statt einen der beiden Würfel zu nehmen, griff er in das offene Fach darunter.
    Seine Finger schlossen sich um einen desaktivierten Holowürfel. Nachtschwarz und kalt.
    Rhodan hob ihn vor sein Gesicht und aktivierte ihn. Er zeigte eine Frau, mit silbernem Haar und schlank, der man ihre einstige Schönheit kaum noch ansah.
    Schwer verletzt war sie, furchtbar zernarbt, so dass man den Blick abwenden wollte, an den Händen teilweise verstümmelt. .
    Medorobots umschwirrten und versorgten sie, so gut es ging. Sie hatten sichtlich Probleme, sie am Leben zu erhalten.
    „Perry?"
    Er desaktivierte den Würfel wieder und stellte ihn unter die Anrichte zurück.
    Dann drehte er sich um. „Ah, Atlan.
    Danke, dass du hier bist."
    Atlan nickte und begab sich vom Schott, das sich zischend hinter ihm schloss, zu einem Kontursessel in der Sitzgruppe der Kabine.
    Rhodan nahm seinen Drink von der Anrichte und setzte sich dem Freund gegenüber. „Was gibt's?", fragte Atlan. „Du hast mich zu einem privaten Gespräch gebeten."
    Der Terraner nickte. „In wissenschaftlicher Hinsicht geht es momentan nicht recht voran, und deshalb ..."
    „Red nicht um den 'heißen Brei herum!"
    „Ich brauche deinen Rat." Rhodan blickte kurz zu Boden. „Es ist eher persönlicher Natur."
    Der Arkonide hob die Augenbrauen und deutete auf den Kabinenservo. „Wenn das so ist ... einen Kurosawa bitte."
    Rhodan leitete die Bestellung weiter, und der Servoroboter verschwand mit einem summenden Geräusch. „Ich habe einen Fehler gemacht"; sagte Rhodan und seufzte kurz, „vor etwas mehr als neunzehn Jahren. Jetzt holen mich die Geister der Vergangenheit ein."
    „Geht's auch etwas weniger geheimnisvoll?"
    Rhodan zuckte mit den Achseln. „Der Junge, den du in der Zentrale gesehen hast ..."
    „Kantiran?" Jäh erwachte Atlans Interesse. „Was ist mit ihm?"
    „Er ist mein Sohn."
    Der Servo schwebte heran, unterbrach das Schweigen durch einen Summton.
    Der Kurosawa war fertig. Atlan nahm das bläulich perlende Getränk an sich. „Das erklärt, warum ein unbekannter Jugendlicher neben dir in der Zentrale steht." Atlan hob die Hand. „Der Junge ist aber ein halber Arkonide. Wer ist denn ...?"
    „Ascari da Vivo."
    Einen Moment lang reagierte Atlan nicht, dann hob er den Kurosawa an die Lippen und nahm zwei große Schlucke. „Er ist doch der junge Mann, der sie angegriffen hat. Er wollte sie umbringen und hätte es fast geschafft. Wie ist das möglich? Seine Mutter?"
    „Das ist eine lange Geschichte." Rhodan hatte sie von Kantiran erfahren. Er wusste von seinem Leben auf Creiff, von den Pflegeeltern und der Zeit auf der Akademie, von Theremes Ermordung und Shallowains Jagd ...
    Nichts davon würde er weitergeben.
    Sein Sohn hatte sich ihm anvertraut, und er würde dieses Vertrauen ehren.
    Sein Sohn!
    Allein schon dieses Wort rief Erinnerungen in ihm wach, an Ascari da Vivo ...
    Die junge Mascantin hatte Annäherungsversuche unternommen, und er hatte nie gewusst, wie er sie einzuschätzen hatte. Aber dann, in der Calditischen Sphäre, tief in der Vergangenheit der Galaxis Tradom, hatten sie, zueinander gefunden, in einer hoch aufgeladenen, fünfdimensional strahlenden Umgebung.
    Ein Augenblick äußerster Vertrautheit. Ein Moment, in dem sich die gegenseitige Faszination zärtlich Ausdruck verschaffte. Eine kurze Zeitspanne der Liebe.
    Atlan lachte trocken. „Und was willst du jetzt machen? Du kannst den Jungen nicht neben dir stehen lassen, so dass sich alle fragen, wer er ist."
    Rhodan spürte, dass er sich hilflos fühlte, der Situation ausgeliefert. Hier ging es nicht um politische oder militärische Entscheidungen, die er sein Leben lang souverän gemeistert hatte. Hier ging es um persönliche Gefühle.
    Atlan nippte an seinem Kurosawa. „Ich habe lange auf Terra gelebt und gelernt„die Dinge mit den Augen ihrer Bewohner zu sehen. Und deshalb, mein Freund, wenn du meine ehrliche Meinung hören willst: Ich finde deine Handlungsweise unverzeihlich."
    Rhodans Miene versteinerte. „Du warst nie ein

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