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2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lassen, um sich dieser verräterischen Waffe zu entledigen. Als der Hammer auf dem felsigen Boden aufschlug, gab es ein lautes Geräusch. Keiner der Motana reagierte darauf.
    Perry Rhodan jedoch schon. Er lächelte wissend. Da war Atlan klar, dass, der Terraner die ganze Zeit über Bescheid gewusst hatte. „Hättest du mich unterstützt?", wollte Atlan wissen.
    Rhodan hob ungewiss die Schultern. „Jetzt ist es jedenfalls zu spät."
    „Das ist keine Antwort."
    „Gut, da hast du meine Antwort", sagte Rhodan ruhig. „Wenn ich eine reelle Chance gesehen hätte, wäre ich auf dich zugegangen. Aber ich bin nicht gekränkt, dass du mir nicht vertraut hast."
    Wir kabbeln uns schon wieder, dachte Atlan, aber er sagte nichts.
    Der große Saal hatte sich mit Motana gefüllt. Es mochten an die fünf- oder sechstausend sein, vermutlich alle im Heiligen Berg versklavten Motana, sofern sie sich noch auf Alen Beinen halten konnten. Die meisten von ihnen boten einen erbärmlichen Anblick. Selbst Motana wie Jadyel, die sich noch in einem passablen körperlichen Zustand befanden, waren inzwischen abgestumpft und apathisch.
    Jadyel war das beste Beispiel für den rapiden geistigen und körperlichen Verfall der Motana im Heiligen Berg. Von dem aufgeweckten, vitalen jungen Mann war nichts mehr übrig geblieben. Er war abgestumpft wie alle anderen. Und er war krank, davon zeugten die Ringe unter seinen Augen. Vielleicht krank vor Heimweh nach dem Wald von Pardahn ...
    Was erwartete sich Raphid-Kybb-Karter Großartiges von diesen geschundenen Kreaturen?
    Ein Dutzend Kybb-Cranar hielten in der Mitte des Saales einen Platz von zehn Metern Durchmesser für Raphid-Kybb-Karter frei. Über diesem hatte sich in der Decke ein Schott geöffnet, durch das der Direktor der Mine jetzt mit seinem Stehpult geschwebt kam.
    Er wirkte nach Atlans Meinung diesmal aber nicht so forsch und selbstherrlich. Der Arkonide vermochte nicht auf Anhieb zu sagen, woran er das zu erkennen glaubte. Er gab Rhodan ein Zeichen und drängte sich durch die Reihen der Motana nach vorne, um Raphid-Kybb-Karter genauer betrachten zu können.
    Rhodan wollte etwas sagen, aber Atlan kam ihm zuvor. „Meinst du nicht auch, dass unser Direktor diesmal etwas geknickt wirkt?", fragte er. „Dieser Eindruck könnte dadurch entstehen, dass er heute die Stacheln hängen lässt", sagte Rhodan leichthin. „Das ist es!" Atlan nickte zustimmend.
    Er stand jetzt in vorderster Reihe, in direktem Blickkontakt mit den schmalen, hinterhältigen Augen der kybbcranischen Wachtposten. Er murmelte in Interkosmo: „Irgendjemand oder -etwas hat Raphid-Kybb-Karter die Stacheln gebogen."
    Und doch war die Situation immer noch grotesk genug. Der Herrscher über Tausende von Sklaven blickte despotisch über sein Heer ausgemergelter, abgestumpfter Motana. Er fühlte sich immer noch als Herr über Leben und Tod, aber irgendetwas bedrückte ihn. Seine Stacheln hingen schlaff herab. Er plusterte sich diesmal nicht auf.
    Der Direktor machte aber wieder diese großartige Geste mit den ausgebreiteten Metallarmen, während die Rechte blinkend aufleuchtete. „Ich habe versprochen, die letzten Reserven aus euch Motana herauszuholen", begann er mit einer Stimme, die so un- .menschlich hart und unerbittlich wie beim ersten Mal klang. „In euch steckt viel mehr, als ihr bisher gezeigt habt.
    Darum habe ich mich dazu entschlossen, die Förderquote um fünfzig Prozent zu erhöhen. Jeder von euch ist angehalten, um die Hälfte mehr Schaumopal zu fördern als bisher."
    Als die Motana begriffen, was das zu bedeuten hatte, erhob sich ein Gemurre unter ihnen. Denn den meisten war klar, dass diese erhöhte Anstrengung unweigerlich den Tod für sie bedeuten musste.
    Das Knallen der Peitschen brachte sie aber rasch zum Verstummen. „Warum tut Karter das?", fragte Rhodan verständnislos. „Er wird auf diese Weise die Erträge an Schaumopal zwar kurzfristig erhöhen. Aber die Motana werden ihm wegsterben wie die Fliegen."
    „Das muss auch ihm klar sein", sagte Atlan. „Aber er trifft diese Anordnung wider besseres Wissen."
    „Was bezweckt er damit? Will er seine Sklaven ausrotten?"
    Raphid-Kybb-Karter fuhr fort: „Diese Forderung gilt für jeden von euch, ohne Ausnahme. Und unter den gleichen Bedingungen. Drückeberger und Saboteure haben im Heiligen Berg ein kurzes Leben.
    Ich weiß es, und ich weiß es ganz sicher, dass ihr noch viel mehr auf euch rausholen könnt. Enttäuscht mich nicht, dann verlängert ihr euer

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