Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
schleppten ihre voll gefüllten Säcke zum Treffpunkt, wo die Auslese vorgenommen wurde.
    An diesem Tag blieben ihre Gimbel-Schüsseln völlig leer, denn sie hatten nur taubes Gestein geschürft. Wie an den anderen Abenden stellten sich die Motana an, um jeder einen Teil ihres eigenen Schaumopals an sie abzugeben.
    Doch diesmal gebot ihnen Rhodan mit einer Handbewegung Einhalt und sagte: „Wir können eure Spenden nicht mehr annehmen, weil ihr euch dadurch selbst in Gefahr bringt. Durch die drastisch erhöhte Förderquote wird es euch unmöglich gemacht, Überschuss zu produzieren."
    Aicha trat vor. „Meine Leute wollen sich nur dafür bedanken, dass du uns in vielen Belangen unterstützt und Atlan sie mit seinen Geschichten erfreut", sagte sie. „Sie überlassen euch weiterhin nur so viel Schaumopal, wie sie entbehren können. Sie strengen sich jetzt eben nur mehr an."
    „Ich bin natürlich geehrt, dass die Motana meine Erzählkunst so großzügig honorieren", sagte Atlan. „Aber das ist auf Dauer keine Lösung. Wir müssen einen anderen Weg finden, um in der Mine des Heiligen Berges zu überleben."
    „Ich sehe keine andere Möglichkeit als diese", sagte Aicha. „Ihr würdet in tausend Jahren nicht lernen, Schaumopal von taubem Gestein zu unterscheiden."
    „Dafür haben wir eine Reihe anderer Talente", sagte Rhodan. „Wir beherrschen zum Beispiel unendlich viel besser die Verwaltung und Organisation, als es die Vorsteherinnen können. Das habe ich in der Praxis bereits bewiesen. Und zusammen mit Atlan könnte ich noch viel mehr erreichen. Wir könnten durch gewisse Umverteilungen erreichen, dass die Produktion erhöht wird, ohne dass sich die Motana überanstrengen. Wenn wir zwei die Vorsteherinnen ersetzen, dann hätte das einen zusätzlichen positiven Effekt. Ihre Kapazitäten würden frei, und sie könnten zusätzlich Schaumopal fördern. Das käme auch euren Alten und Kranken zugute. Und natürlich wären wir beide auch nicht mehr auf Almosen angewiesen."
    Ein Motana, der in jeder Hand einen Brocken Schaumopal trug, den er den Galaktikern hatte spenden wollen, schleuderte sie zornig zu Boden. Mit einem Knall zerfielen sie zu Staub. Rhodan und Atlan zuckten unter der mentalen Schockwelle zusammen, die von dem Schaumopal ausging.
    Der Motana, der nichts davon spürte, schrie Rhodan unbeherrscht an: „Wir werden nicht zulassen, dass Frauen unser Schicksal teilen müssen! Da verzichten wir eher auf euch!"
    Gorlin nahm den Aufgebrachten am Arm und führte ihn beiseite. Dabei redete er auf ihn ein. „Beruhige dich, Kaldell.
    Die Vorsteher können für sich selbst entscheiden."
    „Ich persönlich wäre mir nicht zu gut,, nach Schaumopal zu graben", sagte Aicha zu Rhodan. „Ich hoffe nur, du weißt, wovon du sprichst, Rhodan. Es ist eine aufreibende Arbeit, Vorsteher zu sein. Ich würde nur zu gerne tauschen.
    Und wenn eine bessere Organisation: für alle Erleichterung brächte, dann bin ich gerne bereit, meinen Teil beizutragen: Aber ich kann nicht für die anderen Vorsteher sprechen."
    „Dann berufe eine Krisensitzung ein", sagte Jadyel, der vorgetreten war. Er war gebeugt und atmete schwer; die Ringe unter seinen Augen waren tiefviolett. „Wir wollen diese beiden Menschen, wie sie sich selbst bezeichnen, nicht verlieren. Sie wirken für uns alle belebend. Mancher von uns hätte schon längst, seinen Lebenswillen verloren, wenn er nicht in Erwartung von Atlans Geschichten wäre."
    „Ich weiß, ich weiß", sagte Aicha. Sie sah Rhodan überlegend an. „Ich werde mit den anderen Vorstehern sprechen. Es kann aber sein, dass sie von euch selbst detaillierte Vorschläge für eine sinnvolle Neuorganisation hören wollen."
    „Dazu sind wir jederzeit bereit." Und: „Nichts lieber als das!" Rhodan und Atlan sagten es gleichzeitig. „Dann lasst mich nur machen."
    Atlan und Rhodan suchten gefasst die Schlüsselkammer auf und ließen ihre zweite Verwarnung über sich ergehen. „Noch einmal ein solches Ergebnis und du bist des Todes!", mussten sie sich anhören. Sie taten es in dem Bewusstsein,,' dass es kein drittes Mal geben wäre. So oder so.
    Dann suchten sie den Schlafsaal auf.
    Nachdem Atlan und Rhodan die kargen Reste ihrer Tagesration verzehrt hatten, merkten sie, wie sich von da und dort Motana näherten, schüchtern, zurückhaltend, um nicht als aufdringlich angesehen zu werden.
    Atlan lächelte in sich hinein. „Diese armen Teufel haben keine Ahnung, dass ich gar nicht anders kann, als zu erzählen,

Weitere Kostenlose Bücher