Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2205 - Das Blut der Veronis

Titel: 2205 - Das Blut der Veronis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
in den Heiligen Berg sie aller Widerstandskraft beraubt. Dabei waren sie in den Wäldern, Steppen und Bergen von Baikhal Cain mutige Jäger gewesen. Unerschrockene Sippenführer. Treu sorgende Väter. Aber im Heiligen Berg waren sie allesamt gebrochene, empfindungslose Wesen, leere Hüllen.
    Perry Rhodan hatte Recht, er hätte sie bei einer Rebellion in den sicheren Tod geführt. Das musste der Arkonide zähneknirschend zur Kenntnis nehmen.
    Aber er, Atlan, würde die erste Gelegenheit zum Kämpfen ergreifen: Er war sich jedoch nicht sicher, ob Rhodan mitziehen würde. Der Terraner hatte sich in der vergangenen Woche auf sozialem und organisatorischem Gebiet für die Motana eingesetzt. Er verarztete Verwundete und Kranke und brachte teilnahmslose Motana dazu, sich für ihre Kameraden einzusetzen. Rhodan gab den Motana auf seine Weise Lebenshilfe und genoss deshalb bei ihnen größte Hochachtung.
    Auch Atlan genoss größte Achtung unter den Motana, weil er ihnen eine Droge gab, die sie ihr Leid vergessen und leichter ertragen ließ. Das waren seine Geschichten über exotische Länder und Liebe und Leid.
    So halfen sie den Motana jeder auf seine Weise. Das erleichterte ihnen zwar das Leben durch die täglichen Schaumopalspenden, aber es brachte sie nicht weiter.
    Atlan trug unter seinem Gewand einen schweren Hammer aus dem Zeugraum.
    Keinen der Gummihämmer, sondern ein schweres Eisen. Für alle Fälle. Falls sich die Chance doch noch ergab, einem Kybb-Cranar gegenüberzustehen. Davon hatte er nicht einmal Perry Rhodan etwas gesagt, denn er wusste, dass der Terraner nicht damit einverstanden gewesen wäre. „So kann es nicht weitergehen", sprach Atlan an diesem Morgen seine Gedanken aus. „Es ist keine Lösung, wenn wir nur dank der Almosen der Motana überleben."
    „Du hast Recht, Arkonide", stimmte Rhodan zu. „Ich habe mir auch schon etwas überlegt ..."
    Der Terraner kam nicht mehr dazu, seine Gedanken darzulegen, denn Aicha verkündete: Raphid-Kybb-Karter hat eine wichtige Botschaft für uns. Wir sollen uns geschlossen - alle Motana - im Großen Versammlungssaal einfinden."
    Es war nichts Neues für die Gefährten, dass Raphid-Kybb-Karter immer wieder unter Drohungen die Motana zu neuen Leistungen anzuspornen suchte. Das war aber, bis auf das eine Mal zu ihrer „Begrüßung", stets nur über Lautsprecher geschehen und hatte keine Wirkung gezeigt.
    Wenn' Raphid-Kybb-Karter wieder persönlich auftrat, musste er etwas von Bedeutung zu sagen haben. Das konnte jedoch nichts Gutes sein, da war sich Atlan sicher. Es gab ihm jedoch die Möglichkeit zur Konfrontation mit den Kybb-Cranar! Das war der positive Aspekt für Atlan. Vielleicht ergab sich die Möglichkeit, einen der Wächter zu überwältigen. Atlan tastete unter seinem Gewand nach dem Hammer und packte ihn am Griff. Das fiel weiter nicht auf.
    Es schien, als würde Rhodan seine Gedanken erraten, denn er ermahnte ihn: „Verhalte dich Raphid-Kybb-Karter gegenüber diesmal zurückhaltender, Arkonide! Du machst sonst alles kaputt."' Sie wurden von Aicha und einer weiteren Vorsteherin, die alt und gebrechlich wirkte, aus dem Schlafsaal, geführt und durch ein Labyrinth von Gängen zu einem Schott geleitet. Es war noch geschlossen. Atlan sah durch einen Quergang 30 Meter weiter Motana vor einem weiteren geschlossenen Schott Schlange stehen.
    Endlich öffnete sich das Schott, und zwei Kybb-Cranar, die links und rechts postiert waren, empfingen die hereinströmenden Motana mit knallenden Peitschen.
    Jetzt wäre die günstigste Gelegenheit, die Kybb-Cranar zu überwältigen, dachte Atlan. Er hätte das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Er könnte mit einem Hammerwurf den einen Kybb-Cranar fällen und sich dessen im Metallarm eingebauten Kombistrahlers bedienen, um den anderen zu erledigen. Danach musste es möglich sein, in dem Gedränge die beiden überwältigten Kybb-Cranar hinauszuschaffen.
    Tu es nicht!, warnte sein Logiksektor.
    Das ist kein durchdachter Plan. Es gibt zu viele Unabwägbarkeiten. Deine Chancen für ein Gelingen stehen schlecht. Du hättest einen Verbündeten gebraucht.
    Da war die Gelegenheit schon wieder vorüber. Die Motana drängten ihn in den Saal hinein, so dass die Kybb-Cranar unerreichbar für ihn wurden. Sein Extrasinn hatte Recht. Er hätte nicht so eigensinnig sein dürfen und Perry in seinen Plan einweihen sollen. Aber diese Einsicht kam zu spät. So blieb ihm nichts anderes übrig, als den Hammer im Gehen einfach fallen zu

Weitere Kostenlose Bücher