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2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gaukelte das Kybbur den neugierigen Augen und Instrumenten eine Illusion vor? Oder vermochte das Kybbur sein Inneres nach Belieben umzuformen?
    Eine Zeit lang hatte die Burg Forscher aus dem Sternenozean angelockt, doch der Strom war schnell versiegt, als sich herausstellte, dass die Forschungsteams eine verhängnisvolle Neigung entwickelten, in den endlosen Korridoren des Kybbur spurlos zu verschwinden. Nur ein kleiner Teil der Anlage galt als sicher.
    Die Pilotin landete den Gleiter auf dem Platz vor dem Haupttor. Die Frau verrichtete ihre Aufgabe jetzt schweigend. Ein Schweißfilm, der sich auf ihrem Kinn abzeichnete, teilte Karter mit, dass es ihr nicht behagte, dem Kybbur so nahe zu kommen.
    Der Direktor war nicht überrascht. Die meisten Einwohner von Baikhalis, gleich welchem Volk sie angehörten, litten an einer instinktiven Furcht vor der Burg und waren froh, dass sie sich außerhalb der Stadt befand. Die zwei Kilometer, die das letzte Haus von Baikhalis von dem Kybbur trennten, waren nicht das Resultat eines Zufalls oder von Vorschriften. Es gab einfach niemanden, der sich in der Nähe des Kybbur niederlassen wollte.
    Karter bedankte sich bei der Pilotin, es gab wenige Gesten, die weniger Aufwand verursachten und dabei so reiche Früchte in puncto Loyalität trugen wie ein „Danke" - und trat auf den Platz.
    Trotz der Abneigung der Bewohner Baikhalis' gegen die Burg herrschte reges Kommen und Gehen, schließlich war das Kybbur das Verwaltungszentrum des ganzen Planeten. An den Essensständen, die sich am Rand des Platzes breit gemacht hatten, erkannte Karter mehrere der Männer und Frauen, die er zu seiner Rede in der Mine gerufen hatte. Für ihn, der um ihren Auftrag wusste, war die Nervosität, mit der sie an Fleischspießen und Gemüseschoten kauten, unübersehbar.
    Den Wächtern des Kybbur dagegen... Niemand würde mit einem Angriff von Kybb-Cranar rechnen.
    Ein solcher Vorgang war in der Geschichte Baikhal Cains unerhört.
    Karters Hände fuhren über den Mantel. Vorgeblich, um einige Falten glatt zu streichen, tatsächlich aber, um den Sitz seiner Waffen zu überprüfen. Er ließ die Rechte in der Tasche, die Finger um den Griff des Strahlers geschlossen. Den Paralysator, den er später brauchen würde, ließ er im Gürtel stecken.
    Er betrat das Kybbur durch den Seiteneingang, der höheren Beamten und Militärs reserviert war. Die beiden Wächter, denen er bekannt war, ließen ihn mit einem höflichen Nicken passieren.
    Eine Frau saß hinter der Pforte. „Direktor!", begrüßte sie ihn. „Welche Ehre! Bist du gekommen, um dem Gouverneur Bericht zu erstatten?"
    „Ja."
    Karter zog den Strahler aus der Tasche und schoss der Frau in die Brust. Anschließend drehte er sich um und feuerte den beiden Wächtern in den Rücken, noch bevor sie, alarmiert durch seinen ersten Schuss, herum wirbeln konnten. Er zog den Paralysator aus dem Gürtel und warf ihn auf den Boden.
    Kurz darauf stürmten seine Mitverschwörer in den Eingang, fünfzehn Sekunden nachdem er ihn selbst betreten hatte. Exakt wie vereinbart.
    Die Männer und Frauen erstarrten in der Bewegung als sie die verkohlten Leichen sahen. Der Geruch von verbranntem Fleisch ließ einige würgen. „Was ... was hast du getan?", brachte eine Frau schließlich hervor. „Das haben wir nicht ausgemacht. Wir wollten sie betäuben, ihnen eine Lektion erteilen!"
    „Ja." Karter bemühte sich um einen betretenen Gesichtsausdruck. „Aber ... aber sie...", er deutete auf die Leiche der Frau und den Paralysator auf dem Boden, „... sie hat mir den Paralysator aus der Hand geschlagen. Die Wachen hätten mich erschossen, wenn ich ihnen nicht zuvorgekommen wäre!"
    Betretenes Schweigen antwortete ihm. „Was hättet ihr lieber gewollt? Dass ich jetzt da liege?"
    „Nein ... natürlich nicht", ergriff ein Mann das Wort. „Aber was sollen wir jetzt tun? Die hier sind tot!"
    „So ist es", sagte Karter mit plötzlich wieder fester Stimme. „Wir können nichts mehr für sie tun."
    „Wir müssen fliehen!", rief jemand. „Wenn sie uns fangen, dann ..."
    „Fliehen! Wohin?", unterbrach Karter ihn. „Sie würden uns finden und uns hinrichten! Nein, uns bleibt nur eine Möglichkeit!"
    „Du meinst...?"
    „Ja. Wir müssen zu Ende bringen, was wir begonnen haben. Schalten wir die Führung aus, dann kann man uns nichts mehr anhaben!"
    Wieder herrschte Schweigen. „Wollt ihr euer Leben wegen dieser Nichtsnutze wegwerfen?", herrschte Karter die zögerlichen

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