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2209 - Station der Oldtimer

Titel: 2209 - Station der Oldtimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herausgekommen waren.
    Die wesentlich kleinere Gegenstation befand sich in einem Raum, der vollständig in Rot getaucht war. Seine Wandung war durchsichtig, und das rote Gleißen kam von außen. Die transparente Hülle schien halbkugelförmig zu sein. Bis auf drei Konsolen und den Transmittersockel hinter ihnen war der Raum leer.
    Keine Sitzmöbel, kein weiteres Mobiliar, gar nichts.
    „Das ist kein normaler Raum", sagte Trim und ging zu einer der Konsolen. Er aktivierte den Pikosyn, auf den er sämtliche relevanten Daten von Trevors Gerät überspielt hatte. „Ich habe da so eine Vermutung ..." Leise pfiff er auf. „Das ist doch ...! Wir sind in einem Raumschiff!
    Genauer gesagt, in einer Beobachtungskapsel."
    „Und noch genauer gesagt", warf Startac ein, „im Innern einer Sonnenkorona, nicht wahr?"
    Trim nickte. „Der Farbe nach dürfte es sich tatsächlich um die rote Sonne Hayok handeln." Er rief ein Diagramm auf. Es zeigte eine kleine rote Sonne vom Spektraltyp M4V mit einer Oberflächentemperatur von 3370 Grad Kelvin und einem Durchmesser von 278.000 Kilometern.
    Sie hatte nur einen Planeten, der rund 33 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt war. Durchmesser 14.667 Kilometer, Schwerkraft 0,92 Gravos.
    „Eindeutig, das ist Hayok. So viel haben wir also schon mal herausgefunden."
    „Wer die Kapsel erbaut hat, ist ebenfalls klar", sagte Startac. „Aber was ist wirklich mit ihnen passiert? Der technische Fortschritt hat sie nicht vor dem Untergang bewahren können. Oder es gibt sie noch, irgendwo da draußen!" Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
    Es war schweißnass.
    „Mich interessiert viel mehr, wie tief wir uns in der Korona befinden. Die Dateien geben keinen Aufschluss darüber.
    Ich finde keine präzisen Werte."
    „So tief unterhalb der Oberfläche, dass terranische Schiffe hier nicht mehr operieren können", schätzte der Teleporter.
    „Sie hatten die technischen Möglichkeiten dazu, und alles andere wäre sinnlos.
    Diese Kapsel sollte nicht von jedermann gefunden werden können."
    Trim atmete tief ein. Die Luft in der Kapsel war zwar atembar, doch man merkte, dass der Sauerstoffgehalt nicht sehr hoch war.
    Besorgt sah er zu Startac hinüber, dem es in der Zentrale schon so schlecht gegangen war. „Lange dürfen wir nicht hier bleiben."
    „Mir geht es wieder besser. Zumindest ist dieser fremde ... Einfluss verschwunden."
    Etwas beruhigt beugte Trim sich über das Display. „Wenigstens eine gute Nachricht."
    „Warte, lass mich mal, ichhabe eine Idee ..."
    Trim schob seinem Freund die Mini-Positronik zu, und Startac machte sich an die Arbeit.
    Einen Moment lang schweiften Trims Gedanken ab. 45 Jahre war er jetzt alt.
    Eigentlich kein Alter bei einer Lebenserwartung von 200 Jahren, zumal seine vielleicht wesentlich höher war.
    Seit der Druide Keif an ihn mit seinen schon ans Paranormale reichenden Kräften von den Auswirkungen des Todesgens geheilt hatte, das alle Monochrom-Mutanten in sich getragen hatten, war seine Lebenserwartung deutlich gestiegen. Abgesehen davon, dass er weiterhin keine Farben sehen konnte, war er kerngesund. Vielleicht sogar mehr als das. Vielleicht hatte der Druide noch mehr für ihn und seinen Körper getan, er wusste es nicht.
    Er war nicht mehr der unerfahrene Jugendliche vom Hinterwäldlerplaneten Yorname, den es durch einen schier unglaublichen Zufall gemeinsam mit Startac nach Dommrath verschlagen hatte.
    Trim Marath war jetzt 45 Jahre alt, würde am 2. Oktober 46 werden, ein erwachsener Mann, hervorragend ausgebildet und durch die Erlebnisse in Dommrath und an Bord der SOL mit nicht zu unterschätzender Lebenserfahrung ausgestattet.
    Sein spezielles Wissensgebiet war die terranische Geschichte, bis ins präatomare Altertum zurück. Darüber hinaus verfügte er über eine abgeschlossene wissenschaftliche und eine TLD-Agentenausbildung.
    Und manchmal schien er jedes einzelne dieser 45 Jahre in den Knochen zu spüren.
    Seine Reflexe waren nicht mehr ganz so schnell wie früher. Wenn er morgens aufstand, schmerzten manchmal seine Glieder, und er musste einen Moment lang auf der Bettkante sitzen bleiben, bis sein Kreislauf sich stabilisiert hatte. Gelegentlich spürte er scharfe Stiche in allen möglichen Körperteilen, der Brust, der Muskulatur, den Gelenken.
    Und er war manchmal müde, entsetzlich müde. Es gab Tage, da wäre er am liebsten gar nicht aufgestanden. Es war keine normale Müdigkeit, die ihn plagte; sie schien sein Innerstes zu

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