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2211 - PRAETORIA

Titel: 2211 - PRAETORIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in PRAETORIA die 43.200 Besatzungsmitglieder und 2.190.000 Posbis verbissen daran, das Monster in eine funktionstüchtige, auch den außer Kontrolle geratenen Naturgewalten trotzende Bastion zu verwandeln.
    „PRAETOR-Analyse", meldete sich Tocco Savalle. „Sämtliche Ortungsauswertungen belegen, dass die Entwicklung der Hyperimpedanz-Simulation dreizehnfünfhundertvierundzwanzig folgt. Demnach sieht es so aus, als sei das Maximum der Veränderung tatsächlich in zwei bis drei Tagen erreicht.
    Problematisch werden hierbei vor allem die letzten achtundvierzig Stunden vor dem Höhepunkt sein, weil mit sprunghaften Erhöhungen verbunden."
    „Hm, unsere Begleitschiffe können somit eigentlich ihre Hightech über Bord werfen. Dürfte sich in den nächsten Tagen ohnehin in Schrott verwandeln."
    „Schlechter Witz, Forrest."
    „Wir werden sehen."
    „Defensiveinrichtungen?"
    „Basisniveau der Semimanifestation, normalenergetische und konventionelle Schutzfelder, Wabenschirm sowie die übergeordneten Felder sowie Paratronschirm, ergänzt um die Projektionsmöglichkeit von Schüssel-Fangfeldern: alle in Ordnung."
    „Energieversorgung?"
    „Optimal."
    „Triebwerke?"
    „Ebenfalls optimal", meldete Trebron, „einschließlich der Gravotrons, die mir einige Sorgen bereiteten."
    Die Aggregate wurden auch als Sceersches Hyperfeldtriebwerk umschrieben und waren nach Kaha da Sceer benannt, dem Senior-Chefingenieur und Leiter der Abteilung Triebwerk und Bordmaschinen des USO-Flaggschiffs TRAJAN. Gravomechanische Kraftfelder in dynamischer Zwei-Schalen-Feldprojektion übernahmen Beschleunigung und Richtungswechsel.
    Lange Zeit waren die Feldtriebwerke vergleichbarer Bauart nicht besonders leistungsfähig oder wirtschaftlich gewesen. Erst da Sceers Konzept hatte hier einen Entwicklungssprung bewirkt. Im Vergleich zum Verbrauch der Protonenstrahl-Impulstriebwerken war der Wert der Gravotrons zwar günstiger und es wurde für ihren Betrieb auch keine Nugas-Stützmasse benötigt.
    Problematisch war allerdings bis auf weiteres, dass beim Gravotron einerseits eine Zwei-Schalen-Feldprojektion zum Einsatz kam, die empfindlich auf die Umgebungsparameter Wie Hyperstürme und die erhöhte Hyperimpedanz reagierte, sowie zweitens nicht beim Lineartriebwerk im Halbraum eingesetzt werden konnte. Es wurde zwar an diesem Problem gearbeitet, derzeit war jedoch unklar, ob es eine baldige Lösung geben würde. „Lineartriebwerk?"
    „Alle Werte grün."
    Nacheinander wurden die Checklisten abgearbeitet.
    Die Kommandeure der Seitenblöcke vollzogen nacheinander das Andocken, bis endlich auch die erlösende, fast fiebrig erwartete Nachricht aufklang: „PRAETORIA komplett!"
    „Funkstation an Kommando!" Die Stimme drang gedämpft aus dem Akustikfeld. „Rumal-Center hat Starterlaubnis erteilt. Startzeitpunkt Tminus fünf Minuten ab – jetzt. Kontakt zum Begleitverband hergestellt.
    Freigabe durch zuständige Überwachung. Daten übermittelt und geladen. Die zwanzigtausend LFT-BOXEN sind abflugbereit. Klarmeldungen liegen vor."
    Ich konzentrierte mich auf die vielfältigen Prozessabläufe der Stationssteuerung, Einzelfenster der MultiKom-Projektion klappten auf und zeigten als Flussschema die maßgeblichen Hauptbetriebsparameter. Die Abteilungschefs verfolgten letzte Prüfungsroutinen. Hunderte kleiner Bildflächen zeigten Details von Schiffsaggregaten und die Brustbilder der Einsatz- und Abteilungsleiter. Tminus drei Minuten ... „Gravotron-Feldtriebwerke: klar. Protonenstrahl-Impulstriebwerke: klar." Trebrons Meldungen raunten aus den Akustikfeldern. Erstmals durcheilten rüttelnde Schwingungen PRAETORIA, als die Triebwerke in Drosselphase anliefen. „Koordination ... Toleranz plus /minus null Komma nullnullnullnulleins Prozent. Synchronisation abgeschlossen ..."
    Der Digitalwert der künstlichen Schwerkraft war konstant, die lebenswichtige Andruckabsorption der Inerter lief in Bereitschaftsschaltung.
    Die letzten Sekunden des Countdowns verstrichen. Die Funkabteilung meldete die endgültige Startfreigabe. Obwohl in diesem Stadium keine Dreifach-Besetzung der Stationen notwendig gewesen wäre, war die Zentralecrew vollständig anwesend – niemand wollte den ersten Einsatzstart von PRAETORIA verpassen. Und dann war es so weit: Start! Ohne geringste Abweichung arbeitete die Schubsynchronisation der Gravotron-Triebwerke, nicht das kleinste Rütteln schlug durch, Gierbewegungen blieben aus. Die Bastion löste sich aus den Schlieren des Großen

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