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2214 - Am Sternenriff

Titel: 2214 - Am Sternenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wellenstruktur wurde mittlerweile hinreichend analysiert. Sie erscheint nahezu identisch mit den im Fall des Sternenozeans von Jamondi aufgezeichneten Stoßfronten. Es gibt eine Hauptrichtung, entlang der sich die Beben deutlich auswirken, zu den Rändern hin scheint die Intensität aufzufasern. Der annähernd kugelförmige Bereich markiert die Region, in der mindestens 30.000 Gravos angemessen wurden. Unschwer lässt sich erkennen, dass die Grenze längs durch den Pfeifennebel verläuft und SXG-1317 etwa auf halbem Radius angesiedelt ist. Die Einblendung aller festgestellten Störfelder würde ein weit größeres und asymmetrisches Areal ergeben, dessen Struktur nahezu täglich variiert. Deshalb konzentrieren wir unsere Betrachtungen auf den Innenbereich.
    Wie wurden die Messungen vorgenommen?, wollte ein Wissenschaftler von der RICHARD BURTON wissen. Nur von einem Bezugspunkt aus, in dem Fall die Position der MARS QUEEN?
    Keineswegs, erläuterte Molcan. Wir legten von Anfang an. großen Wert darauf, die Ortungsdaten möglichst vieler Forschungsschiffe in einem Pool zusammenzufassen. Was nicht sofort verfügbar ist, fließt nachträglich in das Ergebnis ein. Alle Einheiten stehen gestaffelt in den Randsektoren der Bebenzone - der Innenbereich hat sich als zu tückisch erwiesen.
    Die zeitweise auftretenden, schnell wechselnden Schwerkraftfronten können kleinen Raumern durchaus gefährlich werden. Das haben wir mehrfach erlebt.
    Die THUMPER?, fragte Tifflor.
    Molcan nickte. Die Korvette hat schwere Schäden davongetragen, konnte sich aber noch aus eigener Kraft aus einem Beben mit gut 80.000 Gravos lösen. Andere Schiffe haben ihr bei der Landung auf einem nahen Sauerstoffmond geholfen, die Reparaturarbeiten werden wohl noch bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ansonsten dringen unsere Einheiten häufig in die Beben. zone ein und nehmen Messungen im gefährdeten Bereich vor. Die Lineartriebwerke schlucken nicht alles klaglos, doch im Großen und Ganzen sind wir mit dem, was hier machbar ist, noch zufrieden.
    Eine Reihe von Leuchtpunkten erschien in der Abbildung. Das sind die zuletzt bekannten Positionen aller Schiffe, erläuterte der Wissenschaftler. Nach dem Vorfall mit der THUMPER legen wir Wert darauf, dass die Funkreichweite nicht mehr überschritten wird. Das bedeutet, dass Informationen, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, jedem zugänglich werden. - Aber mir liegt nichts an einem Monolog. Ich bin hier, um Fragen zu beantworten. Vor allem will ich mit den Leuten reden, denen das UHF-N-2 untersteht. Ich habe von der Entwicklung gehört. Sind schon beide Orter fertig gestellt?
    Nummer zwei wurde bereits nach Volcan-Center verfrachtet, bestätigte Oberst Pragesh.
    Eine dringende Mitteilung traf von der MARS QUEEN ein. Nach den neuesten Messungen mehrerer Kreuzer erreichten die gravomechanischen Stoßwellen bereits Peaks von über 90.000 Gravos. Sie breiteten sich vom Zentrum des in Frage kommenden Gebiets sternförmig aus.
    Es dauerte nur eine Viertelstunde, bis die Anpassung aller Grafiken und sonstigen Darstellungen auf die RICHARD BURTON überspielt wurde. Die Verlaufsanzeige war in der Tat eindrucksvoll, sie erweckte den Eindruck eines Hot Spots, dessen Ränder, wenn auch unterschiedlich schnell, aber doch kontinuierlich nach außen wuchsen.
    Nach den Erfahrungen beim Erscheinen des Sternenozeans von Jamondi, folgerte Samuel Molcan, steht eine weitere Manifestation unmittelbar bevor. Er räusperte sich, als sei er selbst über die Hochrechnungen erschrocken. Der Sternhaufen, den wir erwarten, dürfte einen Durchmesser von ungefähr fünfundsechzig Lichtjahren aufweisen.
    Aus Sicherheitsgründen hatte Julian Tifflor die Schiffe weiter zurückbeordert. Vom südlichen Rand des Pfeifennebels aus wurden die Beobachtungen fortgeführt. Die Auswirkungen der Schwerkraftbeben waren deutlich wahrzunehmen; 85.000 bis 90.000 Gravos, teilweise sogar darüber, brandeten in kürzer werdenden Abständen heran. Wo der spärliche Schein ferner Sterne zu sehen war, wurden die Verzerrungen optisch deutlich. Gravitationslinsen lenkten das Licht ab, und vieles davon schien sich im Überlichtbereich abzuspielen, andernfalls hätte das Phänomen noch nicht sichtbar werden dürfen.
    Zumindest in bestimmten Sektoren traten demnach fünfdimensionale Effekte auf. Im ultrahohen Frequenzbereich des hyperenergetischen Spektrums zeigten sich indes keine Auswirkungen, abgesehen von den enttäuschten Gesichtern der Wissenschaftler rund

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