2217 - Die FemesÀnger
unruhig. „... Schlacht gegen die verhassten Besatzer ...", echote Garombe. „Willst du damit sagen, ihr habt gegen sie gekämpft?"
„Ja. Und Hunderte von ihnen haben den Tod gefunden. Aber auch wir haben einen hohen Blutzoll entrichtet. Wir wissen nicht, wie viele Überlebende es gab."
„So ist es immer. Wer sich gegen die Kybb-Cranar erhebt, ist verloren. Auch wir leiden unter ihrer Anwesenheit." Zephyda blickte in die Runde. „Es gibt Anzeichen, dass diese Wesen Schwäche zeigen. Ein Schiff der Kybb-Cranar ist vom Himmel gefallen, über dem Ozean. Es erzeugte eine gewaltige Flutwelle, die fast die gesamte Siedlung auf Ore zerstörte. Die Bewohner überlebten in den Wipfeln der Riesenbäume." In Garombes Gesicht mischten sich Erstaunen und Unglaube. Sie schloss die Augen, presste ihre Fingerspitzen gegen die Schläfen. „Es wäre zu schön, um wahr zu sein. Gegen die Kybb-Cranar kann keine Macht bestehen. Sonst hätten wir dem Zwang dieser Quote längst ein Ende gesetzt."
„Die Quote? Was bedeutet sie?" Garombe berichtete mit gebrochener Stimme von dem, was die Kybb-Cranar von den Motana auf Curhafe verlangten. Jedes Jahr mussten 8000 Motana-Frauen im Crythumo ihren Fötus absaugen lassen, sobald er sich im zweiten bis dritten Monat befand. Es existierte ein uraltes Gesetz, dass keine Frau sich der Auswahl entzog und keine Frau sich ihr zweimal unterwerfen musste.
Dennoch gab es immer wieder Flüchtlinge. Zephyda schwieg schockiert. Das also war die Erklärung für das seltsame Verhalten der Motana, die sie unterwegs getroffen hatten. Sie zermarterte sich den Kopf, wie die Motana auf Curhafe das über Generationen ausgehalten hatten. „Warum tun sie das?", fragte sie leise. „Und wozu?" Sie musste an das denken, was Rorkhete von den Milliarden Toten nach dem Ende der Schutzherren berichtet hatte. „Wir dürfen uns das nicht länger gefallen lassen", stieß sie hervor, „auf keiner Welt, die von Motana bewohnt wird. Zum ersten Mal seit langer Zeit, vielleicht sogar seit der Machtübernahme vor langer Zeit, sind die Kybb-Cranar verwundbar. Diese Gelegenheit dürfen wir nicht ungenutzt lassen. Es muss eine Möglichkeit geben, etwas gegen sie zu unternehmen."
„Was könnte es sein?" Die Stimme der alten Frau Garombe klang fester als zuvor. „Wir sind ratlos."
„Wir müssen zunächst das Crythumo in unsere Hand bringen, damit kein einziges ungeborenes Leben mehr in die Hände der Unterdrücker gelangt." Die Worte flössen Zephyda über die Lippen, als sei ein solches Unterfangen das Einfachste auf der Welt. „Und wir werden lernen, wieder Raumfahrer zu sein wie in den alten Zeiten, als die Schutzherren über Jamondi herrschten und die Motana die Bionischen Schiffe durch das All steuerten." Übergangslos war es still geworden. Die Wegweiserinnen tuschelten nicht. mehr miteinander. Reglos standen und saßen sie da. In ihren Gesichtern zeigten sich Erschütterung und Entsetzen gleichermaßen. Nur Garombe reagierte anders. Die Planetare Majestät lächelte. „Raumfahrer wie einst, das wissen nur noch ganz wenige in unserem Volk", sagte sie leise. „Manchmal erfüllen sich selbst die geheimsten Wünsche, werden uralte Träume wahr. Der Preis dafür kann sehr hoch sein, Zephyda. Um den Preis der Vernichtung aller Motana im Sternenozean dürfen wir keinem persönlichen Egoismus nachhängen." Perry Rhodan meldete sich zu Wort. „Atlan, Rorkhete und ich bieten euch unsere Unterstützung an. Um erfolgreich zu sein, brauchen wir aber Zeit. Zuerst müssen wir den Stützpunkt der Kybb-Cranar ausforschen. Erst wenn wir genau über die Verhältnisse im Crythumo Bescheid wissen, greifen wir an." Etwas an Perry Rhodan schien die Planetare Majestät zu faszinieren. Ihre Augen leuchteten, als sie vor ihn trat. „Du sprichst mit Vernunft und Weisheit. Wir unterstützen euch. Ruht euch von der Reise aus. Morgen sehen wir weiter." Die Planetare Majestät wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Zephyda zu. „Du wirst dich an den Erkundungen nicht beteiligen. Ich möchte dir in den kommenden Tagen etwas zeigen - das größte Geheimnis von Ash Irthumo!" Zephyda sah, dass Garombe fror. Es lag nicht an der Temperatur. Es war mild und warm. Die Ursache musste eine andere sein. „Kogiand", sagte die Planetare Majestät, „ist die zweitgrößte Stadt auf Curhafe. In früheren Jahrzehnten verschlug es mich immer wieder in diese Gegend." Die alte Frau fasste Zephyda an den Händen. „Früher oder später wirst du es sowieso
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