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2217 - Die FemesÀnger

Titel: 2217 - Die FemesÀnger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schrilles Quieken bis in den Wagen zu hören. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte sie, überlagerte die bleierne Müdigkeit in ihr für kurze Zeit. Noch galt es weiterzumachen. Die Festung steckte voller Kybb-Cf anar. Es mussten Hunderte sein, und alle waren schwer bewaffnet. Aber da war noch etwas anderes, was sich in ihr Bewusstsein schlich. Es besaß rote Augen und silberweißes Haar, die weit aufgerissen waren. Sie glaubte darin den Tod zu erkennen. Der Schmerz verlieh ihr übermenschliche Kräfte. Sie sang, sog die letzte Kraft der Femesängerinnen an sich, projizierte sie in die Umgebung und versuchte, das unsichtbare Kraftfeld so weit wie möglich auszudehnen. Sie mussten die Motana beschützen, solange es ging. Die alten Frauen wussten gleichzeitig, dass ihnen nicht viel Zeit blieb, die Gefangenen zu finden und zu befreien. Weiter! Sie trieb sich und die anderen vorwärts, einem nicht genau zu erkennenden Ziel entgegen. Durchhalten! Etwas kitzelte sie in der Nase. Die Sterne in ihrem Bewusstsein funkelten übergangslos grell und schmerzhaft. Zephyda empfand es als Warnung in allerhöchster Not. Sie stutzte, vermochte die Empfindung nicht einzuordnen. Dann erloschen die Fernen Sterne übergangslos. Zephydas Beine gaben nach. Bewusstlos stürzte sie neben die Femesänger. „Atlan, wir haben keine andere Wahl."
    „Warte noch ein paar Sekunden!" Die Edelstahlnadeln drehten sich nur noch wenig Zentimeter von ihren Köpfen entfernt. Perry spürte den Luftzug an seinen Haaren. „He, Kerkermeister!", rief er dem Stacheligen an seinem transportablen Energiespeicher zu. „Wir sagen euch alles, was ihr wissen wollt." Der Kybb-Cranar reagierte nicht. Entweder hatte er neue Anweisungen erhalten, oder er wollte sie noch ein wenig schmoren lassen. „Vielleicht schläft er", vermutete .Atlan. „He, du!", brüllte er, so laut er konnte. „Wir sind keine Motana. Aber das müsstet ihr inzwischen längst gemerkt haben. Genug Gewebeproben habt ihr schließlich entnommen." Eine der Nadeln sog ein erstes Haar an. Es wickelte sich um den Stahl und riss ab. Perry zog den Kopf ein wenig zwischen die Schultern, drückte gleichzeitig das Becken ein Stück nach oben. Mehr Bewegungsfreiheit ließen ihm die Stahlbänder nicht. Es brachte zwei, drei Millimeter, mehr nicht. Die Körperstacheln des Kybb-Cranar bewegten sich auf und ab. Er hob seinen organischen Arm, aber auch der fiel herunter und klatschte gegen den nackten Bauch. Lediglich der künstliche linke Arm besaß noch so etwas wie ein vernünftiges Eigenleben. Die Greiffinger berührten das Steuerpult. Die Antriebsmotoren der Nadeln jaulten auf. Der Luftsog steigerte sich um ein Vielfaches. Ein Dutzend Haare oder mehr wickelten sich um die Nadel, bis sie an den Haarwurzeln ausrissen. Perry stieß einen leisen Seufzer aus. „Wir kommen aus einer anderen Galaxis. Wir stammen nicht aus dem Sternenozean!" Die Motoren drehten schneller. Sie jaulten laut, der Abstand der Nadeln zur Kopfhaut betrug schätzungsweise noch einen halben Zentimeter. Bei der Geschwindigkeit spürte er höchstens ein paar Sekunden Hitze, wenn die Nadeln sich in seinen Kopf bohrten. Danach verlor er das Bewusstsein. Um an Informationen aus seinem Gehirn zu kommen, mussten die Kybb-Cranar sowieso erst seine Mentalsperre durchbrechen.
    Es fing an zu stinken. Aber es roch nicht nach verbrannten Haaren, wie Perry es erwartete, sondern nach Metall und Schmierstoffen. Das Jaulen ging in ein Kreischen über. Es knallte mehrmals, dann schlug etwas mit Wucht neben Perrys Kopf in die Liege und blieb stecken. „Ich bekomme Kopfschmerzen", stöhnte Atlan. „Ich auch. Deine Nadeln stehen übrigens still." Der Kybb-Cranar schien jetzt zu merken, dass etwas nicht in Ordnung war. Er schwenkte seinen Sessel. Vermutlich wollte er nachsehen, wie er die Motoren in Ordnung bringen konnte. „Wir wären dir sehr verbunden, wenn du mit deinem Kommandanten sprechen könntest. Ihr seid in Schwierigkeiten, und wir können euch helfen." Es war gelogen, aber das hörte der Kybb-Cranar seinem Jamisch gerantiert nicht an. Außerdem hoffte Perry immer noch, mit Hilfe dieser Wesen vielleicht in Richtung Milchstraße aufbrechen zu können oder sogar die Bedrohung durch die Bastion von Parrakh vorzeitig auszuschalten. Wenigstens bewegte sich ihr Kerkermeister. Er rutschte aus dem Sessel, ging zwei Schritte und fiel der Länge nach hin. Sein Körper zuckte konvulsivisch. Die Beine und der organische rechte Arm strampelten

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