Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
222 - Angriff auf die Wolkenstadt

222 - Angriff auf die Wolkenstadt

Titel: 222 - Angriff auf die Wolkenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
Büsche und Bäume in versandeter Landschaft. Die Gegend erinnerte Matt Drax ein wenig an die um den Uluru.
    »Nicht mehr lange bis zur Abenddämmerung«, sagte Rulfan. »Und wenn wir morgen in den Randbezirk der Wüste fliegen, werden wir lange kein Gewässer mehr finden. Lass uns also am See landen. Wir sollten noch einmal Trinkwasser, Feuerholz und Wasser für den Kessel aufnehmen und die Nacht dort unten verbringen.«
    »Einverstanden.« Matt kraulte Chiras Nackenfell. Sie hatte sich auf den Hinterläufen aufgerichtet und stemmte sich mit den Vorderläufen gegen das Gondelfenster nach Norden. Sie winselte sehnsüchtig, als sie den See sah. »Mit ein bisschen Glück fangen wir sogar ein paar Fische dort unten.«
    Rulfan senkte den Dampfdruck, drosselte die Gaszufuhr in den Trägerballon und schloss die Hälfte der Ventile. Das Propellergeräusch veränderte sich, die kaiserliche Roziere verlor rasch an Höhe und Geschwindigkeit. Der See wurde größer, der Wüstenstreifen verschwand hinter dem Horizont.
    Zehn Minuten später setzte das Luftschiff zwischen einer verdorrten Akazie und dem Seeufer auf.
    Kaum hatte Matt Drax die Gondelluke geöffnet, stürmte Chira aus der Roziere und jagte zum Wasser. Kleine Staubwolken stiegen über ihrer Fährte auf. Sie stürzte sich in den See, badete und soff. Irgendwann stand sie lauernd und reglos im seichten Wasser, dann tauchte sie unter.
    Als die beiden Männer die Roziere längst vertäut und den Kessel und die Trinkwasservorräte aufgefüllt hatten, trottete sie mit einem zappelnden Fisch in den Fängen vom Ufer weg bis zum Luftschiff. In dessen Schatten ließ sie den großen Fisch fallen, schüttelte das Wasser aus ihrem schwarzen Fell und ließ sich dann auf dem Bauch nieder, um ihre Beute zu fressen.
    Auch Rulfan und Matt fingen ein paar Fische. In der Nähe des Seeufers schichteten sie Brennmaterial auf und entzündeten ein kleines Lagerfeuer, um das Fleisch zu garen. Sie aßen mit Heißhunger, und beide gaben sich alle Mühe, die Lupa zu ignorieren, die winselnd um sie schlich. Chira war noch lange nicht satt.
    Rulfan hatte seinen Säbel neben sich in den Boden gerammt.
    Über Matt Drax’ Schenkel lag seine Kalaschnikow. Die Beintaschen seines Anzuges waren mit Munition voll gestopft.
    Schatten fielen plötzlich auf sie, und als die Männer aufblickten, sahen sie Geier über sich kreisen. Die Großvögel flogen keine zweihundert Meter hoch. »Sind wir tot, oder was?!«, brüllte Matt zu ihnen hinauf. Die Vultuurs – so hießen diese gigantischen Geier in dieser Zeit – drehten immer engere Kreise und sanken tiefer.
    »Haben sie es auf unsere Fische abgesehen?« Rulfan blinzelte in den Himmel.
    Die Vögel hatten zwischen sechs und acht Meter Flügelspannweite.
    »Dann muss hier aber extreme Nahrungsknappheit herrschen«, sagte Matt.
    »Ich weiß nicht recht…« Misstrauisch beobachtete Rulfan, wie die Geier tiefer und tiefer kamen. »Denen traue ich zu, dass sie sich notfalls auch mit lebender Beute anlegen.« Er steckte sich das letzte Stück Fisch in den Mund, leckte sich die Finger ab und griff nach seinem Säbel. Einer der Geier ging in einen Sturzflug über. Matt Drax riss seine Kalaschnikow hoch und drückte ab. Schusslärm hallte über den See. Der riesige Geier rauschte fünf Meter über sie hinweg. Die Luftschleppe, die er hinter sich her riss, bauschte ihre Kleider auf und peitschte Rulfan Strähnen seines langen Haares ins Gesicht.
    Der schwarze Vogel klatschte dreißig Meter weiter ins seichte Uferwasser. Wasserfontänen stiegen auf, der Kadaver überschlug sich zweimal und blieb dann reglos liegen.
    Die nächsten Geier gingen in den Angriffsflug, diesmal gleich fünf auf einmal. Matthew Drax zielte und drückte ab.
    Das trockene Ratatata des halbautomatischen Gewehres zerhackte die Luft. Rulfan griff ins Feuer, riss einen brennenden Ast heraus und schleuderte ihn mit aller Kraft einem der gefiederten Angreifer entgegen. Dann schwang er seinen Säbel.
    Chira kläffte wütend, sprang hoch und erwischte einen Geier an den Krallen. Nicht weit von der Feuerstelle stürzte der gefiederte Riese ans Ufer. Die Lupa war sofort über ihm und biss ihm die Kehle durch.
    Sekunden später lagen alle fünf Angreifer bewegungslos oder nur noch schwach zuckend am Seeufer. Überall schwebten Federn zu Boden. Chira begann den Geier zu fressen, den sie aus der Luft geholt hatte. Schaudernd wandte Matt Drax sich ab. »Ich schlage vor, wir verbringen die Nacht im

Weitere Kostenlose Bücher