Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
linkes Handgelenk. „Als wir in die Tiefe gerutscht sind, habe ich ein Signal mit dem Multigerät abgestrahlt. Irgendjemand hat es aufgefangen, mich geortet und das Prallfeld errichtet. Auf eine so schnelle Reaktion hatte ich allerdings nicht zu hoffen gewagt."
    Im dunklen Teil des Tunnels krachte es. Steine polterten herab, und dann brach Licht von oben durch einen Schacht herein. Mehrere Roboter schwebten herab, und ein Scheinwerfer verbreitete Licht.
    Als Mondra aus dem Schacht aufstieg und von einem Roboter zur Seite gehoben wurde, sah sie Julian Tifflor, den Liga-Außenminister. Er erledigte zurzeit wichtige Aufgaben in Terrania, die auch im weiteren Sinne wenig mit seinem eigentlichen Ressort zu tun hatten, doch Zeiten wie diese erforderten außergewöhnliche Einsätze. Er atmete erleichtert auf, als sie ihm mit einer Handbewegung signalisierte, dass sie unversehrt war.
    Der Roboter trug sie zu Tifflor hinüber und setzte sie neben ihm ab. Sie blickte kurz zum Schacht zurück und stellte beruhigt fest, dass auch die anderen Frauen in Sicherheit waren. Unter einem Busch kam Norman hervor und begrüßte sie mit einem kräftigen, absolut gelungenen Tröter. Sie ließ sich neben dem kleinen Elefanten in die Hocke sinken und legte den Arm um ihn. „Wo bist du gewesen? Ich habe dich vermisst."
    „Was ist da unten?", fragte Tifflor. „Der Zoo ist nicht weit von hier", antwortete sie. „Dort sind offenbar einige Tiere ausgebrochen. Ich hatte eine unfreundliche Begegnung mit einem Nashorntiger und eine weitere mit einer Doppelrumpf-Steinechse. Beide können nur aus dem Zoo entkommen sein. Nebenbei hat mich Bre vor dem Tiger gerettet. Nachdem ich sie so lange gesucht habe, hatte sie mich gefunden."
    Gsella eilte aufgeregt heran. Sie hatte Tifflor längst erkannt. Ohne Scheu vor der hohen Persönlichkeit rief sie: „Wir haben da unten Beweise dafür entdeckt, dass die Gon-Orbhon-Sekte mit der ganzen Geschichte zu tun hat."
    Tifflor blickte Mondra fragend an.
    Sie hob die Augenbrauen und wiegte voller Bedenken den Kopf. „Ich wollte, es wäre so einfach. Leider ist es das nicht. Wir haben eine Tafel mit dem Symbol der Sekte gefunden, aber das reicht nie für eine Anklage.
    Solange wir nicht mehr Beweise haben, gilt die Unschuldsvermutung. So ist unser Rechtssystem, und daran müssen wir uns halten."
    „Richtig", bestätigte er. „Die Sekte hat reagiert. Sie hat die besten Anwälte eingeschaltet, die man sich denken kann. Diese Leute ziehen wirklich alle Register, um die Sekte zu schützen. Sie überwachen jeden unserer Schritte, und wehe, wir machen etwas falsch. Dann ist die Hölle los. Gerade heute haben wir ..."
    Gsella schrie auf. Ihre Augen weiteten sich. Entsetzt blickte sie an Mondra und Tifflor vorbei. „Seht euch das an!"
    Die beiden fuhren herum, und dann sahen sie, was die Frau so sehr erschreckt hatte. Eines der siebenstöckigen Hochhäuser neigte sich zur Seite. Schon brachen erste Teile aus seiner Flanke und stürzten in den Park herab.
    Für einen kurzen Moment schien es, als werde das Haus dadurch entlastet und könne sich halten, doch dann beschleunigte sich seine Seitwärtsbewegung, und es kippte um. Dabei löste es sich in seine Baueinheiten auf; blockartige Wohnungen, die beim Aufprall zerbarsten. „Diese Teufel!", fluchte Gsella. „Man sollte sie alle umbringen."
    Ein weiteres Haus, das sich dahinter befand, neigte sich zur Seite. Krachend bildeten sich breite Risse. Mondra sah, dass verzweifelte Menschen auf den Baikonen erschienen und sich durch einen Sprung in die Tiefe zu retten suchten.
    Dann stürzte das Haus um, und eine gewaltige Staubwolke breitete sich aus. „Kommt! In den Gleiter!", forderte Tifflor die Frauen auf. „Schnell! Beeilt euch!"
    Sie rannten mit ihm zu einer Maschine, die etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt parkte. Mondra half Norman in den Gleiter. Kaum hatten sich alle in die Fahrkabine gerettet und die Türen geschlossen, als sich eine Staubwolke heranwälzte und sie vollkommen einhüllte. „Diese Teufel!", schimpfte Gsella erneut. „Wenn ich einen von denen erwische, mache ich kurzen Prozess."
    „Das wirst du schön bleiben lassen", empfahl Tifflor ihr. „Wir haben etwas gegen Lynchjustiz."
    Die Begeisterung kannte keine Grenzen. Die Menge begleitete Clarian, Gliol und Ammakon tanzend und jubelnd, singend und applaudierend. Sie feuerte sie an, sodass sich die drei Künstler in einen wahren Rausch hineinspielten.
    Clarians Stimme steigerte sich. Sie gewann

Weitere Kostenlose Bücher