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2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tun. Sie landete neben dem Zoogelände und blickte gedankenverloren ins Nichts. Das Tirividgerät lief, aber sie hörte kaum hin. Männer und Frauen berichteten, dass sie von Gon-Orbhon geträumt hatten. „Über einem ovalen See schwebte eine hünenhafte Gestalt ...", schilderte eine Frau aus Brasilien ihre Eindrücke. „... war der Gott Gon-Orbhon", behauptete ein alter, freundlich lächelnder Mann aus Zentralafrika. „Es ist ein furchtbares, gewaltiges, vor allem aber allmächtiges Wesen!", betonte eine junge Frau aus Südostasien. „Noch nie habe ich einen so intensiven Traum gehabt. Er hat mich überzeugt. Ich glaube an diesen Gott, und deshalb bin ich der Sekte beigetreten."
    „Das letzte Mal, als wir Menschen derart überzeugt reden hörten, war nach dem Besuch eines silbernen Helioten. Damals ging es um Thoregon und dessen vermeintlich hehre Ziele." Ein Reporter blendete sich ein. Er war hochgewachsen, hager fast, und zeigte ein breites Lächeln, das nicht zum ernsten Tonfall seiner Worte passen wollte. „Wir wissen mittlerweile, dass dies zumindest nur ein Bruchteil der Wahrheit war. Wer sagt uns, dass es diesmal nicht genauso ist? Wir blenden um zu einem Interview mit Carlosch Imberlock."
    Mondra Diamond seufzte. Sie hatte sich entschlossen, ihre Zeit der Sekte zu widmen. Residor und Tifflor hatten ihr beide Unterstützung zugesagt. Sie hörte genau zu, als Carlosch Imberlock das Interview zu Werbezwecken auszubeuten versuchte. Imberlock stellte auf alle Fragen heraus, dass er für Gewaltfreiheit eintrat und alle anderen ebenfalls dazu aufrief. Er bestritt energisch, etwas mit den Gewalttaten zu tun zu haben, die im Namen der Sekte verübt wurden.
    Tatsächlich konnte eine Verbindung der Anschläge mit der Sekte Gon-Orbhons bisher nicht nachgewiesen werden, wie Mondra genau wusste. Die besten Kräfte des TLD konzentrierten sich darauf, Beweise für eine solche Verbindung zu finden. Sobald das geschehen war, konnte man die Sekte als kriminelle oder gar terroristische Vereinigung einstufen und gegen sie vorgehen.
    Sie stieg aus und ging einige Schritte. Noch immer brodelte die Wut in ihr, und durch Ereignisse wie diese wurde es keineswegs besser.
    Je mehr Mondra über die Anschläge und ihre unbekannten Hintermänner nachdachte, desto stärker wuchs der Wunsch in ihr, sie aufzuspüren und der verdienten Strafe zuzuführen.
    Sie glaubte nicht daran, dass sie nichts mit der Sekte zu tun hatten. Mochten Carlosch Imberlock und seine Adjunktin Bre Tsinga noch so sehr behaupten, dass es keine Verbindung zwischen der Sekte und ihnen gebe, sie konnte es sich nicht vorstellen.
    Mondra ging zum Haupteingang des Zoos hinüber, blickte kurz in die optischen Scanner, zeigte ihr Multifunktionsgerät und passierte die Kontrollen, ohne bezahlen zu müssen. Man hatte sie identifiziert und erkannt, dass sie in offizieller Mission kam. Im Gegensatz zu ihrem ersten Besuch trat sie offen auf. Es kam ihr nicht darauf an, jemanden zu überraschen.
    Hektisch, ängstlich und nervös verließen die Besucher die Anlage. Die Explosion hatte sie aufgeschreckt, und die Staubwolke, die noch immer über der Einschlagstelle schwebte, beunruhigte sie.
    Mondra suchte ohne Umwege die maritimen Anlagen auf. Als sie den Versorgungsraum betrat, in dem sie dem Wissenschaftler begegnet war, fand sie ein chaotisches Durcheinander vor. Fische lagen auf dem Boden, Eimer waren umgekippt, und Tiefkühlschränke standen offen. Auf dem trocknen Teil des Bodens zeichneten sich unterschiedliche Fußspuren ab. Einige Abdrücke stammten von kleinen Füßen, andere von deutlich größeren. Sie kam gerade noch rechtzeitig, um sie zu sehen, bevor der Boden durch die automatischen Einrichtungen getrocknet wurde, sodass die Spuren verschwanden.
    Sie schloss die Türen der Kühlschränke, damit das Futter für die Meerestiere sich nicht erwärmte und dadurch verdarb. Nachdenklich sah sie sich um. Zwischen den Schränken entdeckte sie eine schmale Tür. Sie öffnete sie und stieß auf eine Treppe, die dahinter in die Höhe führte.
    Sie stieg einige Stufen hoch, blieb dann zögernd stehen. Deutlich war das Rauschen von Wasser zu hören. Sie begriff. Die Treppe führte zu den nach oben offenen Aquarien mit den Marepiren hinauf. Schritt für Schritt zog sie sich zurück, die Blicke nach oben gerichtet, wo eine unbestimmbare Gefahr zu lauern schien.
    Am oberen Ende der Treppe wartete möglicherweise eine tödliche Falle auf sie. Sie durfte kein Risiko

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