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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich so eingeschnappt und arrogant benahm.
    Erst vor wenigen Tagen hatte Gucky ihnen das Leben gerettet. Hätten er, Tolot und der Maulwurf sie nicht aus den Fängen Shallowains befreit, wären sie jetzt wohl bereits mit dessen Schiff, der LEOTARD, unterwegs Richtung Celkar. Dort, auf dem Gerichtsplaneten, hätte Kantiran und Mal die Infinite Todesstrafe erwartet, ein langwieriges, furchtbar grausames, unendliches Sterben.
    Gucky ging lässig darüber hinweg. „Keine Sorge, ich habe nicht herumgestöbert", piepste er. „Ich wollte bloß ein kurzes Wörtchen mit dir wechseln, Kantiran da Vivo-Rhodan. Unter vier Augen."
    „Verstehe. Soll ich gehen?", fragte Mal.
    „Nein. Bleib. Aber schließ bitte die Tür." Zu Gucky sagte Kantiran: „Wir haben keine Geheimnisse voreinander."
    „Vor allen anderen aber schon ..." Die Kulleraugen des Mausbibers funkelten listig.
    Kantirans Nackenhaare stellten sich auf. „Was meinst du damit? Hast du ...?"
    „Nein, ich habe nicht in deinen Gedanken geschnüffelt. Schließlich achten wir, die wir uns zu Terra zählen, die Privatsphäre, nicht wahr?"
    Gucky zwinkerte. „Aber mir sind im Rahmen deiner Befreiung gewisse... Phänomene aufgefallen. Und ich nehme bei dir eine ganz spezielle Ausstrahlung wahr. Vergiss nicht, ich bin selbst Psibegabt."
    Kantiran schwieg trotzig, obwohl ihm klar war, dass er sein parapsychisches Talent nicht länger vor dem Ilt verborgen halten konnte.
    „Mutant, so wie auch du, Kantiran", bohrte dieser unverdrossen weiter. „Willst du mir nicht verraten, um welche Fähigkeit es sich dabei handelt?"
    In Kantirans scharfkantigem, beinahe hagerem Gesicht arbeitete es, obgleich er sich weidlich mühte, die Fassung zu wahren.
    Gucky hatte lange überlegt, wann und wie er Perry Rhodans Sohn darauf ansprechen sollte. Der erst achtzehn Jahre alte Junge, halb Arkonide, halb Terraner, doch in Arkons Eliteschulen erzogen, war ein extrem misstrauischer Charakter.
    Wegen seines Äußeren – dunkle, struppige Haare, wasserblaue statt arkonidisch roter Augen – von klein auf Außenseiter, hatte der „Sternenbastard" früh gelernt, sich selbst zu behaupten. Er hatte viel Bosheit erlebt, viele Demütigungen erdulden müssen. Dass es jemand einfach gut mit ihm meinte, war er schlichtweg nicht gewohnt. Außer Mal Detair vertraute er niemandem, nicht einmal seinem Retter.
    „Du bist in der Calditischen Sphäre gezeugt worden, in einer psionisch extrem hoch aufgeladenen, fünfdimensional strahlenden Umgebung", sagte Gucky leise. „Der Gedanke liegt nahe, dass du diesem außergewöhnlichen Umstand deine Para-Begabung verdankst. Außerdem besitzt auch Perry, dein Vater, eine ganz schwache telepathische Ader. Er trug übrigens, lang, lang ist's her, für einige Zeit einen Symbionten zur Verstärkung dieser Gabe. Wusstest du das?"
    „Ja. Ich weiß ... sehr viel über ihn." Kantiran stockte. „Trotzdem ist er ein Fremder für mich", fügte er dann doch noch hinzu.
    Laut sagte er: „Ich habe viele Mutanten gekannt, Kantiran, über Hunderte von Jahren, und nicht wenige davon auszubilden geholfen. Ich könnte dir wertvolle Hinweise geben."
    „Hm."
    Der Junge stieß sich von der Wand ab und ging mit raschen, ausgreifenden Schritten zum Schreibtisch, wo er sich mit beiden Händen aufstützte. Seine hoch aufgeschossene Gestalt wirkte schlank und sehnig, fast dünn. Dabei war seine Muskulatur gut entwickelt, doch eher wie bei einem Leichtathleten. „Ich danke dir für dein Angebot und werde darüber nachdenken", versprach er, ohne Gucky anzusehen. „Ich gebe dir dann Bescheid."
    „Fein. Höre: Wie immer du dich entscheidest, ich werde diese Entscheidung akzeptieren. In Ordnung?"
    „In Ordnung."
    Gucky tippte sich grüßend an die Schläfe. Dann teleportierte er.
    Dritter Sprung: Familiäre Verpflichtungen Der Schock der Rematerialisation raubt mir beinahe das Bewusstsein.
    Dies ist nicht die erste Transition, die ich als Pilot hinter mich gebracht habe, beileibe nicht. Dennoch hasse ich das niederschmetternde Gefühl, das mit dem Rücksturz verbunden ist, immer noch gleich intensiv wie beim allerersten Mal.
    Ich kann es nicht ausstehen, wenn mir meine Verletzlichkeit, meine Eingeschränktheit, meine Hilf- und Machtlosigkeit gegenüber den kosmischen Urgewalten derart brutal vor Augen geführt wird. Was heißt „vor Augen" – in den ganzen Leib gedroschen! Jedes Mal wieder fühle ich mich gerädert, als hätten mich drei Nahkampf-Ausbilder zugleich in die Mangel

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