Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Boomtown der bekannten Milchstraße bezeichnet werden. Achtundzwanzig Millionen Bewohner haben sich im Großraum angesiedelt, der ein Gebiet von rund hundert Kilometern Durchmesser ausmacht.
    Doch von Vhalaums Ruhm und Pracht ist zumindest hier, in den Außenbezirken, nichts mehr zu erkennen.
    Die breiten Straßen, die bei meinem letzten Besuch vor hektischem Leben summten und brummten, sind wie ausgestorben. Wo früher wegen der zahlreichen Lastenroboter, Material- und Personentransporter fast kein Durchkommen war, herrscht nun gähnende Leere.
    Auch der graue Himmel über der Stadt wirkt trostlos und deprimierend. Nur wenige Gleiter ziehen ihre Bahn, fast alle mit militärischen Kennungen.
    Ein Begriff kommt mir in den Sinn, dessen Schrecken ich bisher noch nie begreifen, nie wirklich in Bilder fassen konnte: Notstand.
    Ich erreiche einen Zugang zum subplanetaren öffentlichen Nahverkehrssystem. Er ist verschlossen.
    „AUSSER BETRIEB", steht auf einem Schild. Jemand hat darunter mit blauer Farbe auf die Leichtmetall-Jalousie geschrieben: SO WIE ARKONS MACHT UND GLO Hier reißen die ungelenken Buchstaben ab. Offenbar wurde der Schreiber erwischt, bevor er das letzte Wort vervollständigen konnte.
    Also keine Rohrbahn. Verdammt! Das hätte ich mir denken können.
    Die städtischen Stromnetze, hat uns Dario informiert, führen inzwischen zwar wieder Energie. Doch lange nicht genug. Bei weitem nicht ausreichend, um die industrielle Produktion erneut in Gang zu bringen. Von den robusten, auch nach dem Hyperimpedanz-Schock noch funktionstüchtigen Fusionsreaktoren stehen viel zu wenige zur Verfügung. Davor haben ja in erster Linie Hypertropzapfung und Gravitrafspeicher die Energie geliefert, während Fusionsreaktoren als reine Notaggregate eingestuft wurden. Nun sind diese natürlich nicht in ausreichender Zahl vorhanden.
    Hinzu kommt, dass auf der anderen Seite Prall- und sonstige Kraftfelder sowie viele andere Anwendungen proportional deutlich mehr Energie verbrauchen als ehedem.
    Positronikbausteine stellen noch das geringste Problem dar. Schließlich hat Bostich weiland den Sektor Hayok eben wegen der hoch entwickelten Positronik-Industrie annektiert.
    Die Crux ist nur, dass die Positroniken trotz ihres Aufschwungs während der KorraVir-Krise längst nicht bis ins Kleinste und überall die Syntroniken ersetzt haben. Und die Syntroniken sind komplett ausgefallen. Was das in der Praxis bedeutet, lässt sich an den zahlreichen geschlossenen und verrammelten Läden, Lokalen und öffentlichen Einrichtungen in der Straße ablesen, durch die ich mich schleppe. Keine einzige der Leuchtreklamen, die früher hier die Nacht zum Tag gemacht haben, ist in Betrieb. Mich fröstelt. Für den kalten, schneidenden Wind, der durch die Häuserschluchten pfeift, bin ich eindeutig zu dünn angezogen.
    Das Frieren belastet meinen Kreislauf. Prompt setzen die Herzrhythmusstörungen wieder ein, wenn auch nicht ganz so stark wie unmittelbar nach dem Transmitterdurchgang.
    Aus einer der Einfahrten, an denen ich vorbeitorkle, dringen Geräusche. Ich trete in den Durchgang.
    Es stinkt nach Urin und Erbrochenem.
    Im Hinterhof drischt ein grobschlächtiger Zaliter mit seinem Hammer auf die verbeulte Karosserie eines Gleiters ein. Es handelt sich um ein uraltes Modell –was in Zeiten wie diesen durchaus von Vorteil sein könnte. Ich bleibe in gebührendem Respektabstand stehen und rufe, um das Hämmern zu übertönen: „Hallo! Ist dein Gleiter flugtüchtig, und kann man ihn mieten?"
    „Wer will das wissen?"
    „Mein Name tut nichts zur Sache. Ich muss nach Etymba. Kannst du mich dorthin bringen?"
    Endlich hält er in seiner Arbeit inne und mustert mich mit unverhohlenem Abscheu.
    „Sonst hast du keine Wünsche, Terraner?", fragt er verächtlich. „Was will einer wie du mir dafür geben?"
    „Ich bin bereit, das Dreifache des üblichen Preises zu bezahlen. In Chronners oder Galax, ganz egal – welche Währung dir lieber ist."
    Der Zaliter lacht mich aus. Schallend. „Woher kommst denn du? Von Zurud? Nein, so, wie du aussiehst, eher frisch aus dem Gefängnis", höhnt er. „Du hast einiges verschlafen, Freundchen. Deine Kreditchips kannst du dir sonst wohin stecken. Für die rührt hier niemand mehr einen Finger. Also biete mir etwas Handfestes an, das einen Wert besitzt, oder schieb ab."
    Ich stehe da wie ein begossener Pudel. „Du meinst, Geschäfte werden nur noch via Tauschhandel abgewickelt?"
    „So ist es. Wenigstens außerhalb der

Weitere Kostenlose Bücher