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2224 - Spezialagent 707

Titel: 2224 - Spezialagent 707 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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preisgäbe. Es muss eine andere Möglichkeit geben.
    Es muss!
    Neunter Sprung: Edelmänner und Königinnen In den inneren Vierteln der Megastadt wimmelte es von arkonidischen Soldaten.
    Sämtliche nicht an Bord ihrer gestrandeten Raumschiffe benötigten Besatzungsmitglieder der Zweiten Imperialen Flotte – also fast alle – waren ausgeschleust worden. Aus den Technikern hatte man Elite-Montagetrupps gebildet.
    Die Angehörigen der Landungstruppen waren dazu vergattert worden, die zahlreichen zwangsrekrutierten Arbeiter zu beaufsichtigen. Beide Seiten zeigten sich wenig glücklich über dieses Arrangement. Entsprechend mies war die Stimmung. Aggression und Misstrauen, Frust und Gereiztheit dominierten den telepathischen Äther.
    Ein emotionales Pulverfass, dachte Gucky. Noch halten die Notstandsgesetze des Tatos die Leute im Zaum. Aber bald wird es hier krachen, und zwar ordentlich.
    Der Ilt hatte es sich ganz oben im verwaisten Leseturm des Museumsquartiers gemütlich gemacht.
    Lang ausgestreckt auf einem weichen Sofa liegend, streckte er seine telepathischen Fühler in die umliegenden Bezirke hinaus.
    Allerorten wurde schwer geschuftet. Doch herrschte dabei keineswegs positive Aufbruchsstimmung, sondern eher eine Art Weltuntergangsmentalität. Die stolzen Arkoniden wurden nur sehr schwer damit fertig, dass ihnen ein unbegreiflicher kosmischer Einfluss nachgerade den technologischen Teppich unter den Füßen weggezogen hatte. Vieles von dem, worauf sie sich jahrhundertelang ganz selbstverständlich verlassen hatten, funktionierte plötzlich nicht mehr oder nur noch stark eingeschränkt.
    Wie es wohl zur Zeit in Terrania aussehen mochte? Im SPEICHER jedenfalls ging man die Sache anders an: nämlich lustvoller, mit unverhohlener Freude, sogar regelrechtem Spaß an der Herausforderung.
    Vielleicht fällt angesichts dessen ja auch Kantiran auf, dachte Gucky, dass die berühmte eiserne Disziplin und Selbstbeherrschung der Arkoniden in solchen Krisenzeiten, wie wir sie gerade erleben, der terranischen Begeisterungsfähigkeit und Improvisationsgabe unterlegen ist.
    Viel Hoffnung machte er sich diesbezüglich freilich nicht. Perrys wohlgeratener, wenngleich etwas schwieriger Sprössling hatte derzeit anderes im Sinn.
    Seit über zwei Stunden war Kantiran nun schon im drei Stockwerke tiefer gelegenen Biologie-Saal der Hauptbibliothek zugange. Wonach genau er suchte, hatte er Gucky nach wie vor nicht sagen wollen.
    Daher hatte sich der Ilt, um weiteren Streitereien aus dem Weg zu gehen, abgesetzt. Falls entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch jemand die bis auf weiteres geschlossene Bibliothek aufsuchen sollte, würde er das von seinem telepathischen Wachtposten aus bemerken und Kantiran rechtzeitig warnen oder in Sicherheit bringen. Was treibt er da unten?, fragte sich Gucky nicht zum ersten Mal. Was hat der Grünschnabel vor?
     
    *
     
    Kant war froh, dass ihn der Mausbiber in Ruhe ließ.
    Mal Detair hingegen hätte er gerne dabeigehabt. Obwohl der Tierheiler meist mit deutlich größeren Spezies befasst gewesen war, hätte er Kantiran beim Durchforsten der zahllosen von Fachausdrücken strotzenden Datenträger behilflich sein können.
    Aber Mal hielt sich im SPEICHER auf und assistierte den Kybernetik-Spezialisten bei der Roboter-Kosmetik. Also musste Kant wohl oder übel alleine zurechtkommen.
    Wieder und wieder verglich er die mitgebrachten Exemplare jener am See von Ulrador entdeckten Insektenart mit den Beschreibungen und holografischen Darstellungen der Bibliothek.
    Orangefarbener Brustabschnitt, schwarzer Hinterleib. Facettenaugen. Allesverwerter.
    Achtgliedrig, ungeflügelt. Geflügelt sind ausschließlich die Königinnen; bei dieser Gattung doppelt so groß wie die Arbeiterinnen und äußerst wehrhaft.
    Ein Giftstachel, der auf räuberische Veranlagung hindeutet.
    Die Analyse des Giftes ergab, dass es für durchschnittlich große Humanoide ungefährlich war. Eine hohe Zahl von Stichen – mehrere tausend – konnte jedoch sehr wohl starke, äußerst unangenehme Schmerzen über Stunden bereiten.
    Für einen Siganesen oder Swoon wäre diese Dosis sogar möglicherweise tödlich. Und auch einen Mausbiber würde sie ganz schön peinigen ...
    Schließlich war sich Kantiran sicher, die Insekten zweifelsfrei identifiziert zu haben. Dwarmaris.
    Der Name gefiel ihm. Er zerging förmlich auf der Zunge.
    Anscheinend wiesen die Dwarmaris allein im Umkreis von Vhalaum ein halbes Dutzend Unterarten auf. Als die für seine Zwecke

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