Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht so", meinte Epasarr abwartend. „Echophage lernt mich lediglich an."
    „Wie dem auch sei. Wir stehen kurz vor dem Abflug. Also die Frage: Was enthält der Katalog der Besch über Baikhal Cain? Über den Stützpunkt der Kybb-Cranar?"
    „Du kommst leider zu früh, Kommandantin."
    „Warum? Die Daten der Besch könnten für uns wichtig sein. Wir glauben, alles über Baikhal Cain zu wissen. Aber wer weiß, ob das wirklich stimmt."
    „Echophage besitzt keine Lese-Vorrichtung für Everves Kristall. Seit der Kreuzer damals stillgelegt wurde, ist die technologische Entwicklung nicht stehen geblieben."
    Zephyda blickte auf das Durcheinander. „Das heißt dann ... du stellst eine solche Vorrichtung her?"
    „Genau. Es ist nicht sehr schwer, Echophage hat den Kristall vermessen."
    Zephyda musterte den schmächtigen Mann mit neuer Hochachtung. „Wie lange wirst du noch brauchen?"
    „Ich schätze, dass ich bis übermorgen fertig sein werde. Drei Tage, wenn ich früh müde werde. Man kann es nicht sehen, aber das hier ist schwere Arbeit."
    Zephyda dachte darüber nach, den Flug bis dahin zu verzögern. Sie wollte jedoch keine Verzögerung mehr riskieren, die nicht unbedingt notwendig war.
    „So lange werden wir nicht warten, Epasarr."
    Auf Ebene zwei hielten Rhodan, Atlan und Rorkhete Wache, bei sich die unvermeidliche Aicha, die mit Eintreten der Epha jäh verstummte.
    Zephyda drängte den Gedanken von sich.
    Sie eilte vorbei und schwebte hoch in Ebene drei. Die anderen reagierten kaum auf sie. Einige sangen bereits, für sich allein und leise, andere hatten sich in Trance versetzt.
    Cezil und Grezud hockten in den Sesseln außerhalb des eigentlichen Kreises. Bereit für den Fall, dass eine Quelle ausfiel und ersetzt werden musste. Etwas abseits saß Juddya, die sich wieder beruhigt hatte.
    Echophage dimmte das Licht. Von draußen funkelten die Sterne herein, ein atemberaubender Blick ins freie All.
    „Also los!", rief sie.
    Zephyda stimmte den Choral an die Fernen Sterne an. Sofort reagierten sie alle. Zwölf Stimmen vereinten sich in derselben etwas zu tiefen Tonlage zu einem Chor.
    Das Tier erwacht.
    Ihre Quellen waren stark geworden. So mächtig, fühlte sie, dass die SCHWERT das halbe Universum durchqueren konnte. Wenn das Universum wirklich so groß war, wie Atlan immer versucht hatte, ihr zu erklären.
    Zephyda nahm die Fäden in die Hand.
    Sie keuchte und presste die Fäuste gegen ihre Schenkel. Die paar Lichtjahre bis Baikhal Cain. Als sie die Fäuste öffnete und endlich lockerließ, spürte sie ihren Körper nicht mehr.
    Ihr Mund hörte von allein zu singen auf.
    Sie blickte nicht mehr auf den Kreis der Sessel, sondern fühlte sich als Zentrum eines Gitters aus Kräften und Potenzialen. Im Mittelpunkt ihrer Wahrnehmung stand die SCHWERT, umschlossen von einem unendlichen Raum. Mit unsichtbaren Händen tastete sie nach einem Planeten, aber es gab keinen, weil sie im freien Weltraum schwebten.
    Sie dehnte ihren Horizont aus, bis in der Matrix der erste Stern erschien. Dann der zweite, ein System mit drei Planeten. Sie erkannte das alles wieder. Und ermittelte anhand der bekannten Punkte die ungefähre Position des Cain-Systems.
    Zephyda ließ die Ströme frei. Der Kreuzer glitt in eine sanfte Beschleunigung, die sich steigerte.
    Fünf Minuten, zehn, eine halbe Stunde.
    Jetzt.
    Mit aller Kraft, die sie hatte, stieß sich Zephyda von den Feldlinien der Schwerkraft ab. Ihr Gehör nahm ein entferntes Stöhnen wahr, die Stimme ihrer Quellen. Es kümmerte sie nicht.
    Gebt mir, was ihr habt!, befahl sie. Gebt alles her!
    Sie durchbrach die unsichtbare Barriere, die den Normalraum vom Hyperraum trennte.
    Die SCHWERT erreichte Überlichtgeschwindigkeit, in der Epha-Matrix ein rauschhaftes, alles andere ertränkendes Gefühl. Dennoch schaffte sie es, sich selbst an diesem Punkt unter Kontrolle zu bringen.
    Den Rausch zu bändigen, das war es, was eine gute Leistung von einer schlechten unterschied.
    Zephyda zwang ihre Lider einen Spalt auf. „Mach langsam", flüsterte sie kaum hörbar zu sich selbst. „Verbrenn sie nicht."
    Baikhal Cain konnte den Tod bedeuten. Es sei denn, sie schaffte es, die Kräfte ihrer Quellen einzuteilen.
    Zephyda drängte die bohrende Erregung zurück. Aber das Gefühl kam immer wieder. Die unvergleichliche, wunderbare Welt Baikhal Cain, mit Wäldern, Ozeanen und dem Eis von Keyzing. Die Stätten ihrer Geburt und Jugend und der Wald von Pardahn, in dem ihre Großmutter verbrannt war. Sie

Weitere Kostenlose Bücher