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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor Energie.
    Ihr Manöver war nicht mutig, sondern aberwitzig dreist.
    Zephyda riss die Augen auf. Sie bremste jetzt mit höchsten Werten, drückte die SCHWERT auf Anflugkurs, flach ins Zentrum des Kontinents.
    Das Schiff hörte auf, sich zu schütteln. Der infernalische Lärm verstummte.
    Rhodans Blick fiel auf die geöffnete Halbkugel, mitten in der Bugwand, und auf das nicht besetzte Hufeisenpult.
    „Echophage", rief er, „könnte ein Vernetzer ihr jetzt helfen?"
    „In hohem Maß."
    „Und wenn einer von uns anderen die Rolle übernimmt?"
    „Keiner der Motana ist dazu im Stande", wehrte der Rechner ab.
    „Vernetzer sind nie Motana. Und bei euch anderen spüre ich nicht das Talent."
    Die Geschwindigkeit der SCHWERT sank rapide. Dennoch zog das Schiff einen glühenden Schweif hinter sich her, als sie in die tieferen Schichten der Atmosphäre tauchten.
    Im Schiff kehrte eine Ruhe ein, die zu dem rasenden Flug nicht passen wollte. Keraetes Körper lag im Norden des Kontinents, vergraben im Eis der Landschaft Keyzing. Die Absturzstelle, die sie suchten, befand sich etwa tausend Kilometer nördlich von Baikhalis.
    Echophage meldete: „Fremdortung! Aktive Tasterimpulse treffen auf."
    Rhodan und Atlan blickten einander an; alles andere wäre ein Wunder gewesen. Zephyda steuerte die SCHWERT Richtung Oberfläche und näherte sich dem Land Keyzing von Norden, mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit.
    „Auch wenn sie keine startfähigen Raumschiffe haben", meinte Atlan, „es muss zumindest Gleiter geben. Sie werden bald hier sein."
    Rorkhete hob sein Gewehr. „Wir sind eben schnell. Und wenn sie wirklich mit Gleitern kommen, dann ..."
    „Wenn sie mit Gleitern kommen, haben wir Zeit zum Rückzug. Du wirst dein Gewehr nicht brauchen."
    Rorkhete erklärte: „Das wird sich weisen, Perry Rhodan!"
    Die SCHWERT wurde langsamer, reduzierte nochmals die Fahrt – und hing dann bewegungslos über einer karstigen, von Eis und Schnee bedeckten Einöde. Wie ein gigantischer, schlafender Manta.
    Mit einem Mal tönte Zephydas Stimme durch den mittleren Level: „Wir sind da. Wo liegt jetzt euer Lotho Keraete?"
    Rhodan blickte im ersten Moment ratlos über die rötlich angestrahlte Nachtlandschaft. Im Norden erhob sich eine Gebirgskette, die er kannte.
    Die Hügelzüge im Osten wirkten ebenfalls vertraut. Sie waren nahe dran; doch über der Gegend lag eine teilweise meterdicke, frische Decke Schnee. Kaum eine Oberflächenformation erinnerte an das Gebiet, das er von der Landung kannte.
    „Echophage! Keraetes Körper besteht aus Metall. Kannst du ihn orten?"
    „Ich orte nichts."
    Atlan sagte plötzlich: „Ich erkenne ein paar Details wieder."
    „Dann geh hoch zu Zephyda und weise sie ein."
    Einen Moment widerstrebte der Arkonide. Dann folgte er Rhodans Vorschlag.
    „Wie soll er in dem Schnee eine bestimmte Stelle wiederfinden", zweifelte Rorkhete.
    „Er besitzt ein fotografisches Gedächtnis. Ihm reichen möglicherweise Kleinigkeiten."
    Rhodan behielt die Orter im Auge, während die SCHWERT über pulvrigen Schnee zog. Jeden Moment erwartete er von Süden aufsteigende Raumschiffe, sich nähernde Kampfgleiter, irgendeinen Versuch der Kybb-Cranar, den Kreuzer anzugreifen.
    Nicht eine Sekunde vergaß er die 5-D-Erzeuger, die Kraftwerke, die Orterimpulse. Rhodan versuchte, sich in den gegnerischen Kommandeur hineinzudenken.
    Eine Schlachtflotte, viereinhalbtausend Einheiten stark, die unbeweglich am Boden lag. Kein einziges Schiff im Weltraum.
    Und dann raste ein Objekt heran, das den erschwerten Bedingungen Hohn sprach.
    Wäre er an Stelle des Kybb-Cranar gewesen, Rhodan hätte alles in Marsch gesetzt, was er besaß.
    „Ortung!", sagte Echophage. „Wir haben Keraete!"
    Echophage setzte die Be- und Entlüftungsdüsen, die sich unten am Rumpf befanden, als Gebläse ein. Frischer Schnee wirbelte tonnenweise beiseite. Darunter kam eine harte Schicht Eis und Geröll zum Vorschein.
    Eine kraterartige Formation wurde sichtbar, entstanden durch die Explosion der Notlandung.
    Atlan beobachtete den Vorgang ungeduldig. Durch die halb geöffnete Außenschleuse lugte er nach draußen; eiskalte Schneeflocken wurden in die Kammer geblasen und schmolzen auf seinem Gesicht.
    Er verteilte die Reinigungsgeräte, vorgesehen für die Ausgrabung Keraetes, an seine Helfer Rorkhete und Selboo. Atlan steckte sich ein Headset an, das ihn per Funk mit Rhodan in der Zentrale der SCHWERT verband.
    „Warum kommt dein Freund Rhodan nicht mit?", fragte

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