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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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begegnet, Miss England? Ich kann mich nicht erinnern.“
      „Nein, Madam“, erwiderte sie und hielt den Blick gesenkt.
      „Vielleicht kann ich euch beide ein Stück mitnehmen? Es würde mir gefallen, euren Weg zu verkürzen.“
      Devlin konnte sich gut vorstellen, dass es ihr zusagen würde – weil sie so eine Gelegenheit bekäme, mehr darüber zu erfahren, wen ihr Schwager da ganz ohne Anstandsdame durch dieses Viertel begleitete. Er spürte, wie fest Madeleine seinen Arm drückte.
      „Oh, ich glaube, Miss England muss noch ein paar Geschäfte aufsuchen, aber es war ein sehr aufmerksames Angebot von dir, Serena.“
      „Taugen diese Läden hier eigentlich zu etwas, Miss England? Ich muss gestehen, in dieser Straße habe ich noch nie eingekauft.“
      „Ich bin mit ihnen sehr zufrieden, Madam“, gab Madeleine leise zurück.
      „Vielleicht können Sie mir die eine oder andere Adresse empfehlen“, bohrte die Marchioness weiter nach. Devlin wusste, ihre Fragen waren freundlich gemeint. Allerdings war sie fast so sehr wie sein Bruder davon besessen, seine Zukunft zu sichern. Vor allem wollte sie ihn glücklich verheiratet sehen, während es dem Marquess nur darum ging, dass er finanziell abgesichert war.
      „Das würde ich mir nicht anmaßen.“ Madeleine schaute kläglich drein. Vermutlich war es nur sein fester Griff um ihren Arm, der sie davon abhielt, Hals über Kopf davonzulaufen.
      Ein Stück entfernt kam eine Droschke herangeprescht, deren Fahrer ihnen zurief, sie sollten die Straße frei machen.
      „O weh“, sagte Serena. „Wir machen uns besser wieder auf den Weg.“
      „Das denke ich auch“, pflichtete Devlin ihr bei.
      „Komm bitte bald bei uns vorbei, Devlin. Miss England, es war mir ein Vergnügen.“ Die Kutsche setzte sich wieder in Bewegung, die letzten Worte ihrer Verabschiedung hallten durch die Straße.
      „Devlin, können wir jetzt bitte nach Hause gehen?“ Mit zitternder Hand griff Madeleine nach ihrem Hut.
      „Nein“, erwiderte Devlin ruhig, der nicht wollte, dass sie sich durch die Begegnung mit Serena unbehaglich fühlte. „Wir müssen noch deine Füße vermessen lassen, und ich kann nicht ohne ein Stück Stoff für Sophie zurückkommen.“
      „O ja, ich vergaß Sophies Stoff“, gab sie leise zurück. Eine Phaeton-Kutsche fuhr in hohem Tempo vorüber, doch Madeleine nahm davon keine Notiz.
      „Maddy, war es dir unangenehm, dass wir meiner Schwägerin begegnet sind?“
      Sie gingen einige Schritte weiter, bevor sie antwortete. „Es war sehr unangemessen, dass du mich ihr vorgestellt hast.“
      „Ich muss dir widersprechen. Es wäre unhöflich gewesen, hätte ich es nicht getan. Das wäre dir gegenüber einer Beleidigung gleichgekommen.“
      „Eine edle Dame wie die Marchioness sollte nicht mit jemandem wie mir reden müssen.“
      „Maddy, ich verbiete dir, so etwas zu sagen. Du hast dein Auftreten eingeübt, du könntest nicht vorzeigbarer sein, als du es bist.“ Er kannte ihre Geschichte noch nicht, dennoch war er sicher, dass sie sich ihr Leben mit Farley nicht aus freien Stücken ausgewählt hatte. Aber wer würde sich schon ein solches Leben freiwillig aussuchen? Nur eine Frau, der keine andere Wahl blieb.
      „Mein Auftreten ändert nichts daran, dass du eine Marchioness nicht mit einer Dirne hättest bekannt machen dürfen.“
      „Ich sagte bereits, ich verbiete dir, so etwas zu sagen.“
      Ohne ihn anzusehen, entgegnete sie: „Ich werde mich bemühen zu gehorchen, Mylord.“
      Dann folgte sie ihm in das Schuhgeschäft. Nachdem Maß genommen worden war und Devlin mehrere Paar Schuhe für sie bestellt hatte, wirkte er wieder entspannter. Als sie wenig später mehrere Stücke Stoff beim Tuchhändler ausgewählt hatten, lagen sie sich abermals in den Haaren.
      Devlin winkte eine Droschke zu sich. Während er mit dem Kutscher den Preis verhandelte, bemerkte Madeleine auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Gentleman, der sie beobachtete.
      Farley!
      Er sah genau in ihre Richtung, und er tippte zum Gruß an seinen Hutrand. Ihr Herz begann zu rasen, und ihr war mit einem Mal so übel, dass sie fürchtete, sie müsse sich übergeben. Dass Farley sie weiter anstarrte, bis Devlin ihr in die Droschke geholfen hatte, spürte sie nur zu gut.
      Als sie losfuhren, wiederholte er seinen Gruß.
      Lord Edwin Farley sah der Droschke nach, wie sie sich langsam entfernte. Seit einer Weile suchte er regelmäßig einen

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