2230 - Krieger für Jamondi
Maske ist dicht geblieben."
Drei Stunden hatte das Orkewetter gedauert. Dann waren die grünen Schwaden innerhalb von wenigen Minuten verschwunden. Sie hatten sich auf dem nackten Felsgestein abgesetzt, wo sie in kurzer Zeit verdorrten. „Dann bin ich beruhigt", erklärte Perry Rhodan, aber in ihren Ohren klang es nur halbherzig.
Er macht sich Sorgen um mich wegen des Zweikampfs, erkannte sie.
Darin unterschied er sich nicht von seinem Freund Atlan. Aber diese Sorgen waren unbegründet. In diesem Kampf konnte es nur einen Sieger geben, sie selbst.
Ihre Wendigkeit gegen die Masse des Hünen - das musste im Endeffekt den Ausschlag geben. Wenn er erst einmal unter ihr lag und sie ihm den Kopf in den Nacken bog, nützten ihn seine gewaltigen Kräfte nichts mehr. Sie konnte ihm dann mit einem einzigen, schnellen Ruck das Genick brechen. Er wusste das und würde sich hüten, eine unbedachte Bewegung zu machen. Danach ...
Hastig wischte sie den Gedanken zur Seite. Aus dem hinteren Teil der Schlucht erklangen die ersten Töne. Laute Männerstimmen versuchten, eine gemeinsame Stimmlage zu finden.
Sie fröstelte beim Zuhören. Das war Lärm, aber kein Gesang. „Sie können es nicht besser", sagte sie wie zur Entschuldigung. „Es sind eben Männer."
Um die Mundwinkel des Terraners spielte ein eigentümliches Lächeln, das sie schon mehrfach an ihm beobachtet hatte. „So ähnlich hat man in meinem Volk vor vielen Jahrtausenden über Frauen gesprochen. Warten wir es ab..."
Sie gingen weiter. Die Wände der Schlucht rückten immer näher zusammen. Über feuchten, glitschigen Felsboden bewegten sie sich vorwärts.
Zephyda musterte die Umgebung. Die Klüfte des Gebirges auf Ash Irthumo sahen ähnlich aus, zwischen denen die Femesänger unter Leitung Anthlozas übten.
Nach einer Weile wichen die Steilwände auseinander. Vor ihnen lag ein Felsenkessel, in dem mehrere hundert Motana Platz gefunden hätten.
Jetzt, bei diesem ersten Versuch, hatten sich lediglich zwanzig unter Aufsicht von Larua und Grezud eingefunden.
Zephyda blieb stehen. Der Anblick besaß etwas Unwirkliches nach ihrem Verständnis. Sie sah zwanzig bis an die Zähne bewaffnete Krieger mit Schwertern und Messern in den Gürteln, die ihre Lanzen auf den Boden legten und sich daneben setzten. Die grimmigen Gesichter spiegelten Anspannung und gleichzeitig freudige Erwartung.
Die beiden Motana aus der SCHWERT fühlten sich in ihrer Mitte nicht besonders wohl, das sah sie ihnen an. „Versucht es noch einmal!", forderte Larua die Krieger auf.
Diesmal klappte es besser. Sie summten so lange vor sich hin, bis sich ihre Stimmen auf einen gemeinsamen Grundton eingependelt hatten.
Und dann legten sie los, laut und kraftvoll. Zephyda presste instinktiv die Handflächen auf ihre Ohren. Ein Seufzer der Enttäuschung drängte über ihre Lippen.
Sie hatte es befürchtet. Die Männer sangen nicht einstimmig, wie es nötig war. Zwei- und dreistimmig intonierten sie einen alten Gesang über das Gebirge Roedergorm. „Ich glaube, wir können das ...", wandte sie sich an Perry Rhodan. „Vergessen", hatte sie sagen wollen. Der Ausdruck in seinen Augen ließ sie verstummen. „Das klingt gut", sagte er leise. „Es ähnelt den gregorianischen Chorälen, wie ich sie aus der Vergangenheit meiner Heimatwelt kenne."
„Sie singen schlecht."
„Öffne deine Ohren für diese Art des Gesangs, Zephyda. Dann erkennst du ihre unglaublich ergreifende Ausdruckskraft. Etwas Ähnliches habe ich auf Ash Irthumo gehört."
„Wo genau?"
„Am Bahnhof. Ich meine den Abschiedsgesang."
Dort waren es allerdings hauptsächlich Frauen gewesen.
Zephyda wusste spätestens in diesem Augenblick, dass sie mit ihrem Argument bei ihm nicht durchkommen würde. Ein Gefühl innerer Ohnmacht erfüllte sie und machte sie wütend. Eine Weile lauschte sie, versuchte in diesem Lärm etwas Gutes zu erkennen und herauszufinden, was sie daran störte. „Sie singen melodisch, aber nicht harmonisch", sagte sie nach einer Weile. Der Choral an die Macht der Berge klang nur äußerlich gut. „Sie sind Motana." Als sei damit alles gesagt, setzte sich der lerraner wieder in Bewegung.
Die Krieger beendeten ihren Gesang mit einer Kadenz. Erwartungsvoll richteten sie ihre Blicke auf die beiden Ausbilder in ihrer Mitte. „Es ist zu gefährlich." Zephyda schloss hastig zu ihm auf. „Ich kann es nicht verantworten."
„Du selbst willst es doch ebenfalls wissen."
„Ich weiß es bereits, Perry. Es.sind Motana,
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