2230 - Krieger für Jamondi
besser gewesen." Er grinste müde.
Durch einen Seitengang gelangten sie in den ersten Gebäudeflügel, wo sie im Kreis der SCHWERT-Besatzungsmitglieder auf das Abflauen des Orkewetters warteten.
Anschließend machten sich Perry und Rorkhete unverzüglich wieder auf den Weg. Draußen sahen sie Maphine.
Der Hüne schwankte den Weg entlang, scheinbar unbeeindruckt durch den Sturm. Die metallenen Handschuhe hielt er gegen das Helmvisier gepresst. Sein Panzer war über und über von einer grünen Schicht bedeckt, die an Algenbelag erinnerte.
Den Unterschied sahen sie beim Näherkommen. Das Zeug bewegte sich wie unzählige winzige Würmer.
Schweigend tappte Eisenpanzer zum Tor, wo ihn die Motana in Empfang nahmen
11.
Corestaar beobachtete Eisenpanzers Rückkehr. Maphine wankte, aber das wollte nichts heißen. Er schützte sein Visier und bewegte sich daher blind vorwärts. Im Torturm desinfizierten sie ihn, reinigten seine Rüstung und gaben ihm zu trinken. Anschließend suchte der Nachfolger seine Wohnung auf, wo er sich einschloss und zwei Tage niemanden zu sich ließ.
Was er trieb und warum, das würde vermutlich für immer sein Geheimnis bleiben. Am dritten Tag sah man ihn wieder in der Öffentlichkeit. Er inspizierte die Wachen auf den Zinnen, es gehörte zu seinen Aufgaben innerhalb der Hierarchie. Danach nahm er Nahrung zu sich und verschwand erneut für zwei Tage in seiner Wohnung.
Inzwischen lebten ein Dutzend Männer und Frauen aus dem Bionischen Kreuzer in der Feste von Roedergorm. Sie leiteten erste Singstunden und bereiteten die Auswahltests vor.
Eisenpanzer nahm von alledem keine Notiz.
Corestaar rätselte, was ihn dazu bewog. Für einen Nachfolger, der die Kybb-Cranar besiegen und die Kybernetische Kultur aus Jamondi hinausjagen wollte, trug er ziemlich viel Desinteresse zur Schau.
Vielleicht war draußen irgendetwas vorgefallen, vermutete der Karthog. Etwas, das mit Yanathon zu tun hatte. Der Botschafter war gemeinsam mit Rhodan zurückgekehrt, obwohl er zusammen mit Maphine aufgebrochen war.
Corestaar warf einen Blick auf den Mondkalender. Zwei Tage noch bis Vollmond. Dann fand der Zweikampf statt.
Das musste es sein! Eisenpanzer konzentrierte sich auf die Auseinandersetzung mit der Kriegerin vom Planeten Baikhal Cain.
Der Karthog kannte den Ausgang des Kampfes jetzt schon. Eisenpanzer hatte in seinem Leben viele solcher Zweikämpfe bestritten. Und er hatte jeden besiegten Gegner getötet. Nicht nur, weil es Brauch war und zur Ehre jedes Kriegers gehörte.
Nein, Corestaar war sicher, dass es Maphine auch persönliche Befriedigung verschaffte, das Leben eines anderen Motana auszulöschen.
Einen stärkeren Anführer als ihn würde es in absehbarer Zukunft nicht geben. Seit vielen Generationen war der Festung kein Motana von solcher Kraft geboren worden.
Krieger für Jamondi Dennoch schien es, als habe sich an diesem einen Tag des Orkewetters irgendetwas verändert.
Der Karthog vermochte seine Neugier nicht mehr zu zügeln. Er verschwand in den Geheimgängen der Festung, die nur er allein kannte. Das Wissen darum würde er nicht einmal mit seinem Nachfolger teilen. Corestaar war fest entschlossen, es mit ins Grab zu nehmen.
Auf schmalen Treppen zwischen starken Mauern gelangte er bis zur Wohnung des Nachfolgers.
Der Karthog legte sich auf die Lauer. Er sah zu, wie Maphine sich entkleidete. Und von diesem Augenblick an wusste er, dass dieser Mann nicht sein Nachfolger würde
12.
Dort, wo die Geröllpiste endete und die Schlucht begann, blieb Zephyda stehen. Tom stieg soeben über die Felshänge und sandte sein Licht in die feuchten Schrunde und Klüfte.
Die Motana verbarg sich hinter einem Monolithen, der dicht an der Felswand stand, und lauschte.
Nach einer Weile hörte sie Schritte. Sie hatte sich also nicht getäuscht. Er folgte ihr, wo immer sie hinging.
Ich will dich nicht sehen! Kapierte er es immer noch nicht?
Die Schritte kamen näher. Augenblicke später tauchte der Verfolger in ihrem Blickfeld auf.
Zephydas Miene hellte sich übergangslos auf. „Hallo. Perry! Wo willst du hin?"
Sie erntete einen erstaunten Blick. „Ich suche die Sänger", lautete seine Antwort. „Sie sammeln sich weiter hinten, wo die Schlucht am engsten ist."
„Das ist gut. Wie geht es dir?"
„Du meinst wegen des Immergrüns? Ich kann keine Beeinträchtigung feststellen. Corestaars Leibarzt hat mich untersucht. Im Mund- und Rachenbereich sind keine Rückstände festzustellen. Die
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