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2230 - Krieger für Jamondi

Titel: 2230 - Krieger für Jamondi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie sind keine Gefahr für uns in der Art kybernetischer Zivilisationen.
    Doch wenn sie außer Kontrolle geraten ..."
    Larua und Grezud sprachen den Kriegern den Text des Chorals an die Fernen Sterne vor. Anschließend demonstrierten sie ihnen, wie das Einstimmen mit der Synchronisation ihrer Stimmfrequenzen funktionierte. Leise sangen sie den Choral an. „Hinaus ins All, ihr Helden ..."
    „Du meinst, wenn sie die Schwelle überschreiten?", hakte der Terraner nach.
    Zephyda sah auf. „Richtig. Sobald sie die Schwelle überschritten haben, weiß ich, in welchem Umfang sie sich zu Quellen eignen. Oder ob sie uns nur gefährden würden."
    „Dann sorge dafür, dass es bald geschieht."
    Larua gab das Zeichen. Zusammen mit Grezud übernahm sie die Leitstimme. Die Männer summten erst leise mit, versuchten ihre Stimmfrequenzen mit denen der beiden Vorsänger zu synchronisieren. Und dann setzten sie übergangslos mit ihren kräftigen Bässen und Tenören ein.
    Zephyda spürte, wie ihr Körper unter der Macht des Gesangs erschauerte.
    Rhodan hat Recht! Selten hatte die Intonierung eines Chorals sie schon in der Anfangsphase derart berührt.
    Ihr Puls beschleunigte, ihr Atem ebenfalls. Fast traten ihr die Augen aus dem Kopf, als sie erkannte, dass der monotone Gesang nicht außer Kontrolle geriet, sondern einen Oberton erzeugte, zwei Oktaven höher als der gesungene.
    Beim Schutzherrn!, schrien ihre Gedanken. Was kommt da auf uns zu?
    Perrys Gesicht tauchte vor ihr auf. Er musterte sie besorgt. „Wenn etwas nicht stimmt, gib mir sofort ein Zeichen.
    Dann greife ich ein."
    Sie verstand, was er meinte. Wenn er die beiden Leitstimmen in der Mitte des Singkreises zum Verstummen brachte, verstummte auch der Chor der Krieger.
    Zumindest hoffte Zephyda das, aber sie war sich plötzlich nicht mehr sicher.
    Der kraftvolle Gesang füllte inzwischen den gesamten Felsenkessel aus. Er hallte von den Steilwänden wider.
    Hoch oben lösten sich einzelne lockere Felsbrocken aus dem Gestein und polterten in die Tiefe. Die Sänger gefährdeten sie nicht, die saßen zum Glück in der Mitte des Kessels.
    Jetzt! Es ging los. Der monotone Gesang schaukelte sich auf. Gleichzeitig manifestierte sich in Zephydas Bewusstsein eine ungeheure Kraft. Längst löste das Erlebnis keine Angst mehr in ihr aus. Sie analysierte die mentalen Wogen nüchtern und aus der gebotenen Distanz.
    Plötzlich aber zuckte sie zusammen. Ich singe doch gar nicht mit!
    Trotzdem erlebte sie den Choral, als sei sie mittendrin: ein gleißendes Licht zwischen den Quellen - die Epha-Motana eben.
    Gleichzeitig sah sie den Singkreis vor sich. Wie von Geisterhand hob sie den rechten Arm, deutete nacheinander auf die Krieger. „Der da, der da nicht, der auch nicht, der da ..."
    Sie erkannte, welche der Männer als Quellen in Frage kamen, und das, obwohl der Gesang die Schwelle noch nicht überschritten hatte. Acht der zwanzig Männer hatten das Zeug dazu. Es war ein schlechter Schnitt, aber das musste nichts heißen. Übergangslos stürzte Zephyda wie aus großer Höhe ab. Für den Bruchteil eines Augenblicks glaubte sie den starken Fallwind auf ihrer Haut zu spüren. Sie breitete die Arme aus. Ihr Gleichgewicht ging verloren, sie fiel und landete in den Armen des Terraners. „Deine Begleiterinnen aus der SCHWERT haben den Gesang abgebrochen", drang die Stimme Perry Rhodans wie von fern an ihr Ohr.
    Mühsam fand Zephyda ihr Gleichgewicht wieder. Sie wankte zu den Männern, die langsam aus der ungewohnten Trance erwachten. Nein, diese Männer waren Motana und nichts als Motana.
    Sie schämte sich beinahe, in ihrer Nervosität und angesichts der fremden Verhaltensweisen in Roedergorm falschen Verdacht genährt zu haben; die Verantwortung, die sie besaß, ließ sie Unheil wittern, wo gar keines war. Diesmal. Aber sie durfte sich niemals sicher sein.
    Ein einziges Mal war sie sich sicher gewesen. Sie hatte sich auf Atlan eingelassen, und darin hatte sie sich getäuscht. Die Zurückweisung ... Das würde ihr nicht wieder passieren.
    Sie hatte eine Bestimmung: die Befreiung ihres Volkes. Darin würde sie nicht scheitern. Und wenn das bedeutete, dass Männer gleichberechtigt mit Frauen waren, dann sollte es so sein.
    Die Epha-Motana ging zu Larua und Grezud hinüber. Die beiden waren mit dem Test zufrieden. Weitere würden in den nächsten Stunden folgen.
    Zephyda sah den Männern nach, wie sie abzogen, die Lanzen mit den Spitzen nach oben, die Schwerter links im Gürtel, die Messer

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