Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2238 - Die Friedensfahrer

Titel: 2238 - Die Friedensfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Falls ja, ahnte ich ihren nächsten Schachzug hoffentlich voraus. „Wir setzen die Untersuchung des Schiffs und der Gebäude fort!", befahl ich. „Sämtliche Daten werden gespeichert und gleichzeitig an die KASOM und über sie an die TRAJAN weitergeleitet!"
    Obwohl ich keine große Hoffnung hegte, hob ich den Arm mit dem Mehrzweckarmband vors Gesicht. „Kommandantin, die Versuche der Kontaktaufnahme sind erfolglos geblieben?"
    „Andernfalls hätte ich Sie umgehend informiert." Major Enquists Stimme klang ein wenig indigniert. „Wir versuchen es jedoch weiterhin auf allen Frequenzen."
    „Verstanden." Ich gab ein Zeichen, und die zehn USO-Spezialisten, die mich begleiteten, folgten mir zu dem nächstgelegenen Gebäude.
    Auch aus nächster Nähe wirkte die Ähnlichkeit mit dem fremden Raumschiff frappierend. Nicht nur das grüne, glasartige Material der Hülle, auch die fast identische Form des Gebäudepodestes ließen darauf schließen, dass sie von ein und demselben Konstrukteur geschaffen worden waren.
    Das Gebilde hatte die natürliche Eleganz und Anmut eines frei schwebenden Tropfens, eines Flüssigkeitsgebildes, das beim Fallen die Form des geringsten Luftwiderstands annahm.
    Boran Skarros und einige seiner Kollegen machten sich mit den mitgeführten tragbaren Ortungsgeräten an die Arbeit, doch schon nach wenigen Minuten schüttelte der Chefwissenschaftler der TRAJAN frustriert den Kopf. „Nichts. Keinerlei Anzeigen." Er streckte vorsichtig die Hand aus. „Das Material sieht in der Tat wie Glas aus, doch es handelt sich vermutlich um eine völlig unbekannte Substanz, die ..."
    Er schrie auf, zog die Hand zurück und ballte sie instinktiv zur Faust.
    Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor. Sofort war Somnaro bei ihm. „Öffnen Sie die Faust!", sagte der Ära.
    Skarros war sichtlich bleich geworden. Ich hatte den Eindruck, dass der Chefwissenschaftler schwankte, als er der Anweisung des Medikers nachkam.
    Somnaro versorgte die Verletzung. „Eine harmlose Schnittwunde. Es besteht keine Lebensgefahr. Sie müssen auch nicht befürchten, ohnmächtig zu werden."
    „Vielleicht ist ein Kontaktgift in meinen Körper eingedrungen ..."
    „Wenn, dann ein sehr langsam wirkendes." Somnaros Gesicht blieb völlig ernst. „Es wird mir bestimmt noch gelingen, die Substanz zu analysieren und kurz vor dem Exitus ein Gegengift zu entwickeln."
    Der Chefwissenschaftler schnaubte wütend. „Ich rate zur Vorsicht", fuhr der Ära fort, ohne weiter auf Skarros zu achten. „Die Oberfläche des Gebäudes ist uneben und teils mit rasiermesserscharfen Splittern überzogen, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind."
    „Das kann ich bestätigen." Ich hob den Arm. Aus meinem Zeigefinger quollen einige Blutstropfen, die in einem roten Rinnsal die Hand hinab und dann auf das Material meiner leichten Schutzmontur liefen. „Soll ich...?" Somnaro sah mich fragend an.
    Ich schüttelte den Kopf. „Nicht der Rede wert. Ich war unvorsichtig, habe nicht damit gerechnet."
    „Ich habe eine Messung!", rief einer der QuinTechs. „Ein paar Sekunden lang wurden Werte angezeigt, danach fielen die Skalen wieder auf null zurück. Die Daten wurden automatisch gespeichert."
    Ich drehte mich zu ihm um. „Ich habe versucht, die Oberfläche auf ihre Eigenschaften zu prüfen. Das Ergebnis der Dichtemessung ..." Der Spezialist blickte mich hilflos an. „Kein Ergebnis. Das hellgrüne Material hat eine Festigkeitsgrenze, die von unseren Instrumenten nicht ermittelt werden kann:" Er schluckte. „Es ist Ynkonit, SAC und ähnlichen Stoffen in dieser Hinsicht offenbar weit überlegen."
    Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Aus irgendeinem Grund erinnerte mich diese Beschreibung an kobaltblaue Walzen ... an jene Raumschiffe, die mitunter die Kosmokratenhelfer benutzten.
    Kosmokraten, dachte ich. Haben sie etwa wieder die Finger im Spiel?
    Das Gefühl, einer wichtigen Entdeckung auf der Spur zu sein, wurde noch stärker. „So kommen wir nicht weiter", sagte Skarros. Ich glaubte, in seiner Stimme unterdrückte Wut mitschwingen zu hören. Der Chefwissenschaftler schien noch nicht verkraftet zu haben, dass Somnaro ihn aufgrund seiner übertriebenen Ängstlichkeit ein wenig auf den Arm genommen hatte. „Oder wollen Sie warten, bis irgendwann wieder eine Messung möglich ist? Das könnte Tage dauern."
    „Oder nur ein paar Minuten", sagte ich. „Aber was schlagen Sie vor?"
    Skarros legte die Hand auf den Griff des Kombistrahlers an seinem

Weitere Kostenlose Bücher