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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschlagen geben müssen, der sich als meisterhafter Erzähler mit nahezu unerschöpflichem Repertoire entpuppt hatte.
    Doch in dieser Nacht erzählten die Motana einander eine andere Art von Geschichte.
    Ihre eigenen.
    Reihum berichteten Motana von ihrem Leben. Als Erstes war ein Mann aus Roedergorm an der Reihe.
    Er stand auf - die Motana hatten sich zwischenzeitlich auf dem Boden niedergelassen - und sagte mit belegter Stimme: „Ich bin Vegoton. Ich war eine Wache der Feste Roedergorm, wie schon mein Vater vor mir und dessen Vater vor ihm. Ich habe die Feste verlassen, weil ich nicht wie mein Vater und dessen Vater enden will."
    Als Vegoton geendet hatte, erhob sich eine Frau. „Ich bin Maine. Ich stamme aus Kimte. Ich habe immer geglaubt, dass ich dort mein ganzes Leben verbringen würde. Gibt es einen schöneren und angenehmeren Ort als den Blütegürtel? Damit er nicht untergeht, verlasse ich mein Zuhause."
    Und so ging es weiter. Einer nach dem anderen erzählten die Motana, woher sie kamen, was sie auf die SCHWERT geführt hatte.
    Schließlich war Venga an der Reihe. Sie stieß sich an Rhodan ab und blieb ohne die Hilfe der Krücken stehen. Sie balancierte auf einem Bein, berührte mit dem verletzten Fuß nur ganz leicht den Boden, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Ich bin Venga", sagte die Motana so ernst, wie Rhodan sie noch nie erlebt hatte. „Ich bin eine Botin aus Kimte. Aber geboren wurde ich in einem Vorposten, dessen Namen selbst meine Eltern längst vergessen haben. Als Kind kam ich nach Kimte. Dort wurde ich zur Botin der Planetaren Majestät. Ich liebe diese Stadt, aber ich hoffe, dass ich dort nicht sterben werde."
    Venga setzte sich wieder. Rhodan war an der Reihe. Er erhob sich. Dutzende Katzenaugenpaare waren auf ihn gerichtet, warteten in fast ehrfürchtiger Stille darauf, was der Fremde sagen würde.
    Was sollte er den Motana sagen? Wie sollte er dreitausend Jahre in ein paar Sätze pressen? Seine Sorge um die Erde, die Menschheit? Er wusste es nicht. „Ich bin Perry Rhodan...", begann er langsam. „Ich ..." Und plötzlich kamen die Worte von selbst. Sie formten sich nicht, sie flössen aus ihm heraus, als hätten sie, ohne dass er es geahnt hätte, auf diese Gelegenheit gewartet. „Ich komme von Terra. Ich wurde dort geboren, in einem Ort so klein, dass jeder jeden kannte, und den niemals jemand verließ. Und wenn er es doch tat, kam er später wieder zurück. Der Ort hieß Manchester, nach einer großen Stadt, aus der seine ersten Bürger gekommen waren. Es gibt ihn seit langer Zeit nicht mehr. Ich habe den Ort verlassen und ganz Terra zu meiner Heimat gemacht -und dann habe ich Terra verlassen. Die Sterne haben mich gerufen. Ich habe es nie bereut, ihrem Ruf gefolgt zu sein. Seitdem habe ich mehr Welten erblickt, als ich zählen kann. Aber ich liebe immer noch meine Heimat, Terra. Und ich hoffe, dass ich, müsste ich sterben, es dort tue."
    Schweigen antwortete auf Rhodans Worte. Über das Spiegelsystem der Höhle drang das erste Licht der Dämmerung herein. Es würde ein klarer, aber stürmischer Tag werden.
    Einer nach dem anderen standen die Motana auf und verließen die Höhle, um in ihren neuen Quartieren noch etwas Schlaf zu finden, bevor die Startvorbereitungen begannen.
    Schließlich humpelte auch Venga auf ihren Krücken davon. Rhodan blieb allein zurück, aber der Raum, der ihm am Vorabend noch so leer erschienen war, fühlte sich nicht mehr länger verlassen an.
    Als die ersten Strahlen der Sonne Tom in die Höhle drangen, verstand Rhodan, was geschehen war: Aus den zusammengewürfelten Motana war in der Spanne einer einzigen Nacht eine neue Gemeinschaft erwachsen. Eine Mannschaft, die zusammenhalten würde, ganz gleich, was geschah.
    Und er war ein Teil von ihr
     
    5.
     
    Die Orakel hielten Wort. Am frühen Vormittag durchlief ein Zittern die SCHWERT, als ihre massigen Körper in der Höhle materialisierten und aus einigen Zentimetern Höhe auf das Deck krachten.
    Sekunden später kam eine Motana, die Rhodan als Wache postiert hatte nicht Venga, die Botin schlief noch -, in die Zentrale des Kreuzers gerannt und bestätigte die Vermutung des Terraners. „Sie sind da! Sie sind da!!", rief die Frau immer wieder aufgeregt.
    Rhodan, Atlan und Zephyda, die gerade die letzten Startvorbereitungen getroffen hatten, nickten einander zu. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.
    In Zephydas Augen trat ein abwesender Blick, als sie sich auf die Kraftlinien der Epha-Matrix

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